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Deutschlandflug

Titel: Deutschlandflug Kostenlos Bücher Online Lesen
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Antwort:
    »Wir hören Sie!«
    »Gut! Jeder, der uns näher als fünfzig Meter kommt, wird abgeknallt. Und wir verschätzen uns leicht – zu euren Ungunsten! Herhören! Wir warten hier auf den Häftling Kampinsky und auf zweieinhalb Millionen plus der › Avitour‹ -DC-10. Wir haben Geduld. Trotzdem würden wir euch raten, euch zu beeilen. Die ›Avitour‹ kann nicht so lange warten wie wir. Wenn sie durch 13.000 Fuß sinkt, fällt sie auseinander. Wir wissen, wo die Bombe versteckt ist. Wir verraten es euch, sobald der Kampinsky und die zweieinhalb Millionen hier sind. Ohne Tricks!«
    Atemlos hatten alle Mitglieder des Katastrophenstabs mitgehört. Querholz sah den Verkehrsminister fragend an:
    »Na, was ist?«
    »Es läuft. Die Zweieinhalb sind auf dem Wege. Kampinsky wohl auch. Die Haftanstalt ist informiert. Er wird hergebracht werden!«
    »Was heißt: ›werden‹? Ist der noch immer nicht unterwegs?«
    Der Verkehrsminister fingerte jetzt wieder genauso ungeschickt mit seinen Wursthänden am Körper herum wie bei peinlichen Reporterfragen. Dabei war er gar nicht unmittelbar verantwortlich.
    »Ich frage noch mal nach. Der sollte auf dem Weg sein!«
    »Hallo … Terroristen!« Querholz geriet bei seinem spontanen Anruf in kurze Verlegenheit. »Oder wie nennt ihr euch? Ich habe eine Nachricht für euch!«
    »Her damit! Aber kein unnützes Geschwafel! Wir nennen uns: ›Der Fall Lilienthals‹! Mit S! Was gibt's?«
    »Alles läuft wie gewünscht! Aber wir machen uns Sorgen wegen der Bombe! Kann sie wirklich nicht detonieren, bevor …«
    »Euch geht die Muffe, was? Keine Bange, die geht erst hoch, wenn das Schiff runtersegelt.«
    »Ihr seid Spezialisten, was?« Keine Antwort. »Ich meine: Ihr werdet uns das Versteck verraten, bevor …«
    »Das ist doch schon abgemacht! Wo bleiben die Zweieinhalb und Kampinsky?«
    »Wir haben alles in die Wege geleitet. Aus!«
    Der Polizeipräsident mußte zugeben, keine überragende Figur abgegeben zu haben. Aber ihm war, das wußte nur keiner, gar nicht daran gelegen. Er hatte eine Menge auf der Hinterhand! Nachdem er sich überzeugt hatte, daß die Gruppe, die sich für den Fall Lilienthals zuständig hielt, keine weiteren Ankündigungen machte, drückte er die ›Intercom‹- Anlage:
    »Wo bleibt der Kaller?«
    »Auf dem Wege!«
    Querholz hatte nicht vor, den Rest des Stabes in Geheimnisse einzuweihen, deren Lösung er selber nicht völlig voraussah; er bestellte Kaller ins Nebenzimmer.
    »Ich wollte Sie immer schon mal kennenlernen!« eröffnete Querholz das Duell mit unverhohlenem Spott.
    Kaller war zunächst erschrocken, als er von dem Interesse jenes Mannes erfuhr, den er wegen seiner Polizei-Methoden einst angegriffen und der daraufhin seine berufliche Existenz vernichtet hatte, ohne dafür selber geradestehn zu müssen. Er entschloß sich zum Angriff.
    »Ich habe unten im Revier eine wichtige Beobachtung mitgeteilt. Sie können sich das Protokoll von Ihrem Beamten durchgeben lassen. Mehr habe ich nicht zu sagen. Ich möchte jetzt gehen. Ich bin nicht verhaftet? Oder?«
    »Natürlich nicht! Aber Sie sind zu gewissen Auskünften verpflichtet, wenn Sie dadurch Verbrechen verhindern können.«
    »Dieser Pflicht im Sinne des Bürgerlichen Gesetzbuches habe ich mich gerade unterzogen.«
    »Das waren Beobachtungen, keine Auskünfte. Ich habe Ihnen ja noch gar keine Frage gestellt. Hier ist die erste: Was taten Sie gerade heute nachmittag am Westende des Platzes?«
    »Nichts, was Sie etwas anginge. Ich habe öffentliche Wege befahren, mit einem ordnungsgemäß angemeldeten Fahrzeug. Auch meine Einkommensteuer habe ich pünktlich entrichtet. Und was heißt: gerade heute nachmittag?«
    »Aber mein Bester: keine Gegenfragen bitte. Sie sollten dankbar sein, daß sich jemand Ihre Gründe anhören will. Wollen Sie etwa nicht zur Aufklärung dieser Bombenaffäre beitragen? Ihre fünf Leute sind übrigens wohlbehalten auf dem Rollfeld angekommen und haben sich vor der … in dem Sendehäuschen … dieser UKW-Anlage, eingenistet.«
    »Wieso: meine Leute?«
    »Sehen Sie, so war das gar nicht gemeint! Sie haben sie doch beobachtet, gemeldet. Daher. Warum legen Sie alles so negativ aus?«
    »Ihnen traue ich zu, mich der Mittäterschaft zu verdächtigen!«
    »Unsere Gedanken decken sich überraschend. Aber warum so hart? Mitwisserschaft genügt.«
    »Ein James Bond sind Sie nicht. Nicht einmal ein Nick Knatterton. Immerhin ehrenvoll für mich, daß sich eine so hochgestellte

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