DGB 02 - Falsche Götter
Aximand, Targost, Sedirae, Ekaddon, Kibre und Malog hurst.
Keiner trug einen Helm, und als sie sich umdrehten,
konnte er bei allen dieselbe Aura hilfloser Verzweiflung erkennen. Er war mit diesen Kriegern immer und immer
wieder in die Hölle marschiert. Seine Brüder mit solchen Mienen zu sehen, erstickte seine Wut. Plötzlich fühlte er
sich wie ausgehöhlt und untröstlich.
Er wurde langsamer und blieb schließlich vor Axi mand stehen.
»Was habt ihr getan? Brüder, was habt ihr getan?« »Was getan werden musste«, sagte Abaddon, als Axi mand nicht antwortete.
Loken ignorierte den Ersten Hauptmann und sagte: »Klein-Horus? Sag mir, was ihr getan habt.«
»Es ist so, wie Ezekyle gesagt hat. Wir haben getan, was getan werden musste«, sagte Aximand. »Der Kriegs meister lag im Sterben, und Vaddon konnte ihn nicht retten.
Also haben wir ihn hierher zum Delphos gebracht.«
»Zum Delphos?«, fragte Loken.
»So heißt das hier«, sagte Aximand. »Der Tempel der Schlangenloge.«
»Tempel?«, fragte Torgaddon. »Horus, du hast den Kriegsmeister in eine Kirche gebracht? Bist du wahnsin nig? Der Kommandant hätte niemals sein Einverständ nis dazu gegeben.«
»Vielleicht nicht«, erwiderte Serghar Targost, indem er vortrat, sodass er neben Abaddon stand, »aber am Ende konnte er nicht einmal sprechen. Er hat stunden lang und ohne Pause mit dieser verdammten Memo ratorin geredet, bevor er das Bewusstsein verlor. Wir mussten ihn in ein Stasenfeld hüllen, um ihn überhaupt noch am Leben erhalten und hierherbringen zu kön nen.«
»Hat Tarik recht?«, fragte Loken. »Ist das hier eine Kir che?«
»Kirche,
Tempel, Delphos, Haus des Heilens, nenn es,
wie du willst«, sagte Targost achselzuckend. »Nach dem der Kriegsmeister an der Schwelle des Todes
steht, scheint weder die Religion
noch ihre Verleugnung ir gendwie
bedeutsam zu sein. Es ist die einzige Hoffnung, die uns noch bleibt, und was haben wir schon zu verlie ren? Wenn wir nichts tun, stirbt er. Wenigstens
gibt es so noch Hoffnung.«
»Und mit welchem Preis wird er sein Leben erkau fen?«, wollte Loken wissen. »Indem ihr ihn in ein Haus falscher Götter bringt? Der Imperator lehrt uns, dass
die Zivilisation nur zur Perfektion gelangen kann, wenn der letzte Stein der letzten Kirche den letzten Priester erschlägt,
und genau dorthin bringt ihr den Kriegsmeis ter. Das läuft allem zuwider, wofür wir in den letzten zwei Jahrhunderten gekämpft haben. Seht ihr das denn nicht?«
»Wenn der Imperator hier wäre, würde er dasselbe tun«, sagte Targost, und Loken spürte, wie ihm ange sichts derartiger Hybris die Galle überlief. Drohend trat er auf Targost zu.
»Glaubst du, den Willen des Impera tors zu kennen, Serghar? Gibt dir dein Amt als Logen meister eines Geheimordens auch die Macht über dieses Wissen?«
»Natürlich nicht«, erwiderte Targost höhnisch, »aber ich weiß, er würde wollen, dass sein Sohn lebt.« »Indem wir sein Leben diesen ... Wilden anvertrauen?«
»Von eben diesen Wilden ist unser eigener stiller Orden entlehnt«, wandte Targost ein.
»Dann ist das noch ein Grund mehr für mich, ihm zu misstrauen«, schnauzte Loken, indem er sich abwandte und Vipus und Torgaddon ansprach. »Kommt. Wir holen den Kriegsmeister da raus.«
»Das könnt ihr nicht«, sagte Maloghurst, der neben Abaddon hinkte, und Loken hatte entschieden den Ein druck, dass seine Brüder eine Barriere zwischen ihm und dem Tor bildeten.
»Was soll das heißen?«
»Es heißt, wenn das Delphos-Tor einmal geschlossen ist, gibt es keine Möglichkeit, es sicher von außen zu
öff nen jemand, der Heilung braucht, wird hineingetragen und dem überlassen, was die ewigen Geister der ver storbenen Dinge für ihn bestimmen. Wenn es seine Be stimmung ist zu leben, kann er das Tor selbst öffnen, wenn nicht, öffnet es sich in neun Tagen, und seine Überreste werden verbrannt, bevor sie in den Teich ge worfen werden.«
»Also habt ihr den Kriegsmeister da drinnen einfach sich selbst überlassen? Da hättet ihr ihn auch gleich
auf der Rächender
Geist lassen können, und >ewige
Geister der verstorbenen Dinge< —
was soll das überhaupt sein? Das ist
doch Wahnsinn. Seht ihr das denn nicht?«
»Daneben zu stehen und zuzusehen, wie er stirbt, das wäre Wahnsinn gewesen«, sagte Maloghurst. »Du rich test uns, weil wir aus Liebe gehandelt haben. Siehst du das denn
nicht?«
»Nein, Mal«, erwiderte Loken traurig. »Wie seid ihr überhaupt darauf gekommen, ihn herzubringen? Durch
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