Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
Entscheidung, gestern Abend früh zu Bett zu gehen, auch wenn es noch so nett mit Tanya und Tom war.
Vor dem Zubettgehen habe ich mir noch einmal die Karte angesehen – und festgestellt, dass der Wortlaut genau so war, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Eine höchst talentierte Schauspielerin . Handgeschrieben und von Marc unterzeichnet.
Mr Blackwell. Du kennst den Mann doch gar nicht. Nur weil du ihn auf der Leinwand gesehen hast, bedeutet das noch lange nicht, dass ihr dicke Freunde seid.
Ich stehe auf und lese die Karte noch einmal. Ein angenehmer Duft steigt mir in die Nase. Nach Wald, nach Bäumen nach einem Sommerregen. Ich halte mir die Karte vor die Nase und atme den Duft tief ein. Dabei erhasche ich einen Blick auf mich im Spiegel. Eilig lasse ich die Karte sinken und stecke sie wieder zwischen die Blumen.
Was um alles in der Welt tust du da, Sophia? Ich zwirble eine Haarsträhne zwischen den Fingern und sehe auf den Garten hinaus. Mach dich nicht lächerlich. Du benimmst dich wie eine Fünftklässlerin. Jeder von uns hat eine Karte und ein Willkommensgeschenk von ihm bekommen.
Ich springe unter die Dusche, gebe eine Extraportion Glättungsserum ins Haar, damit sie schön glänzen, und beschließe, sie an der Luft trocknen zu lassen. Dann schlüpfe ich in meine neuen Skinny-Jeans und Turnschuhe und ziehe den hellgrünen Pulli an, von dem Jen behauptet, dass er mir so gut steht. Ich will am ersten Tag nicht zu auffällig angezogen sein. Die Bühne ist mein Ein und Alles, aber im Privatleben bin ich nicht allzu versessen darauf, im Rampenlicht zu stehen.
Da ich viel zu nervös zum Frühstücken bin, beschließe ich, stattdessen einen Spaziergang zu machen. Ich liebe die Natur – sie ist wie Balsam für meine Seele. Wenn ich mich nicht mindestens einmal pro Woche in der freien Natur aufhalten kann, bin ich nicht ich selbst.
Es ist still und friedlich, und auf dem Gras glitzert noch der Morgentau. Obwohl die Sonne scheint, kann man den nahenden Herbst bereits erahnen, und ich bin froh, dass ich einen Pullover übergezogen habe.
Ich schlendere durch das Wäldchen, genieße die Stille, die lediglich vom Zwitschern der Vögel durchbrochen wird. Die Erde unter meinen Schuhen fühlt sich herrlich weich an. Vielleicht könnte ich ja ein kleines Gemüse- und Kräuterbeet anlegen. Platz gibt es genug, und ich könnte die Ernte der College-Küche zur Verfügung stellen. Gartenarbeit hat etwas zutiefst Befriedigendes, finde ich.
Nach einer Weile komme ich an ein paar Tannen vorbei. Mir stockt der Atem – vor mir erstreckt sich ein kleiner, stiller, von grünem Schilf umgebener See. Er muss künstlich angelegt worden sein, da ich weit und breit keinen Bach oder Fluss entdecken kann, und das Wasser sieht sehr klar und sauber aus.
Ich sauge die frische Luft tief in meine Lunge mit dem Wunsch, ich könnte eine Runde schwimmen gehen, das Gefühl genießen, mich inmitten der Bäume im Wasser treiben zu lassen.
Ich setze mich ans Ufer, ziehe Schuhe und Strümpfe aus und tauche meine Füße in das eiskalte Wasser. Der Saum meiner Hose wird nass, aber das ist mir egal – es ist viel zu herrlich, hier zu sitzen.
Ein lautes Kreischen zerreißt die Stille. Erschrocken flüchtet sich ein Eichhörnchen wieder auf den Tannenbaum, während ich die Füße aus dem Wasser ziehe.
Was war das?
Barfuß gehe ich ein paar Meter über den weichen Erdboden und stelle fest, dass ich mich ganz in der Nähe des Parkplatzes befinde.
Ich spähe durch die Baumstämme und sehe einen schwarzen Ford Mustang, der in einer für die Angestellten reservierten Parklücke zum Stehen kommt. Erst nach einem Moment wird mir bewusst, dass ich den Atem angehalten habe. Beim Anblick der hochgewachsenen Gestalt umfasse ich meine Turnschuhe noch ein wenig fester.
Marc Blackwell steigt aus dem Wagen, legt den Arm auf die elegant geschwungene Motorhaube und lässt den Blick über die Gebäude schweifen. Er trägt einen schwarzen Maßanzug mit einem schwarzen Hemd dazu, zieht eine Zigarette aus dem Päckchen und zündet sie mit einer knappen Handbewegung an.
Völlig fasziniert sehe ich ihm zu. Seine Bewegungen sind so elegant. So präzise. Selbst die Art, wie er an seiner Zigarette zieht und mit gesenktem Kopf den Rauch ausstößt, erinnert mich an einen Tanz.
Er tritt zu einem der Gebäude und inspiziert das Mauerwerk. Sein Blick schweift an den roten Ziegeln empor, bis ganz hinauf zum Dach. Dann geht er zu seinem Wagen zurück. Seine Miene ist
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