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Dexter

Dexter

Titel: Dexter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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haben.«

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    25
    D er Club lag am Ocean Drive in South Beach, am Rand eines Viertels, das die Fernsehsender stets zeigen, wenn sie das glitzernde, superhippe Nachtleben Miamis porträtieren wollen. Allabendlich waren die Bürgersteige überfüllt von Menschenmengen in spärlicher Bekleidung, deren zur Schau gestellte Körper das als gute Idee erscheinen ließen. Sie flanierten vor den neonerleuchteten Art-déco-Hotels voll lauter Musik und gleichermaßen attraktiver Menschen, die in einer Art ultraschicker Brownscher Molekularbewegung ein- und ausströmten. Noch vor wenigen Jahren waren diese Hotels schäbige Pensionen gewesen, voll alter Menschen, die kaum laufen konnten und nur nach Süden gezogen waren, um in der Sonne zu sterben. Jetzt kostete ein Zimmer, für das man ehedem fünfzig Dollar die Nacht bezahlt hatte, leicht das Zehnfache, mit dem einzigen Unterschied, dass die Bewohner jünger und die Gebäude im Fernsehen gewesen waren.
    Selbst zu dieser nächtlichen Stunde waren noch Leute unterwegs, doch handelte es sich um die Überreste, diejenigen, die zu heftig gefeiert hatten und nicht mehr wussten, wie sie nach Hause kamen, und jene, die einfach nicht Schluss machen und die Party beenden wollten, obwohl alle Clubs geschlossen hatten.
    Alle bis auf einen: Das
Fang
befand sich am Ende des Blocks in einem Gebäude, dessen Front für South-Beach-Verhältnisse recht dezent wirkte. Doch die Gasse hinunter am anderen Ende schimmerte Schwarzlicht, und ein relativ kleines Schild verkündete in einer Art neugotischer Schrift
FANG
.
Tatsächlich entsprach das Initial dem F auf dem Chip, den wir bei Dekes Hemd gefunden hatten. Das Schild hing über einem schummrigen Eingang, dessen Tür anscheinend schwarz lackiert und mit silberfarbenen Nägeln beschlagen war und damit so aussah wie eine alte Kerkertür in der Phantasie eines Teenagers.
    Deborah hielt sich nicht mit der Suche nach einer Parklücke auf. Sie knallte mit dem Wagen auf den Bürgersteig und stürzte sich in die lichter werdende Menge. Ich stieg rasch aus und folgte ihr, aber sie hatte schon die halbe Strecke hinter sich, als ich sie endlich einholte. Während wir uns dem Eingang näherten, spürte ich ein rhythmisches Trommeln tief in den Windungen meines Gehirns. Ein aufreizender, penetranter Klang, der aus meinem Inneren aufzusteigen schien und forderte, dass ich
etwas tat, jetzt,
ohne jedoch konkrete Vorschläge zu unterbreiten. Es trommelte erbarmungslos mit der doppelten Geschwindigkeit meines Herzschlags und verwandelte sich in echten Sound, als wir vor der glänzenden, schwarzen Tür standen.
    Daran hing ein kleines Schild mit erhabenen Goldlettern in der nun schon vertrauten Schrift. Es besagte
PRIVATCLUB
.
NUR FÜR MITGLIEDER
.
Deborah schien nicht beeindruckt. Sie packte den Türknauf und drehte; die Tür blieb zu. Sie stemmte sich mit der Schulter dagegen, aber die Tür gab nicht nach.
    Ich beugte mich vor – »Du erlaubst« – und drückte auf den kleinen Knopf, der in den Türrahmen unter dem Schild eingelassen war. Ihre Lippen zuckten ärgerlich, aber sie sagte kein Wort.
    Nach nur wenigen Sekunden wurde die Tür geöffnet, und ich durchlebte einen sehr beunruhigenden Moment der Desorientierung. Der Mann, der die Tür öffnete und uns musterte, glich Lurch, dem Butler der
Addams Family,
fast bis aufs Haar. Er war über zwei Meter groß und trug die klassische Uniform eines Butlers, einschließlich Stresemann. Doch zum Glück für meinen Irrealitätssinn sprach er zu uns mit dünner hoher Stimme und schwerem kubanischen Akzent. »Sie haben geläutet?«
    Deborah zeigte ihre Marke; sie musste den Arm hoch in die Luft strecken, um Lurchs Gesicht annähernd zu erreichen. »Polizei«, schnarrte sie. »Lassen Sie uns rein.«
    Lurch wies mit einem langen, knotigen Finger auf das Schild, auf dem PRIVATCLUB stand. »Dies ist ein privater Club!«
    Deborah sah an ihm hoch, und trotz der Tatsache, dass er einen halben Meter größer war und das coolere Kostüm trug, wich er einen Schritt zurück. »Lassen Sie mich rein«, sagte sie. »Oder ich komme mit einem Hausdurchsuchungsbefehl wieder und mit
La Migra,
und dann werden Sie sich wünschen, Sie wären niemals geboren worden.« Ob es nun an der Drohung mit der Einwanderungsbehörde lag oder an dem Zauber von Deborahs wütendem Blick, er trat jedenfalls zur Seite und hielt uns die Tür auf. Debs steckte ihre Marke ein und stürmte an dem Mann vorbei. Ich folgte ihr.
    Im Inneren des Clubs

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