Devil Riders 1 Herz im Sturm
„Und zwar ganz ausschließlich zu Ihren ganz persönlichen Diensten. Wie geht es Ihnen? Überflüssige Frage, denn Ihnen geht es wunderbar, nicht wahr? Auf jeden Fall schmecken Sie wunderbar - nach Honig.“
Er beugte sich vor, um sie abermals zu küssen, doch dieses Mal gelang es Callie zurückzuweichen. „Nein! Hören Sie auf. Es ist unmöglich.“
„Ich hoffe, Sie gelangen zu dem Schluss, dass bei mir alles möglich ist. Sie müssen zugeben, dass wir Fortschritte machen. Gestern Abend haben Sie mich noch für einen eiskalten Verbrecher gehalten, erinnern Sie sich? Inzwischen müssen Sie sich aber eingestehen, dass ich sehr heißblütig bin. Das spüren Sie doch, nicht wahr? Mein heißes Blut?“
Callie errötete noch stärker und wusste nicht, was sie sagen oder wohin sie schauen sollte. Unter gar keinen Umständen wollte sie zugeben, dass an ihm irgendetwas heißblütig war; nicht sein Mund, nicht sein großer warmer Körper, nichts. Er war heißblütiger, als es einer tugendhaften Frau recht sein konnte.
Er lächelte. „Nun, wenn Sie also fertig sind mit mir, sollten wir hier nicht länger den Tag vertrödeln. “ Sie stieß einen empörten Laut aus, aber er fuhr bereits fort: „Sie müssen Ihre Reisetasche auspacken. Ich fürchte, sie hat durch das Meerwasser Schaden genommen, ein paar Ihrer Habseligkeiten könnten ruiniert sein.“ Er hielt ihr die Hand hin. „Und dann wäre da ja auch noch die Sache mit dem Frühstück.“ Sie wandte sich zum Gehen, und er folgte ihr. „Beim nächsten Mal suchen wir uns einen etwas gemütlicheren Ort. “
Sie drehte sich zu ihm um. „Beim nächsten Mal? Es wird kein nächstes Mal geben. Ich sagte Ihnen bereits, ich bin eine anständige, verheiratete Da... “
„Witwe“, fiel er ihr ins Wort und versuchte, sich nichts von seiner Freude darüber anmerken zu lassen. „Seit mehr als einem Jahr, wenn Nicky das richtig einschätzt.“
„Haben Sie etwa einen Siebenjährigen ausgehorcht...?“
„Ich habe ihn nicht direkt ausgehorcht - ich habe nur zwei und zwei zusammengezählt. Er sprach von seinem Vater in der Vergangenheitsform. Sie übrigens auch.“ Er schmunzelte. „Also sind Sie Witwe.“
„Ja, aber nicht diese Art von Witwe!“
„Welche Art meinen Sie?“ Er kam langsam auf sie zu.
Sofort wich sie ein paar Schritte zurück. „Ich bin Witwe und habe nicht den Wunsch, daran etwas zu ändern! Ich weiß, was eine Ehe bedeutet, und damit will ich nie wieder etwas zu tun haben!“ „Wer hat denn etwas von einer Ehe gesagt?“
Ihr Sohn saß in einem Badezuber und wurde schonungslos von Mrs Barrow abgeschrubbt, während der andere kleine Junge, Jim, schadenfroh zusah. „Schrecklich, nich?“, sagte er gerade, aber Nicky war so klug, nicht den Mund aufzumachen, solange Mrs Barrow die Seife in der Hand hielt. „Warte bloß, bis sie dir auch die ganzen Haare abschneidet.“
Callie wollte schon protestieren, aber Mrs Barrow kam ihr zuvor. „Diesem Jungen brauche ich die Haare nicht abzuschneiden - er hat sich in den letzten sechs Monaten gekämmt, im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten! Und wenn du weiterhin solchen Unsinn verzapfst, bekommst du nichts zum Frühstück.“
Jim hielt den Mund.
Als Mrs Barrow anfing, Nicky die Seifenlauge abzuspülen, half Callie ihr dabei. Es war schon Jahre her, seit sie ihren Sohn zum letzten Mal gebadet hatte. Als Rupert sie dabei ertappt hatte, wie sie ihr Baby selbst badete, hatte er es ihr verboten. Die Dienstmädchen im Palast waren für so etwas zuständig, nicht die Mutter seines Sohns. Eine solch niedere Tätigkeit schickte sich nicht für eine Prinzessin.
Callie goss warmes Wasser über den Kopf ihres Sohns und spülte sein Haar aus. Sie genoss den sauberen Duft, der davon ausging, und musste über seine verkniffene Miene lächeln, die er nur wegen des anderen Jungen aufsetzte.
Diese Momente der Nähe zu ihrem Kind waren eine unerwartete Folge dieser Reise geworden.
Nicky stieg aus dem Zuber, um sich abtrocknen zu lassen. Er stand ganz starr da, weil er wusste, dass sein verkrüppeltes Bein für alle Anwesenden sichtbar war, doch er machte ein betont gleichgültiges Gesicht.
Callie beeilte sich, ihn vor den Blicken zu schützen. Sie rieb den kleinen Körper mit den rauen Handtüchern trocken und fühlte sich gleichzeitig angegriffen und zornig, obwohl niemand ein Wort gesagt hatte. Unterstehen sollten sie sich!
„Hier, Liebchen, die kann er anziehen.“ Mrs Barrow
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