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Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller

Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller

Titel: Deus Ex Machina - Teil 2: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Lütke-Bohmert
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sein Stellvertreter. Das wäre dann wohl ich.“
    „Wer übernimmt die Führung, falls auch Ihnen etwas zustoßen sollte?“
    In Lohoffs Gesicht zuckte ein Muskel. „Wie meinen Sie das?“
    „Offensichtlich versucht jemand, in der Bruderschaft das Ruder an sich zu reißen. Wenn Sie wirklich unschuldig sind, sind Sie der letzte Bremsklotz, den es aus dem Weg zu räumen gilt.“
    Lohoff schüttelte ungläubig den Kopf. „Dann müsste das neue Oberhaupt aus dem Rat der Wächter gewählt werden.“
    „Namen, Lohoff.“
    „Hören Sie, Herr Rensing, ich kann nicht einfach -“
    „Die Namen! Wenn Sie es unbedingt darauf anlegen wollen, können wir das Gespräch auch auf dem Präsidium fortsetzen.“
    Lohoff wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als ein weiteres Mal Rensings Handy klingelte.
    „Was ist?“, blaffte Rensing, verärgert über die Störung.
    „Wo bist du?“, ertönte die Stimme Karl Hagners.
    „In Lohoffs Büro im Philosophischen Seminar. Wieso?“
    „Das wirst du nicht glauben.“
    „Quatsch keine Opern, Karl!“
    Schweigend lauschte Rensing den Worten seines Kollegen. „Das kann ja wohl nicht wahr sein!“, platzte es schließlich aus ihm heraus. „Sind die Jungs vom Labor sich da sicher? Verdammte Scheiße! Wieso haben die das erst jetzt bemerkt? So eine gottverfluchte Schlamperei! Sag Grothues Bescheid, dass ich gleich rüberkomme. Und sieh zu, dass jemand Philip Kramer abholt und in die Pathologie bringt. Wir treffen uns da. In einer Stunde.“
    Rensing legte auf und drehte das Handy in den Fingern. Seine Gedanken rasten. Erst nach einigen Sekunden wurde ihm wieder bewusst, dass er nicht allein war.
    „Rufen Sie Ihren Anwalt an, Herr Lohoff, wir werden jetzt -“
    Ein dumpfer Schlag auf den Hinterkopf ließ ihn verstummen.
     
    *
     
    In meinen Ohren fiepte es schrill. Ein bitterer, eisenhaltiger Geschmack breitete sich in meinem Rachen aus. Ich öffnete die Augen, konnte aber nicht das Geringste erkennen. Hätte nicht einmal sagen können, wo oben und unten war, ob ich stand, saß oder lag.
    War ich überhaupt wach?
    Mein Körper fühlte sich taub an. All meine Sinne schienen wie benebelt zu sein. Ich fühlte mich ausgemergelt und doch seltsam beschwingt. Beinahe schwerlos.
    Was war mit mir geschehen?
    Etwas wütete in meinen Adern. Etwas Unnatürliches, Böses. Etwas Fremdes! Was immer es war, es zerrte unbarmherzig an meinem Bewusstsein.
    Konzentrier dich!
    Mach dich mit deiner Umgebung vertraut!
    Ich verspürte ein Druckgefühl im Rücken und am Hinterkopf.
    Du liegst!
    Du weißt nicht, worauf, du weißt nicht, wie hoch!
    Sei vorsichtig!
    Als ich mich aufzurichten versuchte, knallte ich mit der Stirn gegen einen Widerstand. Es klang dumpf. Hölzern. Wo zum Teufel war ich? Ich sank zurück in die Waagerechte. Tastete meine Umgebung ab. Fühlte weichen, samtenen Stoff um mich herum. Ich drückte mit den Fingern dagegen. Der Wiederstand gab federnd nach. Und dann wusste ich es.
    Ein Sarg!
    Du liegst in einem Sarg!
    Sofort durchzuckte mich Panik. Lebendig begraben. Die archaischste aller Ängste. Ich riss den Mund auf und schnappte hektisch nach Luft. Presste die Ellenbogen gegen den Sargdeckel, doch der gab nicht nach. Ich wollte die Beine zur Hilfe nehmen. Sie gehorchten mir nicht. Warum gehorchten sie nicht? Ich schlug auf meine Oberschenkel ein und spürte es nicht einmal.
    „Meine Beine!“, schrie ich, doch die Worte wurden von den samtenen Polstern verschluckt.
    Der Schweiß brach mir aus. Mir war kotzübel und schwindelig. Verzweifelt trommelte ich mit den Fäusten gegen die Sargwände.
    „Lasst mich hier raus!“
    Niemand antwortete.
    Beruhige dich!
    Einatmen. Ausatmen.
    Es ist nur ein Spiel!
    Einatmen. Ausatmen.
    Du lebst!
    Einen der Mörder hatte ich erkannt. Vor meinem geistigen Auge sah ich seine Gesichtszüge. Aber wo war der Zusammenhang? Wieso er ? Gut, er war begabt. Er war hochintelligent, okay. Dass er der Bruderschaft angehörte, war nicht wirklich überraschend. Aber warum war er zum Mörder geworden?
    Und wer waren die anderen?
    Wer war der Unbekannte mit der markanten Stimme, der mich auf der Promenade angegriffen und in der Psychiatrie aus Mickys Zimmer gelockt hatte? War er der Drahtzieher?
    Nein! Irgendetwas in mir sperrte sich gegen diesen Gedanken. Eine innere Stimme schien mir zuzuflüstern, dass ich dem wahren Teufel noch gar nicht begegnet war.
    Meine Haut juckte. Meine Arme fühlten sich an, wie von Millionen winziger Insekten befallen. Der Sauerstoff in

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