Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
der Krankenwagen, der dich in eine Privatklinik in West London bringt.«
»Die Schwester glaubt mir auch nicht«, sage ich und spüre erneut die Tränen aufsteigen. »Aber ich habe wirklich nichts genommen.«
Marc schweigt.
❧ 33
M ein Krankenzimmer ist das reinste Blumenmeer – überall stehen gelbe, rote und rosa Sträuße. Seit ich aus der Notaufnahme abgeholt wurde, ist Marc mir nicht von der Seite gewichen, aber er hat auch kein Wort gesagt. Stattdessen starrt er die ganze Zeit mit finsterer Miene und aufeinandergepressten Lippen stur geradeaus. Als mich ein Pfleger in einem Rollstuhl in mein Zimmer schiebt, hilft er mir ins Bett.
»Ich fühle mich schon viel besser«, krächze ich, obwohl meine Augen immer noch fürchterlich brennen.
»Ruh dich aus«, sagt Marc und geht zur Tür. »Ich habe veranlasst, dass du rund um die Uhr versorgt wirst. Ich bin bald wieder hier, aber vorher muss ich etwas erledigen.« An der Tür steht eine hübsche brünette Schwester.
»Sie bekommt alles, was sie haben will«, erklärt er. »Und passen Sie auf beim Blutabnehmen. Ihr Handgelenk sieht ziemlich wüst aus.«
Er verschwindet, während die Schwester an mein Bett tritt.
»Ich bin Trinity«, stellt sie sich vor. »Marc Blackwell hat mich als Ihre Privatpflegerin engagiert. Leider muss ich Ihnen jetzt Blut abnehmen, aber danach dürfen Sie sich ausruhen. Später lasse ich Ihnen etwas Leckeres zu essen bringen, und wenn Sie wollen, können Sie sich einen Film ansehen.«
Erst jetzt bemerke ich den Flachbildschirm an der Wand und die Sträucher und Bäume vor dem Fenster.
Sie geht sehr vorsichtig zu Werke, sodass ich den Einstich fast gar nicht spüre.
»So, das war’s schon«, sagt sie, entsorgt die Spritze und packt das Glasröhrchen mit der Blutprobe ein. »Was möchten Sie gern essen? Mr Blackwell hat Anweisung gegeben, dass ich Ihnen alles bringen lassen soll, was Sie haben wollen, völlig egal, aus welchem Restaurant der Stadt. Wenn Sie mögen, kann auch Gordon Ramsey höchstpersönlich etwas für Sie zubereiten. Er ist ein guter Freund von Mr Blackwell.«
Bei dem Gedanken muss ich lächeln. Was Jen wohl sagen würde, wenn sie mich so sehen könnte? Trotzdem beschließe ich, weder sie noch meine Familie anzurufen. Sie würden sich nur unnötig Sorgen machen.
Wie auf Kommando knurrt mir der Magen. »Ehrlich gesagt hätte ich am meisten Lust auf Pizza. Und danach ein Eis.«
»Ihr Wunsch ist mir Befehl«, sagt Trinity. »Mr Blackwell hat eine Jogginghose und T-Shirts vorbeigebracht, damit Sie es sich bequem machen können. Er kümmert sich wirklich sehr rührend um seine Schüler, nicht?«
Vielleicht mehr, als er sollte , denke ich. Natürlich bin ich Marc sehr dankbar dafür, dass er mich in dieses Nobelkrankenhaus gebracht hat, wo man sich so hervorragend um mich kümmert. Aber würde er das auch für all die anderen Schüler tun? Falls nicht, wäre es doch unfair. Ich sehne mich mit jeder Faser meines Körpers nach Marc, das heißt aber noch lange nicht, dass ich eine Sonderbehandlung haben will.
Ich ertappe mich dabei, dass ich die Tür keine Sekunde aus den Augen lasse, in der Hoffnung, dass Marc bald wieder auftaucht. Dieser ganze Tag war so turbulent, und ich kann an nichts anderes als an Marcs Körper und die Dinge denken, die er mit mir gemacht hat. Andererseits bin ich seine Schülerin. Er ist eine Autoritätsperson und hat somit eine Position inne, die er nicht ausnützen sollte. Ich bin völlig durcheinander. Nur eines kann ich mit Gewissheit sagen: Ich will ihn unbedingt wiedersehen. Und nicht nur das – ich sehne mich nach seiner Berührung.
Nach einer Weile kehrt Trinity zurück. »Wir haben die Ergebnisse«, sagt sie. »Mr Blackwell hat veranlasst, dass die Tests im Eilverfahren durchgeführt werden.«
Was gegen ein hübsches Sümmchen sicherlich möglich ist , denke ich unbehaglich.
»Und was ist dabei herausgekommen?«, frage ich.
»Sie haben etwas eingenommen, worin Rattengift enthalten war. Aber Sie werden keine bleibenden Schäden zurückbehalten. Die Dosis war sehr niedrig, und Ihr Körper hat das Gift bemerkenswert schnell abgebaut.«
»Rattengift?«, wiederhole ich beklommen. »Aber wie ist so etwas möglich?«
»Oft finden wir das Zeug in harten Drogen.«
»Aber ich habe keine harten Drogen genommen.«
»Mit wem waren Sie heute zusammen?«
»Mit einem Kommilitonen namens Ryan.«
»Hat er irgendetwas konsumiert?«
Ryans blutunterlaufene Augen und sein übertrieben hektisches
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