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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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inzwischen weißt, sind Dämonen Geschöpfe des Feuers. Sie mögen kein Wasser. Es schwächt ihre Existenz. Jedenfalls in dieser Dimension.“
    Ich nickte.
    „Sebastian und Damian konnten sich tatsächlich bis zum Kanal durchschlagen, aber nur Damian hat den Sprung ins Wasser geschafft. Er sagte, Sebastian habe sich im letzten Moment gegen die Angreifer gewandt, um ihm den Rücken freiz u halten, und sich für ihn geopfert. Als Damian aus dem Wasser herauskam, war alles vorbei und ruhig. Sebastian war nicht mehr da. Auch keine Leiche, nur sein Schwert. Niemand weiß, ob ihn die Dämonen auf eine Weise getötet haben, die keine Leiche hinterlässt.“
    „Oder ob sie ihn mitgenommen haben“, ergänzte ich.
    Max nickte düster. „Damian hat den Angriff als E inziger überlebt. Danach war die Gemeinschaft völlig verändert. Sebastian, der Armando und Damian gewa n delt hatte, war Julians Freund und Stellvertreter. Es gab niemanden, der ihn nicht gemocht hatte, und er fehlte einfach überall. Damian hatte zwar überlebt, fühlte sich aber für alles, was passiert war, schuldig. Er meinte, der Dämonenfürst habe ihn wegen seines Aussehens angegriffen. Und er hatte diese Wunde am linken Unterarm, wo ihn dieser verdammte Dämonenfürst berührte und dadurch verlet z te. Die Wunde war tief , die Haut wie weggebrannt – das Mal ist geblieben, und die Wunde heil t bis heute nicht.“
    Das vernarbte Gewebe. „Ich habe die Verletzung gesehen.“
    „Seit damals hat Damian üble Schmerzen. Wir haben alles versucht, um ihm zu helfen. Wir haben Magie eingesetzt und unsere Heilkräfte vereinigt, aber nichts konnte seine Schmerzen lindern.“
    Ich dachte an Damians Schmerzen, die ich bereits mitempfunden hatte und ve r suchte mir vorzustellen , wie es war, ihnen jahrelang, über Jahrzehnte, ausgesetzt zu sein . Und an d ie Linien in seinem Gesicht, die manchmal so ausgeprägt waren. Das Herz wurde mir schwer.
    „Damian hat sich tapfer geschlagen. L ange Zeit. Julian hat versucht, ihn wegz u schicken, weg aus Berlin ins Ausland, weil dort der Einfluss des Dämonenfürsten vielleicht geringer wäre . Damian hat sich stets geweigert, Berlin zu verlassen. Aber i rgendwann hielt er seine Schmerzen nicht mehr aus. Nachdem er wieder einmal erfolglos versuchte, sich das Zeichen aus seinem Arm herauszuschneiden, hat er den Entschluss getroffen, ihn unterhalb des Ellbogens zu amputieren.“
    „Mein Gott“, sagte ich erschüttert. „ D as ist aber nicht passiert.“
    Max nickte. „Julian. Er hatte ihm die Amputation verboten und die Macht, sein Verbot durchzusetzen. Wir alle haben ihm geholfen und unsere Kräfte gegen Damian vereinigt .“ Max senkte den Blick, seine Stimme wurde kühl. „Damian war außer sich und hat sich von uns allen verraten gefühlt. In gewisser Weise hatte er ja recht. Bevor wir ihn überwältigen konnten hatte er nach einem Dolch gegriffen, von dem er dachte, dass die Klinge aus Silber sei. Er zog ihn durch sein Gesicht und wollte ihn sich ins Herz stoßen. Julian hat das im letzten Moment verhindert.
    W ir konnten Damian gemeinsam bezwingen und in den Kerker sperren. Julian hatte die Zelle geschützt, damit sich Damian nicht weiter schaden konnte. Er hatte uns alle weggeschickt und ist bei ihm geblieben. Damian ist stark, aber Julian ist stärker. Dennoch haben ihm Damians Flüche noch lange danach zu schaffen gemacht.“
    „Und wie kam es, dass Damian seine Zelle wieder verlassen durfte?“
    „Julian konnte ihn dazu bringen, seinen selbstzerstörerischen Plan aufzugeben. Vermutlich haben sie eine Art Handel abgeschlossen, und Damian steht bei Julian im Wort. Aber weder Damian noch Julian sprechen darüber.
    Julian hat einen Freund, einen Magier aus einer anderen Dimension, der Dam i ans Verletzung nahezu heilen konnte. Seitdem sind seine Schmerzen erträglich, wie er sagt.“
    Max grinste über meinen erstaunten Blick.
    Es gab wirklich vieles, was ich nicht wusste.
    „Jedenfalls“, fuhr er fort, „um die Geschichte abzuschließen, die Hölle, durch die Damian gegangen ist, ist nicht ohne Spuren geblieben. Auch vorher, in seinem ersten Leben, hatte Damian es nicht gerade einfach.“ Max stockte, und für einen Moment wich die Anspannung aus seinem Gesicht. „Charis, Süße. Es hat fast hundert Jahre gedauert, bis er mir diese Geschichte erzählt hat. Ich hoffe, du weißt sie entsprechend zu würdigen?“
    „Ja, Max. Das tue ich. Wirklich!“
    Max wurde wieder ernst. „Damians Mutter hatte keine

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