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DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
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werden, Mädchen, glauben Sie mir. Wir sind Brüder, gewiss, aber wie alle Brüder zanken wir und versuchen einander zu übertreffen.«
    Petronella fiel darauf keine Erwiderung ein. Die Vor stellung, wie die übermenschlichen Primarchen mitein ander stritten, überstieg ihre Fantasie.
    »Sie waren eifersüchtig, sie alle«, fuhr Horus fort. »Als der Imperator mich zum Kriegsmeister ernannt hat, mussten sich manche überwinden, mir zu gratulieren. Vor allem Angron, er ist ohnehin ziemlich wild, und ich kann ihn kaum in Schach halten. Guillaume war nicht viel
besser. Es war kaum zu übersehen, dass er dachte, er hätte es werden sollen.«
    »Sie waren eifersüchtig auf Sie?«, fragte Petronella, die
nicht glauben konnte, was sie da hörte, während der Mnemo-Federhalter als Reaktion auf ihre Gedanken über die Tafel kratzte.
    »O ja«, nickte Horus verbittert. »Nur ein paar von meinen Brüdern waren so gütig, den Kopf zu neigen und es auch ehrlich zu meinen. Lorgar, Mortarion, San guinius, Fulgrim und Dorn — das sind wahre Brüder. Ich weiß noch, wie ich dem Stormbird des Imperators hin terhergeschaut habe, als er Ullanor verließ, wie ich
über seinen Abschied geweint habe. Aber am deutlichsten er innere ich mich an die Dolche, die ich in meinem Rü cken spürte. Ich konnte ihre Gedanken so laut und deut lich hören, als hätten sie sie ausgesprochen: Warum sollte ich, Horus, zum Kriegsmeister ernannt werden,
wenn es andere gab, die dieser Ehre würdiger waren?«
    »Sie wurden zum Kriegsmeister gemacht, weil Sie der Würdigste waren, Milord«, sagte Petronella.
    »Nein«, sagte Horus. »Das war ich nicht. Ich war nur derjenige, der
zu diesem Zeitpunkt am besten verkörperte, was der Imperator brauchte. Wissen
Sie, in den ersten drei Jahrzehnten des
Großen Kreuzzugs habe ich neben dem Imperator gekämpft, und da habe ich
allein das volle Gewicht seiner Ambitionen gespürt, die Gala xis zu beherrschen. Er hat diese Vision auf mich
übertra gen, und ich habe sie im
Herzen getragen, während wir unseren
Weg zwischen den Sternen beschritten. Wir erlebten ein großes Abenteuer, ein
System nach dem ande ren, das mit dem Herrn der Menschheit wiedervereint wurde. Sie können sich nicht vorstellen, wie
das Leben in diesen Zeiten war, Fräulein Vivar.«
    »Es
klingt herrlich.«
    »Das war es«, sagte Horus. »Das war es, aber es konnte
nicht von Dauer sein. Bald wurden wir zu ande ren
Welten gezogen, wo wir meine Brüder, die anderen Primarchen fanden. Wir waren nicht lange nach unserer Geburt in der gesamten Galaxis verstreut worden,
und der Imperator hat uns einen nach
dem anderen wieder gefunden.«
    »Es
muss eigenartig gewesen sein, sich mit Brüdern wiederzuvereinen, die man vorher nicht gekannt hat.«
    »Nicht
so eigenartig, wie Sie vielleicht glauben. Wenn ich einem begegnete, verspürte
ich eine sofortige Ver wandtschaft zu ihm,
ein Band, das nicht einmal Zeit oder
Entfernung hatte zerreißen können. Ich will nicht bestreiten, dass manche schwerer zu mögen waren als andere. Sollten Sie jemals Night
Haunter begegnen, wer den Sie
verstehen, was ich meine. Ein launischer Bas tard, aber praktisch in einer Zwangslage, wenn es nö tig ist, dass sich irgendein nichtmenschliches
Reich vor Ihrem Angriff in die Hose scheißt. Angron ist wohlgemerkt nicht viel
besser. So ein Temperament haben Sie noch
nicht erlebt. Wenn Sie zu wissen glauben, was Wut ist, sage ich Ihnen jetzt, dass Sie keine Ahnung
haben, bis Sie erlebt haben, wie
Angron die Beherrschung ver liert. Und von Lion will ich gar nicht erst
anfangen.«
    »Von den Dark Angels? Das ist die Erste Legion, oder nicht?«
    »Das ist sie«, bestätigte Horus, »und wie es ihm ge fällt, jeden daran zu erinnern. Ich konnte in seinen Augen sehen, dass er der Ansicht ist, er müsste Kriegs meister sein, weil seine Legion die erste war. Wussten Sie, dass er wie ein Tier in der Wildnis aufgewachsen
ist, kaum
anders als ein primitiver Wilder? Ich frage Sie, ist das die Sorte Mann, die Sie als Kriegsmeister wollen? Nein, ist
sie nicht«, beantwortete er die Frage selbst.
    »Wen hätten Sie denn zum Kriegsmeister gemacht, wenn
nicht sich selbst?«, fragte Petronella.
    Ihre Frage schien Horus vorübergehend aus der Fas sung zu bringen, aber er antwortete: »Sanguinius. Er hätte es sein müssen. Er hat genug Weitblick und Stärke, uns zum Sieg zu führen, und die Weisheit zu herrschen, sobald der Sieg errungen ist. Trotz seiner kühlen Unnah barkeit
hat er allein die Seele des

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