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Detektivin Anfang 30 sucht Auftraege

Detektivin Anfang 30 sucht Auftraege

Titel: Detektivin Anfang 30 sucht Auftraege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Althea musterte mich verwundert.
    »Was ist denn so lustig ?« wollte sie wissen.
    »Ach, nichts. Ich habe nur gerade was Dummes gemacht .«
    Auf dem Weg zur Wohnungstür fiel mein Blick auf Pats Fotokollektion. Und plötzlich erlebte ich eines jener geistigen Erdbeben, durch die alle Zusammenhänge klar werden. Vielleicht war nicht das >Warum<, sondern das >Wer< die entscheidende Frage. » Althea , war Gerald Golfprofi ?«
    Das Kind nickte.
    »He, Kleine«, sagte ich. »Gerade haben wir beide den Fall geknackt !«
    Altheas Blick war eher besorgt als begeistert.
    Als ich in den Innenhof zurückkam, war Lieutenant Dolan endlich eingetroffen. Er beriet sich mit den beiden Beamten in Uniform. David, Emily und Pat standen abwartend etwas abseits. Über mein Auftauchen schien er überrascht, aber nicht unbedingt unangenehm berührt zu sein. Dolan ist der stellvertretende Leiter des Dezernats für Gewaltverbrechen, Mitte Fünfzig und ein kluger Kopf mit Hängebacken. Obwohl ich meistens ein Ärgernis für ihn bin, weiß er doch, daß ich ihn respektiere und niemals in seinem Revier wildere. Da ich selbst zwei Jahre im Polizeidienst gewesen bin, würde ich nie Informationen zurückhalten oder Beweismittel unterschlagen.
    »Was haben Sie denn mit diesem Fall zu tun ?« fragte er prompt.
    Ich gab ihm einen kurzen Abriß der Ereignisse. Als ich geendet hatte, steckte er die Hände in die Taschen und wippte auf den Absätzen hin und her. »Und wie ich annehme, zaubern Sie uns den Mörder auch gleich aus dem Hut .« Das war als Witz gedacht.
    »Ganz richtig«, erwiderte ich. »Darf ich anfangen ?«
    »Ihr Auftritt, bitte !«
    Ich faßte Althea an der Hand und ging in Emilys Apartment zurück. Die ganze Versammlung trabte hinter uns her in Altheas Zimmer. Ich kam mir fast ein wenig wie Hercule Poirot vor. Ich wartete, bis alle versammelt waren, auch die Wohnungshaie, die im Hintergrund lauerten und sich verstohlen umsahen. Man konnte ja nicht wissen. Vielleicht wurde Emily verhaftet, und ihr Apartment stand ebenfalls zur Disposition.
    »Fangen wir ganz von vorn an«, erklärte ich. »Emily war überzeugt, daß Gerald in Altheas Bett erschossen worden ist. Als ich herkam, war die Leiche jedoch verschwunden, und es fehlte jede Spur von einem Mord.
    Ich bin zu Pat rübergegangen, um zu telefonieren. Da kamen Althea und ihr Vater. Emily hatte das Kind über Nacht zu David geschickt, und er brachte sie nun zurück. Das sollten wir zumindest glauben. In Wahrheit hatte David Althea bereits wesentlich früher zurückgebracht. Er hatte Geralds Leiche entdeckt und sofort erkannt, wie schlecht es um Emily bestellt war...«
    »Augenblick mal«, unterbrach Dolan mich. »Weshalb sind Sie so sicher, daß die Leiche überhaupt hier gelegen hat? Sie stützen sich doch allein auf Mrs. Culpeppers Aussage, stimmt’s ?«
    »Schon, aber die entspricht der Wahrheit«, erwiderte ich.
    »Beweise ?« forderte Dolan lakonisch. Er schien interessiert, aber nicht überzeugt zu sein.
    Mein Herz begann nervös zu klopfen, doch ich gab mich selbstsicher. Wie schon einige Stunden zuvor zerlegte ich das Bett. Leintuch und Bezüge waren noch immer peinlich sauber, und die Matratze sah völlig unberührt aus. David knackte unruhig mit den Fingerknöcheln. Emily legte Althea beschützend die Hände auf die Schultern und zog sie an sich.
    »Drehen wir die Matratze doch einfach mal um«, erklärte ich.
    Die beiden Polizisten in Uniform taten das mit einem geschickten Ruck. Auf der Unterseite wies die Matratze im rechten unteren Bereich ein Loch und einen dunkelroten Fleck auf.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, müßten Sie dort in der Füllung die Kugel vom Kaliber 5,6 Millimeter finden, die Gerald getötet hat .«
    »Aber was haben das Waschpulver und die durchgeschnittene Telefonleitung zu bedeuten ?« fragte Pat.
    »Gar nichts«, erwiderte ich. »David hat sein möglichstes getan, um den Verdacht von seiner Exfrau abzulenken. Deshalb das ganze Theater. Er hat die Leiche vom Tatort weggeschafft, die Matratze umgedreht und das Bett frisch bezogen .«
    »Er ?« wiederholte Emily überrascht, als höre sie zum erstenmal , daß ihr Exmann überhaupt in der Lage war, ein Bett zu beziehen.
    »Ja, natürlich. Mir ist aufgefallen, daß eine Garnitur im Wäscheschrank fehlt. Außerdem habe ich gemerkt, daß Althea aus irgendeinem Grund Angst hatte. David hatte sie zum Spielplatz geschickt, aber sie hatte gesehen, wie er das Bett abzog und fürchtete, man würde ihr

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