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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Kopf.
    Gabriel brach das Kerngehäuse in zwei Teile und machte es dem Jungen vor. „Leg es auf deine Handfläche, und streck die Finger ganz gerade aus, als wäre deine Hand ein flacher Teller.“ Er hielt seinem Pferd das Stück hin, und Nicky beobachtete mit großen Augen, wie Trojaner den Hals reckte und das Kerngehäuse ganz vorsichtig von Gabriels Handfläche nahm.
    „Das macht er nur, weil er Ihr Pferd ist“, sagte der Junge. „Nein“, widersprach Gabriel. „Er ist mit jedem gut Freund, der ihm Äpfel bringt. Warum versuchst du es nicht einmal?“
    „Also gut.“ Mit zweifelnder Miene nahm Nicky die andere Hälfte des Kerngehäuses und kletterte wieder auf den Heuballen. Mit gestreckten Fingern hielt er die Hand über die Boxentür und wartete ab, sich sichtlich auf eine Katastrophe gefasst machend. Trojaner kam näher und fraß ihm ganz behutsam aus der Hand. „Er hat es genommen! Er hat mich überhaupt nicht gebissen, nicht einmal gezwickt!“, rief Nicky aus. „Jedes von Papas Pferden hätte mir die Hand abgerissen!“ „Sie sind wohl ziemlich wild, nicht wahr?“ Gabriel zog sein Messer hervor, schnitt ein Stück von dem nächsten Apfel ab und gab es dem Jungen.
    „Oh ja, sie werden nämlich für den Krieg gezüchtet, wissen Sie“, sagte Nicky, während er Trojaner fütterte. „Papas Pferde sind die wildesten im ganzen Land. Ich dachte, Trojaner wäre auch wild, wegen seines Namens und weil er so groß ist.“
    „Ich verstehe.“ Und Gabriel glaubte tatsächlich, ihn zu verstehen. „Ist das der Grund, warum du keine Pferde magst?“
    „Ich ... ich mag sie eigentlich ganz gern, ich möchte aber nicht von ihnen gebissen werden. Es ist nur so, dass ... Ich kann nicht reiten.“ Er sagte das, als wäre es eine Schande.
    Gabriel schnitt immer weiter Apfelstücke ab und gab sie ihm. „Wie alt bist du?“
    „Nächsten Monat werde ich acht. Sein Maul ist so weich - wie Samt!“ Er fütterte das große Pferd inzwischen ganz vertrauensvoll.
    „Da hast du ja noch viel Zeit, Reiten zu lernen. Die meisten Menschen fangen erst sehr viel später damit an.“
    Nicky schüttelte den Kopf. „In England vielleicht“, erwiderte er geringschätzig. „Aber nicht in Z... wo ich herkomme“, berichtigte er sich. „Dort reiten wir schon vom vierten oder fünften Lebensjahr an.“ Er wandte den Blick ab. „Sie reiten“, murmelte er.
    „Deine Mutter kann auch nicht reiten.“
    „Nein, aber sie ist eine Dame und Engländerin.“
    Gabriel zuckte die Achseln. „Viele Damen in England können reiten. Ich kenne einige, die besser reiten können als die meisten Männer.“
    Nicky machte ein zweifelndes Gesicht.
    „Außerdem, was spielt es für eine Rolle, ob sie reiten kann oder nicht?“
    „In Z... wo ich herkomme, spielt es eine große Rolle. Wir sind berühmt für unsere Pferde und Reiter. Jeder reitet dort, alle Männer und die meisten Frauen. Pferde sind das Vermächtnis unseres Landes.“
    Gabriel nickte verstehend. „Möchtest du, dass ich es dir beibringe?"
    Der Junge schüttelte den Kopf. „Papa hat es immer wieder verbucht. Ich falle ständig herunter - wie ein Baby! Völlig nutzlos!“ hieb sich so hart auf sein verkrüppeltes Bein, dass es ihm weh tun musste. „Dieses Bein taugt nichts. Es ist nicht kräftig genug.“
    Gabriel gab ihm das letzte Apfelstück. „Viele Menschen mit einem schlimmen Bein können trotzdem reiten.“
    „Ich nicht. Papa hat mich von den besten Ärzten untersuche lassen. Mein Bein kann nicht geheilt werden, daher werde ich auch niemals reiten können.“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht.“ Gabriel betrat die Box und streifte Trojaner das Zaumzeug über. „Mein Bruder Harry hat sich das Bein verletzt, als er noch ganz klein war. Er hinkt heute noch aber er reitet wie der Teufel.“ Eine Weile herrschte Stille. Gabriel legte Trojaner den Sattel auf und bückte sich, um den Gurt festzuziehen. „Harry kommt in ein paar Tagen. Er bringt ein paar Pferd mit.“ Er warf einen Seitenblick auf den Jungen, der aber nicht er kennen ließ, ob er ihn gehört hatte.
    Gabriel nahm Trojaner am Zügel und führte ihn aus der Box. Nicky wich zurück, das große Pferd machte ihn immer noch nervös. Als Trojaner einen Schritt auf ihn zukam, drückte er sich ängstlich an die Wand, doch seine Angst legte sich, als das Pferd ungeduldig an seinen Hosentaschen zupfte.
    „Er will noch mehr Äpfel!“, rief der Junge lachend. Zögern streichelte er die Nüstern des Pferdes, dann

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