Detektivin Anfang 30 sucht Auftraege
vorwerfen, ins Bett gemacht zu haben .«
Althea sah von einem zum anderen. Sie merkte offenbar, daß ihr Vater in einer unangenehmen Lage war.
»David hat Althea eingeschärft, niemandem zu sagen, daß sie hier gewesen waren, und sie hat ihn wörtlich genommen«, fuhr ich fort. »Ich fand die Art, wie sie sich ausdrückte merkwürdig, bis mir klarwurde , was sie mit >wir sind vorhin nicht hier gewesen< meinte .« Ich sah Althea an. »Du hast versucht, genau das zu tun, was dein Daddy dir gesagt hatte, stimmt’s ?«
»Und wie geht’s weiter ?« fragte Dolan ungeduldig.
»Tja, nachdem er die Leiche fortgeschafft hatte, hat er versucht, falsche Spuren zu legen. Er hat das Waschpulver ausgeschüttet und mit Geralds Finger Buchstaben in das Pulver gemalt. Es sollte so aussehen, als sei Gerald von wildfremden Leuten umgebracht worden. David hat offenbar zu viel Folgen von > Hawai-Null-Fünf < gesehen .«
»Blödsinn !« schnaubte David verächtlich. »Sie können nichts beweisen !«
»O doch. Ich denke schon«, widersprach ich gelassen.
»David soll Gerald umgebracht haben ?« sagte Emily mit ihren großen unschuldigen Augen.
Ich schüttelte den Kopf. »Das war Pat«, erklärte ich. »Pat wie Patricia.«
Alle drehten sich gleichzeitig um und starrten Pat an; nur das Ehepaar im Hintergrund verzog keine Miene.
»Wer ?« fragte der Mann seine Frau.
»Ich ?« sagte Pat. »Das ist doch lächerlich. Welchen Grund sollte ich gehabt haben ?«
»Das müssen Sie uns schon persönlich erklären«, fuhr ich fort. »Ich nehme an, daß Sie vor langer Zeit in Gerald verliebt gewesen waren. Damals zum Beispiel, als Sie das Haig&Haig-Turnier im Jahre 1966 gespielt haben . Sie haben mir selbst erzählt, daß Sie damals Golfprofi waren. Das Foto, das man von Ihnen beiden beim Turnier gemacht hat, hängt in Ihrer Wohnung. Es trägt sogar seine Widmung: >Für Trish , in ewiger Liebe — Gerry .< Schon als ich zum erstenmal bei Ihnen telefoniert habe, ist mir das Bild aufgefallen, aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich Gerald ja noch nicht gesehen. Erst beim zweitenmal habe ich ihn darauf erkannt. Und dann ist mir eingefallen, daß Emily von einer ehemaligen Freundin Geralds namens > Trish < gesprochen hatte .«
Dolan blickte Pat an. »Möchten Sie einen Anwalt, bevor Sie mehr sagen ?«
»Ach, was hilft das schon ?« entgegnete sie ungeduldig. »Der Schuft ist tot. Das ist alles, worauf’s mir ankommt. Ich hatte zwar gehofft, den Mord einer anderen anhängen zu können, aber dann hat David alles verdorben. >M A F I A »Geschieht Ihnen ganz recht !« konterte David. »Sie haben versucht, den Verdacht auf Emily zu lenken !«
»Na und? Sie hätte auf Mord im Affekt plädieren können. Und welche Geschworenen hätten ein Püppchen wie sie schon auf den elektrischen Stuhl gebracht ?«
»Aber warum haben Sie ihn denn umgebracht ?« wollte Emily entsetzt wissen. »Das begreife ich nicht .«
»Auch um Gänse wie Sie vor ihm zu schützen«, entgegnete Pat. »Sie haben ja keine Ahnung, was er mir angetan hat. Ich bin zweiundzwanzig, dumm und unerfahren gewesen. Der Schuft hat mich um mein ganzes Geld erleichtert und sich mit einem Flittchen davongemacht, das weit unter mir in der Rangliste stand. Er hat mir das Herz gebrochen, meinen Aufschwung ruiniert und meine Karriere zerstört. Und dann platzt er eines Tages so mir nichts, dir nichts wieder in mein Leben! Das war zuviel für mich. Und das schlimmste: Er hat mich nicht mal wiedererkannt! Er wußte gar nicht, wer ich bin. Ich habe damals gelitten wie ein Tier. Dabei war ich ihm völlig gleichgültig. Ich war ein Niemand. Nicht mal eine nette Erinnerung. Mir war von vornherein klar, daß ich mit ihm abrechnen würde. Und wenn’s das letzte sein sollte, das ich auf dieser Welt tat.«
»Hört, hört«, sagte der Mann im Hintergrund und verstummte, als seine Frau ihm den Ellbogen in die Rippen stieß.
Danach löste sich die Versammlung auf. Pat wurde fortgebracht. Die anderen versuchten in der folgenden Viertelstunde, alles noch einmal zu rekapitulieren. Emily bat David eine Weile zu bleiben. Sie war gerührt, daß er versucht hatte, sie vor dem Zugriff der Polizei zu retten. Mir war schon seit geraumer Zeit aufgefallen, daß sich meine Kopfschmerzen wieder einstellten, und ich verabschiedete mich. Althea folgte mir und beobachtete jede meiner Bewegungen. Sie postierte sich auf dem Bürgersteig, während ich in den Wagen stieg.
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