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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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blieben standhaft dieselben.
    »Wie viele Tote?«, fragte Hektor Varvarus, der neben Maloghurst stand.
    »Ich habe die endgültigen Zahlen noch nicht, aber es sind mindestens einundzwanzig, und viele sind schwer verletzt oder liegen im Koma.«
    Er verfluchte Loken und die anderen für ihre Plump heit, als er die Aufzeichnung abermals sah, konnte ihnen ihren Übereifer aber nicht verübeln. Der Zustand des Kriegsmeisters war kritisch, und niemand wusste, ob er überleben würde, also war ihr verzweifeltes Bemühen, das Sanitätsdeck zu erreichen, verzeihlich, obwohl viele sagen mochten,
dass dies nicht für ihre Taten galt.
    »Eine schlimme Geschichte, Maloghurst«, sagte Varvarus
unnötigerweise. »Die Astartes werden aus dieser Sache nicht gut hervorgehen.«
    Maloghurst seufzte und sagte: »Sie dachten, der Kriegsmeister stirbt, und haben entsprechend gehan delt.«
    »Entsprechend gehandelt?«, wiederholte Varvarus. »Ich glaube nicht, dass das viele Leute akzeptieren werden, mein Freund. Wenn das nach außen dringt, wird es ein verheerender Schlag für die Moral sein.«
    »Es wird nicht nach außen dringen«, versicherte ihm Maloghurst. »Ich lasse alle internieren, die auf diesem Deck waren, und der gesamte Kom-Verkehr vom Schiff bis auf die Kommandofrequenzen ist gesperrt.«
    Hektor Varvarus war groß, präzise, spindeldürr und eckig, und jede seiner Bewegungen war kalkuliert — Eigenschaften,
die er mitnahm in seine Rolle als Lordkom mandant der Armeestreitkräfte der 63. Expedition.
    »Glauben Sie mir, Maloghurst, es wird nach außen dringen, auf die eine oder andere Art. Nichts bleibt
ewig geheim. Solche Dinge haben die Angewohnheit, erzählt werden zu wollen, und in diesem Fall wird es nicht anders
sein.«
    »Was schlagen Sie also vor, Lordkommandant?«, fragte
Maloghurst.
    »Fragen Sie mich ernsthaft, Mal, oder sind Sie nur höf lich?«
    »Ich frage Sie ernsthaft«, sagte er und lächelte, als ihm aufging, dass es stimmte. Varvarus war ein gewief ter Soldat, der Herz und Verstand sterblicher Menschen verstand.
    »Dann müssen Sie den Leuten sagen, was passiert ist. Seien Sie ehrlich.«
    »Dann müssen Köpfe rollen«, warnte Maloghurst. »Die Leute werden Blut dafür sehen wollen.«
    »Dann geben Sie es ihnen. Jemand muss öffentlich für diese Gräueltat büßen.«
    »Gräueltat? Nennen wir es jetzt so?«
    »Wie wollen Sie es sonst nennen? Krieger der Astartes haben gemordet.«
    Die Ungeheuerlichkeit von Varvarus' Vorschlag ließ Maloghurst schwindeln, und er sank langsam auf einen der
Stühle am Tisch des Kriegsmeisters. »Ich soll einen Astartes-Krieger dafür opfern? Das kann ich nicht ma chen.«
    Varvarus beugte sich über den Tisch, und die Aus zeichnungen und Orden auf der Brust seiner Galauni form spiegelten sich wie goldene Sonnen auf der schwar zen Oberfläche. »Unschuldiges Blut wurde vergossen, und
ich kann zwar die Gründe für die Aktionen ihrer Männer verstehen, aber das ändert nichts.«
    »Das kann ich nicht machen, Hektor«, sagte Malog hurst kopfschüttelnd.
    Varvarus stellte sich neben ihn. »Sie und ich, wir haben beide dem Imperium einen Treueeid geschworen, oder nicht?«
    » Das haben wir, aber was hat das damit zu tun?«
    Der alte General blickte Maloghurst in die Augen und sagte: »Wir haben geschworen, die Ideale des Edelmuts und der Gerechtigkeit aufrechtzuerhalten, für die das
Imperium steht, nicht?«
    »Ja, aber das hier ist etwas anderes. Es gab mildernde Umstände
...«
    »Irrelevant«, schnauzte Varvarus. »Das Imperium muss für etwas stehen, sonst steht es für nichts. Wenn Sie
sich abwenden, brechen
Sie Ihren Treueeid. Sind Sie dazu be reit, Maloghurst?«
    Bevor er darauf antworten konnte, klopfte es leise ans Glas des Allerheiligsten, und Maloghurst drehte sich um.
    Ing Mae Sing, die Meisterin der Astropathie, stand vor ihnen wie ein skelettdürrer Geist in einer weißen Kapu zenrobe, welche die obere Hälfte ihres Gesichts in Schat ten hüllte.
    »Meisterin Sing«, sagte Varvarus mit einer tiefen Ver beugung vor der Telepathin.
    »Lord Varvarus«, erwiderte sie mit leiser, federleich ter Stimme. Sie erwiderte die Verbeugung des Lordkom mandanten und neigte den Kopf trotz ihrer Blindheit genau in die richtige Richtung — ein Talent, das es nie mals unterließ, Maloghurst aus der Fassung zu brin gen.
    »Was gibt es, Meisterin Sing?«, fragte er, obwohl er in Wahrheit froh über die Störung war.
    »Ich bringe Nachrichten, die Sie beunruhigen dürf ten, Milord

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