Destiny (Beachrats: Teil 7)
erinnern. Meine Highlights waren der National Zoo , das National Aquarium und das National Air and Space Museum . Außerdem sahen wir uns das Musical 1776 im Ford’s Theater an. Nach dem Musical gingen wir zusammen in ein Café, um etwas zu essen und um uns über alles zu unterhalten, was wir bis dahin erlebt hatten.
»Ich liebe dieses Stück«, sagte Alex.
»Du hättest am liebsten selbst darin mitgespielt, oder?«, fragte Justin.
Er und Alex hatten so etwas wie eine besondere Sprache, die sie benutzten, wenn sie miteinander spielten und sich gegenseitig aufzogen. Okay, es war nicht wirklich eine besondere Sprache, sondern viel mehr eine besondere Stimmlage oder so etwas und Justin benutzte sie in diesem Moment.
»Ja, na und?«
»Nichts«, sagte Justin. »Spiel mit, wenn du möchtest. Nur hör auf, die ganzen Songs überall zu singen.«
»Aber Justin, ich muss es tun. It’s hot as hell in Philadelphia «, sang er uns vor.
»Oh, mein Gott«, sagte Justin. »Jetzt geht es schon los.«
»Ich kaufe mir die CD«, verkündete Alex. »Ich kann mich an keine anderen Texte mehr erinnern, weil ich die Lieder vorher noch nie gehört habe. Aber ich werde sie lernen.«
»War das Musical für dich das Beste bisher?«, fragte David.
»Das Zweitbeste vielleicht«, sagte Alex. »Auf Platz 1 liegt die FBI -Tour. Die war wirklich großartig.«
»Da muss ich dir zustimmen, Bubba«, sagte Justin.
»Das International Spy Museum war auch große Klasse«, sagte Alex. »Wir haben dort so vieles gesehen, wovon ich keinen blassen Schimmer hatte.«
»Ja, das gefiel mir auch«, stimmte Justin zu. »Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal über Museen sagen würde, aber wir waren in ein paar richtig guten. Als du den Trip geplant hast, wusstest du wirklich, was du tust. Was machen wir morgen?«
Es war Donnerstag Abend und unser vorletzter voller Tag in Washington. Unser Flug nach Hause war für Samstag Morgen, 10 Uhr geplant.
Alex holte tief Luft.
»Bubba, hast du zufällig Zigaretten dabei?«
Ich hatte Alex seit Wochen keine Zigarette rauchen sehen und ich hatte den Eindruck, dass er in diesem Moment ziemlich nervös war. Justin gab ihm eine Zigarette und Alex zündete sie sich an. Er nahm ein paar tiefe Züge, bevor er weiter sprach.
»Morgen gehen wir ins United States Memorial Holocaust Museum . Sie haben eine besondere Ausstellung mit dem Titel ›Die Verfolgung Homosexueller durch die Nazis‹ und ich finde, wir sollten uns das ansehen.«
»Das wird uns zum Weinen bringen, oder?«, fragte David.
»Ja«, antworte Alex. »Ich habe schon geheult, als ich die Website gesehen habe und ich fange gleich wieder an, nur wenn ich daran denke.«
»Dann lass uns da nicht hingehen«, schlug Justin vor.
»Nein, das müssen wir, Bubba. Ich habe lange darüber nachgedacht, bevor ich es auf die Liste gesetzt habe, aber erinnerst du dich daran, was Cherie gesagt hat, als wir im Civil Rights Museum in Birmingham waren? Sie hat gesagt, dass wir diese Sachen sehen müssen, damit wir nicht zulassen, dass so etwas noch einmal passiert. Jeder weiß, was mit den Juden damals passiert ist. Bei vielen Leuten ist es das Einzige, was sie davon wissen. Aber dort wurden auch Tausende schwuler Männer und Jungs wie wir grausam ermordet oder sie mussten sich zu Tode arbeiten. Es wird uns traurig machen, das ist wahr. Aber die Tatsache, dass wir es in der verdammten Hauptstadt dieses Landes sehen werden, sagt uns, dass wir das Recht haben, dafür zu sorgen, dass so etwas Schreckliches nicht noch einmal passiert. Aber wir müssen darüber Bescheid wissen, um es verhindern zu können.«
»Wird das den ganzen Tag dauern?«, fragte Justin.
Es war offensichtlich, dass er den Trip nicht mit so einer deprimierenden Erfahrung beenden wollte. Ich gebe zu, mir ging es da genauso.
»Nein, unseren Trip beenden wir mit dem Thema Sport«, sagte Alex. »Morgen Abend sehen wir uns das Spiel der Washington Wizards gegen die Orlando Magic an. Wir haben wirklich gute Plätze: Achte Reihe, direkt hinter der Bank der Wizards . Es hat mich mein rechtes Ei gekostet, um an diese Tickets zu kommen.«
»Ich habe mich schon gewundert, was damit passiert ist«, sagte David trocken.
»Alex hat mir gesagt, du hättest es verschluckt«, warf Justin genauso trocken ein.
Wir mussten alle lachen.
»Wie bist du also an die Tickets gekommen?«, wollte Justin wissen.
»Das willst du nicht wissen.«
»Verdammt, Alex! Natürlich wollen wir es wissen. Wie hast du sie
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