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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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den Mond, der abnahm und zunahm, und betrachteten ihn als das himmlische Gestirn, das über dieselbe Fähig keit verfügte. Und natürlich hat der lunare Zyklus schon immer Assoziationen mit dem Leben schaffenden Zy klus der Frau geweckt. Der Mond wurde zum Herrn über die beiden Geheimnisse Geburt und Tod, und die Schlange war ihr irdischer Widerpart.«
    »Der Mond ...«
    »Ja«, fuhr Sindermann fort, der sich in Schwung geredet
hatte. »In den frühen Initiationsriten, die symbolisch Tod und Wiedergeburt des Aspiranten herbeiführten, war der Mond die göttliche Mutter und die Schlange der göttliche Vater. Es ist nicht schwer zu erkennen, warum die Verbindung zwischen der Schlange und dem Heilen zu einem Element der Schlangenanbetung wurde.«
    »Ist es
das?«, hauchte Loken. »Ein Initiationsritual?«
    Sindermann
zuckte die Achseln.
    »Das kann
ich nicht sagen, Garviel. Dazu müsste
ich mehr davon sehen.«
    »Erzählen
Sie mir mehr«, knurrte Loken. »Ich muss alles hören, was Sie wissen.«
    Verblüfft über Lokens Drängen, griff Sindermann nach mehr Büchern und blätterte darin, während der Haupt mann der 10. Kompanie ungeduldig vor ihm stand.
    »Ja, ja ...«, murmelte er, während er die zerlesenen Seiten umblätterte. »Ja, da ist es. Ah ... ja, ein Wort
für Schlange in
einer der untergegangenen Sprachen Alt terras war >nahash<, was anscheinend
gleichbedeutend mit dem Verb >raten< ist. Anscheinend hatte es damals
ganz verschiedene Bedeutungen je nachdem, welcher etymologischen Herkunft man glauben will.«
    »Welche Bedeutungen?«, fragte Loken.
    »In der ersten Übersetzung bedeutet es entweder >Feind< oder >Gegner<, aber populärer ist
die Überset zung
>Seytan<.«
    »Seytan«, sagte Loken. »Das Wort kenne ich irgend woher.«
    »Wir ... äh ... haben im Zusammenhang mit den Flüs terspitzen darüber geredet«, sagte Sindermann leise und
schaute sich dabei um, wie um sich zu vergewis sern, dass niemand zuhörte.
    »Angeblich war es eine alp traumhafte Kraft der Teufelei, mit der ein goldener Held Terra belegt hat. Wie wir mittlerweile wissen, war
dieser Samus-Geist
wahrscheinlich das örtliche Äquivalent für die Bewohner von Dreiundsechzig-Neunzehn.«
    »Glauben Sie das?«, fragte Loken. »Dass Samus ein Geist war?«
    »Irgendeiner Art, ja«, sagte Sindermann ehrlich. »Ich glaube, was ich unter den Bergen gesehen habe, war mehr als nur irgendein Xenos-Wesen, was immer der Kriegsmeister auch dazu sagt.«
    »Und was ist mit dieser Schlange als Seytan?«
    Sindermann, der sich freute, über ein Thema reden zu können, mit dem er sich auskannte, schüttelte den Kopf und sagte: »Es gibt verschiedene Wörter für Schlange, und eines hat seinen Ursprung in den olympischen Spra chen und bedeutet eigentlich >Drache<. Die
kosmische Schlange, die als Symbol für
Chaos betrachtet wird.«
    »Chaos?«, rief Loken. »Nein!«
    »Doch«, fuhr Sindermann fort, indem er zögerlich auf eine Textpassage in einem anderen Buch zeigte.
    »Dieses >Chaos<
oder diese >Schlange< ist es, die überwunden werden muss, um Ordnung zu schaffen und das Leben auf eine Weise zu erhalten, die von Bedeutung ist. Die ser Schlangendrache war eine Kreatur von großer Macht, und seine heiligen Jahre waren Zeiten großer Ambi tionen und unglaublicher Risiken. Es heißt, Ereignisse, die in einem Jahr des Drachen stattfänden, wirkten sich dreifach intensiv aus.«
    Loken versuchte sein Entsetzen über Sindermanns Worte zu verbergen — die Signifikanz der Schlange und ihr Platz in
der Mythologie schien seine Überzeugung zu untermauern, dass die Vorgänge auf Davin furchtbar falsch waren. Er schaute auf das Buch und fragte: »Was ist
das?«
    »Ein Auszug aus dem Buch Atum«, murmelte Sinder mann, als habe er Angst, es ihm zu sagen. »Ich habe es erst kürzlich gefunden, das schwöre ich. Ich habe mi r nichts dabei gedacht, eigentlich denke ich mir immer noch nichts dabei ... Schließlich ist das alles nur
Unsinn, oder nicht?«
    Loken zwang sich, das Buch anzusehen, und spürte wie ihm mit jedem Wort, das er auf den vergilbten Sei ten las, das Herz schwerer wurde.
     
    Ich bin Horus, geschmiedet von den Ältesten Göttern,
    Ich bin der, welcher Khaos den Weg gebahnt.
    Ich bin der große Zerstörer von allem.
    Und im Palast meines Willens das Verhängnis herbeiführte.
    Mein ist das Schicksal jener, die Diesem Weg der Schlange
folgen.
     
    »Ich bin kein Fachmann für Poesie«, schnauzte Loken. »Was
bedeutet das?«
    »Es ist eine Prophezeiung«,

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