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Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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hergerissen: Einerseits kann ich es kaum erwarten, ihn endlich wiederzusehen, andererseits habe ich schreckliche Angst vor diesem Moment. Was, wenn alles vorbei ist?
    Um zehn ziehe ich mir die Decke über den Kopf und falle in einen unruhigen Schlaf.

❧ 54
    A m nächsten Morgen überlege ich kurz, den Unterricht einfach sausen zu lassen. Aber mir ist klar, dass Tom und Tanya mich bloß mit Fragen bombardieren würden, also ziehe ich mich an und gehe zum Vorlesungssaal. Nachdem ich das Abendessen und auch das Frühstück habe ausfallen lassen, weil ich viel zu nervös dafür war, fühle ich mich zittrig und schwach.
    Bei jedem Geräusch von Schuhen auf dem Holzboden fahre ich zusammen.
    »Hey.« Jemand berührt mich am Ellbogen. Es ist Tom.
    »Hallo, Tom.«
    »Du siehst ziemlich mitgenommen aus, Süße. Kurze Nacht gehabt?« Er lächelt mich verschmitzt an. Heute trägt er einen schwarzen Cowboyhut und dazu ein rosafarbenes, an den Schultern mit Stickereien verziertes Cowboyhemd.
    »Nein. Schön wär’s.«
    »Und? Freust du dich schon auf die Stunde heute?«
    Gerade als ich etwas erwidern will, ertönen Schritte auf dem Korridor. Ich drehe mich um und sehe Marc auf den Vorlesungssaal zusteuern.
    Mein Herz macht einen Satz, und ich presse meine Bücher ein wenig fester an meine Brust. Es ist ein seltsames Gefühl, ihn nicht zu grüßen, nachdem ich ihm vor nicht einmal sechsunddreißig Stunden so nahe war, aber aus irgendeinem Grund erscheint es mir unangemessen. Und noch dazu auch nicht erwünscht.
    »Guten Morgen, Mr Blackwell«, dröhnt Tom in seiner typisch fröhlichen Art. »Wie geht es Ihnen heute?«
    »Gut, danke.« Marc tritt an uns vorbei, ohne auch nur in meine Richtung zu blicken. Aha. Stummes Ignorieren lautet die Strategie also wieder einmal. Mir ist nach Weinen zumute, aber ich ertrage die Vorstellung nicht, dass er meine Tränen bemerken könnte, obwohl mir sein Verhalten so zusetzt.
    »Wir sehen uns später«, sage ich zu Tom und wende mich ab.
    »Ist alles in Ordnung?«, ruft er mir hinterher, als ich den Korridor hinunterlaufe.
    »Ja, ja.«
    Ich stürze durch die Tür ins Freie, quer über die Rasenfläche und in den Wald. Schließlich bleibe ich stehen, als ein Schluchzen in meiner Kehle aufsteigt. Ich schleudere meine Bücher auf die kalte, feuchte Erde, lasse mich neben sie sinken und atme einige Male tief durch.
    In diesem Moment sehe ich eine Gestalt, die über den feuchten Rasen marschiert. Eilig wische ich mir die Tränen ab und stehe auf.
    Es ist Marc. Als er mich entdeckt, beschleunigt er seine Schritte.
    Ich hebe meine Bücher auf und laufe wieder los, in Richtung des Gebäudes, in dem unsere Zimmer untergebracht sind.
    »Sophia«, ruft Marc.
    Die Bücher fest an die Brust gedrückt laufe ich weiter.
    »Warte doch.« Inzwischen hat er mich eingeholt und packt mich am Ellbogen. »Sophia, warte. Ich muss mit dir reden.«
    Ich schüttle ihn ab. »Es gibt nichts zu reden. Ich bin dir zu nahe gekommen, und das hat dir nicht gepasst.«
    »Komm zurück in den Unterricht. Danach können wir über alles reden. Ich will nicht, dass du allein hier draußen bist.«
    »Die Bäume können mir wohl nichts tun«, gebe ich zurück. »Der Einzige, vor dem ich mich fürchten muss, ist der Mann im Vorlesungssaal.«
    Marc senkt den Kopf. »Du hast Angst vor mir?«
    »Natürlich habe ich Angst vor dir.« Ich wische mir die Tränen ab. »Ich habe Angst, du könntest mir wehtun. Nein, das stimmt nicht, denn du hast mir bereits wehgetan.«
    Er legt beide Hände auf meine Schultern. »Das tut mir leid.«
    Wieder kommen mir die Tränen. »Nicht«, stoße ich hervor und weiche zurück. »Nicht hier.«
    »Komm zurück in den Unterricht«, wiederholt er. »Danach reden wir.«
    »Gut. Dann setze ich mich jetzt dort hinein, schreibe schön mit und tue so, als wäre nichts passiert, ja? Als wärst du mir völlig egal.« Ich wende mich ab und schlage den Weg zum Vorlesungssaal ein.
    »Es tut mir leid«, sagt Marc noch einmal und tritt neben mich. »Ich wollte dir nicht wehtun, aber die ganze Situation ist auch für mich Neuland. Ich bin noch nicht sicher, wie ich am besten damit umgehen soll.«
    »Ist schon gut.« Plötzlich erfüllt mich eine tiefe Leere. »Ich wusste ja, dass es nicht funktionieren kann. Wir beide wussten es. Ich wusste von Anfang an, dass es irgendwann zu Ende sein und ich verletzt werden würde.«
    »Aber das muss es doch nicht.«
    »Ach nein? Tja, du hast ja ziemlich deutlich gemacht, wie du

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