Devil Riders 1 Herz im Sturm
dass der Ausdruck in Nickys Auge nicht Angst war - sondern Begeisterung. „Noch einmal?“
Nicky nickte. „Ja, aber noch schneller!“
Gabriel lachte schallend auf. „Aus dir wird noch etwas, kleiner Nicky! Aber leider haben wir im Moment nicht die Zeit für einen langen Ausritt - ich muss dich zurückbringen, ehe deine Mutter dich vermisst. Und vorher müssen wir die Reisetasche finden.“ „Und Mamas Schuh?“
„Den möglicherweise auch. Wenn ich jetzt absteige und Trojaner führe, glaubst du, du kannst dich allein im Sattel halten?“
Nicky wirkte unsicher, nickte aber tapfer. Er klammerte sich an den Sattelknauf, während Gabriel absaß und das Pferd den schmalen Pfad entlangführte, auf der Suche nach Spuren der Ereignisse der vergangenen Nacht. '
„Hier ist es passiert“, verkündete er schließlich. Er hob den Jungen vom Pferd und drückte ihm die Zügel in die Hand. „Binde Trojaner an einen Busch, ja?“
Mit gewichtiger Miene nahm Nicky die Zügel und führte das, Pferd weg.
Gabriel spähte über den Rand der Klippe auf den Pfad, der vom Kiesstrand nach oben führte. Ein schwieriger Aufstieg für eine Frau und ein Kind mit einem verkrüppelten Bein, vor allem im Dunkeln, von der Last der schweren Reisetasche ganz zu schweigen. Warum um alles in der Welt waren sie ausgerechnet hier an Land gegangen?
Nicky tauchte neben ihm auf und sah ebenfalls hinunter. „Es war wirklich schwierig, im Dunkeln heraufzuklettern. Wir konnten kaum etwas sehen und der Pfad war sehr steil. Aber er war nicht so matschig wie jetzt“, fügte er hinzu.
„Ja, ihr hattet Glück, dass ihr es geschafft habt, bevor es zu regnen anfing“, stimmte Gabriel zu. Das Ganze würde eine ziemlich schlüpfrige Angelegenheit werden, stellenweise waren kleine Schlammlawinen am Hang abgegangen. Er war nur froh, dass er nicht seine guten Stiefel angezogen hatte.
„Mama war sehr böse auf den Kapitän des Schiffs. Sie wollte, dass er uns nach Lulworth bringt, aber er hat einfach nicht auf sie gehörtl“
Gabriel musste ein Schmunzeln unterdrücken. „Na, so etwas!“
„Papa hätte ihn auspeitschen lassen. Mama hat mir am Strand erklärt, dass er nicht wusste, wer wir ...“ Er verstummte schuldbewusst. „Oje.“
„Was hast du gesagt? Entschuldige, ich habe eben nicht zugehört“, behauptete Gabriel.
„Nichts.“ Der Junge entspannte sich.
Gabriel war fasziniert. Wer war sie nur, wenn ihr Sohn so erstaunt darüber war, dass der Kapitän eines Schiffs - vielleicht sogar eines Schmugglerschiffs - sich weigerte, einen Befehl seiner Mutter auszuführen? „Ich kann die Reisetasche nicht sehen, aber ich glaube, dort ist sie hinuntergefallen, siehst du das?“ Er zeigte auf ein paar frisch abgebrochene Zweige des dornigen Gestrüpps, das zwischen den Steinen wucherte. „Ich klettere hinunter und schaue einmal nach. Ich hoffe nur, sie ist nicht unter Schlamm begraben worden.“
»Sehen Sie nur! Dort ist Mamas Schuh!“, rief Nicky aufgeregt.
Tatsächlich, da lag er, ein kleiner blauer Punkt, festgeklemmt zwischen zwei Felsbrocken. „Den lassen wir da“, beschloss Gabriel.
„Aber das waren Mamas Lieblingsschuhe!“
„Nein, das ist viel zu gefährlich. Der starke Regen gestern Nacht hat wahrscheinlich die Erde unter den Steinen weggespült. “ Gabriel liebte die Gefahr, aber er sah nicht ein, warum er eine so waghalsige Klettertour nur wegen eines Schuhs unternehmen sollte. Ganz vorsichtig machte er sich an den Abstieg, der Spur der Reisetasche folgend. Kleine Steine rieselten an ihm vorbei, und er sah nach oben. Nicky folgte ihm. „Nein, du bleibst oben“, befahl er.
„Ich möchte aber mitkommen.“
„Das geht nicht, es ist zu gefährlich.“
„Ich schaffe das. Außerdem ist es meine Reisetasche.“
„Keine Widerrede, Junge! Bleib da!“ Es war ein Wunder, dass das Kind den steilen Pfad überhaupt hinaufgekommen war. Hinunterzuklettern mit einem verkrüppelten Bein - und nach dem Regen, der den Boden aufgeweicht hatte - beschwor ein Unglück geradezu herauf.
„Ich bitte um Verzeihung. Ich wollte nur helfen“, sagte Nick; mit kläglicher Stimme.
Oh Gott, er hatte die Gefühle des Jungen verletzt. Zu spät er innerte Gabriel sich daran, wie sehr Harry sein schwaches Bein gehasst und sich immer geweigert hatte, darauf Rücksicht zu nehmen. Er war fest entschlossen gewesen, genau das zu tun, was andere Jungen auch taten. „Du kannst mir helfen. Du könntest ... Er suchte nach einer Aufgabe für den Jungen.
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