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Dexter

Dexter

Titel: Dexter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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ergoss und ihm in die Augen rann. Mehrere der Feiernden hielten fordernd ihre Becher hoch und sprangen auf und ab, doch er starrte nur Deborah an, bis er plötzlich den Pokal fallen ließ und in einem Gang hinter sich verschwand. Mit einem gefluchten »Wichser« stürzte Deborah in das Gedränge auf der Tanzfläche, und mir blieb keine andere Wahl, als ihr in das wahnsinnig zuckende Rudel zu folgen.
    Die Tänzer bewegten sich dichtgedrängt in eine Richtung, und Deborah versuchte, sich auf geradem Weg zu dem Gang zu schieben, in dem Bobby Acosta verschwunden war. Finger krallten sich an uns fest, eine schlanke Hand mit schwarzlackierten Nägeln hielt mir einen Becher an den Mund und kippte etwas auf mein Hemd. Ich sah den Arm entlang und erkannte, dass er einer anmutigen jungen Frau gehörte, die ein T-Shirt mit der Aufschrift TEAM EDWARD trug. Sie erwiderte meinen Blick und leckte sich die schwarzgeschminkten Lippen, und dann prallte etwas schwer gegen meinen Rücken, und ich drehte mich zu meiner Schwester um. Ein großer, stumpfsinnig wirkender Typ im Cape und ohne Hemd packte Debs und versuchte, ihr die Bluse aufzureißen. Sie bremste einen Moment, um Halt zu finden, dann feuerte sie einen perfekten rechten Haken gegen seinen Kiefer, und er ging zu Boden. Die Leute in ihrer Umgebung quietschten begeistert auf und drängten weiter, doch der Rest der Menge hörte sie und drehte sich um, und innerhalb kürzester Zeit schoben sich alle auf uns zu, während sie ein rhythmisches »Hai! Hai! Hai!« ausstießen, oder zumindest ähnliche Worte, und wir wurden allmählich abgedrängt, zurück zu der von Lurch bewachten Tür, durch die wir eingetreten waren.
    Deborah wehrte sich, und ich sah, wie sich ihre Lippen bewegten, vermutlich, um eine der von ihr so geschätzten nicht jugendfreien Bemerkungen zu machen, aber es half nichts. Wir wurden langsam und unausweichlich von der Tanzfläche geschoben, und als wir uns unserem ursprünglichen Zugang näherten, krallten sich von hinten äußerst kräftige Hände in unsere Schultern, hoben uns hoch, trugen uns wie kleine Kinder aus dem Saal und setzten uns im Flur ab.
    Ich drehte mich zu unseren Rettern um und erblickte zwei außergewöhnlich große Kerle, schwarz und weiß, deren riesige Muskeln sich aus ärmellosen Frackhemden wölbten. Der Schwarze hatte seine Haare zu einem langen, schimmernden Pferdeschwanz auf den Rücken gebunden, und zwar mit etwas, das wie eine Kette aus menschlichen Zähnen aussah. Der Weiße hatte sich eine Glatze rasiert, und in seinem Ohrläppchen steckte ein sehr großer, goldener Schädel. Beide wirkten, als wären sie jederzeit bereit, uns die Köpfe abzureißen, falls dies gewünscht werden sollte.
    Während sie in einer Art gelangweilter Wachsamkeit dort standen, tauchte zwischen ihnen jemand auf, der so aussah, als könnte er genau dies tun. War der Türsteher Lurch, hatten wir hier Gomez Addams persönlich: um die vierzig, dunkelhaarig, Nadelstreifenanzug mit blutroter Rose im Aufschlag und ein bleistiftdünner Schnurrbart. Doch war dieser Gomez äußerst aufgebracht, er drohte Deborah mit dem Zeigefinger, während er über die infernalische Musik hinweg zu ihr sprach: »Sie haben kein Recht, hier zu sein! Das ist Schikane, und dafür kriege ich Sie am Arsch!«
    Er sah mich kurz an und wieder fort, dann kehrte sein Blick zu mir zurück, und wir sahen uns einen Moment direkt in die Augen. Plötzlich lag ein eisiger Hauch in der verbrauchten Luft des Clubs, und mich durchfuhr ein kurzer, ledriger Schauer, als der Passagier sich aufsetzte und eine Warnung wisperte. Etwas schwarzes Reptilienhaftes nahm in der Luft zwischen uns Gestalt an, und ein kleines Teil eines vernachlässigten Puzzles glitt in meinem Kopf an die richtige Stelle. Mir fiel endlich ein, wo ich schon einmal auf den Namen
Fang
gestoßen war: in meiner vor kurzem geschredderten Akte potenzieller Spielkameraden. Jetzt wusste ich, wer dieses andere Raubtier war. »George Kukarov, nehme ich an?« Deborah starrte mich verblüfft an, aber das war belanglos; wichtig war nur, dass die beiden Dunklen Passagiere aufeinandertrafen und sich Warnungen zuzischelten.
    »Wer zum Teufel sind Sie?«, fragte Kukarov.
    »Ihr Begleiter«, antwortete ich, und obwohl es gleichmütig klang, lag eine Botschaft darin, die nur ein anderes Raubtier hören konnte, und die Botschaft lautete:
Lass sie in Ruhe, oder du bekommst es mit mir zu tun.
    Kukarov starrte mich an, und unter der Schallschwelle hörte man

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