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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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reichte ihr einen kleinen Stapel Kleidung aus einer Truhe.
    Gabriel beäugte die Truhe argwöhnisch. „Enthält sie das, was ich vermute?“
    Mrs Barrow sah ihn nicht an. „Das sind nur ein paar von Harrys alten Sachen.“
    „Sie haben eine Truhe voll von Harrys alten Sachen? Die so klein sind, dass sie diesen beiden Jungen passen? Wie lange haben Sie die denn aufbewahrt?“
    „Sie waren zum Wegwerfen viel zu schade!“, verteidigte Mrs Barrow sich.
    „Sie hätten Sie verschenken können.“ Er wandte sich an Callie. „Harry ist so groß wie ich!“, erklärte er.
    „Nun, jetzt verschenke ich sie ja“, gab Mrs Barrow zurück.
    „Jetzt, wo unser Harry wohlbehalten aus dem Krieg zurück ist... und wenn Sie gleich einen schönen, heißen Kaffee haben wollen, dann sollten Sie lieber kein Wort mehr sagen, Mr Gabriel!“
    „Keinen Mucks“, versprach er hastig.
    Callie unterdrückte ein Lächeln. Mrs Barrows Drohungen wirkten offenbar nicht nur bei kleinen Jungen, sondern auch bei erwachsenen Männern. „Wir haben ja unsere Reisetasche wieder. Ich weiß zwar nicht, wie viel Meerwasser hineingelaufen ist - aber vielleicht sind noch ein paar trockene Sachen von Nicky darin.“ Sie sah sich suchend nach der Tasche um, konnte sie aber nirgends entdecken.
    „Barrow hat sie nach oben in Ihr Zimmer gebracht“, erklärte Mrs Barrow. „Warum benutzen Sie fürs Erste nicht Harrys Sachen?“ Sie hob die verschmutzten Kleidungsstücke vom Boden auf und trug sie in die Waschküche.
    Callie nickte und zog ihrem Sohn die sauberen, abgetragenen Sachen eines anderen Jungen an. Noch nie im Leben hatte Nicky so schäbige Kleidung getragen, aber er schien sich ganz wohl darin zufühlen, und Bettler konnten es sich nicht leisten, wählerisch zu sein.
    „Mylady, in der Reisetasche ist alles nass“, sagte der Junge, Jim.
    „Woher weißt du das?“, fragte sie, während sie Nicky ein Hemd überstreifte.
    „Jim hat... hm ... die Tasche für uns gerettet, Mama.“ Er sah Jim kurz in die Augen. „Er hat sie den ganzen Weg vom Strand nach oben geschleppt. Das war sehr schwierig und gefährlich, durch den Regen war der Pfad ganz schlammig und aufgeweicht.“
    „Vielen Dank, Jim“, meinte Callie.
    Jim scharrte verlegen mit den nackten Füßen auf dem Boden. „Ich hab sie nich gerade gerettet...“
    Nicky unterbrach ihn und warf ihm einen flammenden Blick zu. „Doch, das hat er, Mama. Er ist sehr stark und klug.“    
    Callie hatte Nicky fertig angezogen und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Sie hatte eine ziemlich gute Vorstellung davon, was ein Junge wie Jim mit ihrer Reisetasche im Sinn gehabt haben mochte, doch Nickys Augen flehten sie an, seinen neuen Freund zu akzeptieren. Er hatte noch nie einen Freund gehabt. Er hatte keine Verwandten in seinem Alter, und sein Vater hatte es für unschicklich gehalten, dass er mit gewöhnlichen Kindern spielte. Callie wusste, wie das war. Auch sie war einsam aufgewachsen.
    „Ich danke dir, Jim.“ Spontan gab sie auch dem Fischerjungen einen Kuss auf die Stirn. Der Junge wand sich, und seine Ohren liefen rot an, aber er konnte nur mit Mühe ein Grinsen unterdrücken. In Callies Kopf ereiferten sich die empörten Stimmen von Rupert und Papa. Sie lächelte vor sich hin. Sie war jetzt frei und brauchte sich keinen Regeln mehr zu unterwerfen.
    Eine Weile herrschte Stille in der Küche, dann ertönte ein Räuspern von der Tür her, wo Gabriel stand und die Szene mitverfolgt hatte. „Bekomme ich auch einen Kuss?“
    Callie zog die Brauen nach oben.
    „Ich habe schließlich die Tasche von den Klippen hierher gebracht“, erinnerte er sie und spitzte erwartungsvoll die Lippen.
    „Vielen Dank, Mr Renfrew, aber die gute Tat an sich ist schon eine Belohnung“, gab sie liebenswürdig zurück. An Mrs Barrow gewandt fuhr sie fort: „Ich gehe jetzt nach oben und sehe nach dem Inhalt meiner Reisetasche.“
    „Möchten Sie denn kein Frühstück, Ma’am?“
    „Oh ja, eine Tasse Tee und etwas Toast wären wundervoll, vielen Dank.“
    „Und wie wär’s mit ein wenig leckerem Speck, Ma’am?“
    Callie zögerte. Speck. Wie lange hatte sie schon keinen Speck mehr gegessen? Rupert hatte es ihr verboten. „Also gut, dann auch etwas Speck, danke.“ Sie verstummte. „Wo soll ich das Frühstück einnehmen?“
    „Ich frühstücke hier.“ Gabriel schwang ein langes Bein über einen der Stühle, die um den großen Küchentisch herumstanden.
    Callie starrte ihn an. Der Herr des Hauses aß in der

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