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Dexter

Dexter

Titel: Dexter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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und der Häftling drehte den Kopf in ihre Richtung und begann in raschem Kreolisch zu sprechen.
    Aus irgendeinem närrischen Grund hatte Deborah in der Schule Französisch gelernt, und ein paar Sekunden glaubte sie offensichtlich, es würde ihr helfen, den Mann zu verstehen. Sie beobachtete ihn, während er durch seinen Text raste, und schüttelte schließlich den Kopf. »
Je nais comprend
 – verdammt, ich weiß nicht mal mehr, wie das richtig heißt. Dexter, hol einen Dolmetscher.«
    Der Mann mit dem verletzten Bein hob endlich den Kopf. »Wir brauchen keinen«, sagte er. Er sprach mit schwerem Akzent, aber wenigstens konnte man ihn besser verstehen als Deborahs französisches Stottern.
    »Gut«, sagte Deborah. »Was ist mit Ihrem Freund?« Sie wies mit dem Kopf auf den anderen Mann.
    Hinkebein zuckte die Achseln. »Ich werde für meinen Cousin sprechen.«
    »In Ordnung«, sagte Debs. »Wir werden Sie bitten, uns den Mann zu beschreiben, der Ihnen den Porsche verkauft hat – es war doch ein Mann, oder?«
    Erneut zuckte er die Achseln. »Ein Junge«, korrigierte er.
    »Also gut, ein Junge«, sagte Deborah. »Wie sah er aus?«
    Wieder ein Zucken. »Ein
blanc.
Er war jung …«
    »Wie jung?«, unterbrach Deborah.
    »Weiß ich nicht. Alt genug, um sich zu rasieren, weil er es nicht getan hat – vielleicht drei oder vier Tage lang.«
    »Okay«, sagte Deborah mit einem Stirnrunzeln.
    Nichole beugte sich vor. »Lassen Sie mich mal, Sergeant«, bat sie. Deborah musterte sie kurz, lehnte sich zurück und nickte. »Gut, machen Sie weiter.«
    Nichole lächelte die beiden Haitianer an. »Ihr Englisch ist sehr gut«, lobte sie. »Ich möchte Ihnen nur ein paar einfache Fragen stellen, in Ordnung?«
    Hinkebein betrachtete sie argwöhnisch, aber sie lächelte, und nach einem Moment gab er nach. »In Ordnung.«
    Nichole begann ihm eine Reihe von Fragen zu stellen. Ich verfolgte das interessiert, da ich gehört hatte, dass sie sehr gut in ihrem Job war. Zunächst schien mir ihr Ruf reichlich übertrieben, denn sie stellte vage Fragen wie: »Woran von dem Mann können Sie sich erinnern?« Und als Hinkebein antwortete, nickte sie nur, sagte »mhm« und kritzelte auf ihrem Block herum. Sie führte ihn durch eine komplette Beschreibung desjenigen, der mit Tylers Porsche in der Werkstatt aufgetaucht war, was geredet worden war und so weiter, all die langweiligen Details. Ich konnte nicht erkennen, wie daraus das Bild eines Lebenden oder Toten entstehen sollte, und Deborah dachte eindeutig dasselbe. Sie begann auf ihrem Stuhl herumzurutschen, dann räusperte sie sich, als müsste sie an sich halten, nicht zu unterbrechen. Jedes Mal, wenn sie das tat, warfen die Haitianer ihr nervöse Blicke zu.
    Doch Nichole ignorierte sie und fuhr mit ihren hoffnungslos allgemeinen Fragen fort, und ganz allmählich wurde mir bewusst, dass sie eine sehr gute Beschreibung zutage förderte. An genau diesem Punkt wechselte sie zu spezielleren Einzelheiten. »Welche Form hatte sein Gesicht?«, fragte sie.
    Der Häftling sah sie verständnislos an. »Form?«
    »Antworten Sie«, befahl Hood.
    »Ich weiß nicht«, sagte der Mann, und Nichole funkelte Hood an. Er feixte und lehnte sich wieder an die Wand, und sie kehrte zu Hinkebein zurück.
    »Ich zeige Ihnen ein paar Formen.« Nichole zog ein großes Blatt heraus, auf dem mehrere grobe Ovale gezeichnet waren.
    »Erinnert eines davon Sie an die Form seines Gesichts?«, fragte sie, und der Häftling beugte sich vor und studierte sie. Nach einem Moment beugte sich auch sein Cousin vor, um sie zu betrachten, und machte eine leise Bemerkung. Der erste Mann nickte und antwortete: »Das hier, ganz oben.«
    »Dieses?« Nichole zeigte mit dem Bleistift darauf.
    »Ja.«
    Sie nickte und begann mit schnellen, sicheren Strichen zu zeichnen, hielt nur inne, um Fragen zu stellen und weitere Musterbilder zu zeigen. Was war mit dem Mund? Den Ohren? Eine dieser Formen? Und so weiter, bis ein echtes Gesicht auf dem Papier Gestalt anzunehmen begann. Deborah verhielt sich ruhig und überließ es Nichole, die Männer zu führen. Bei jeder Frage steckten sie die Köpfe zusammen und diskutierten leise kreolisch, dann antwortete der Englischsprechende, während sein Cousin nickte. Insgesamt war es eine aufregende Vorstellung, die beiden Männer mit ihrer gedämpften kreolischen Unterhaltung und das beinahe magisch anmutende Erscheinen eines Gesichts auf dem Papier, und es tat mir leid, als sie zum Ende kamen.
    Doch schließlich

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