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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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zu diesem
Treffen, denn er trug das silberne Schwert am Gürtel, doch aus Solomons Sicht wirkte
Fulgrim mehr wie das, was sich ein Theaterimpresario unter einem Primarchen vorstellte,
nicht aber wie ein echter Primarch.
    Allerdings behielt er diese
Meinung lieber für sich.
    Als die Emperors Children den
Fuß des Hügels erreichten, erhob sich der in Schwarz gekleidete Eldar vom Boden
und verbeugte sich vor Fulgrim. Die Andeutung eines Lächelns huschte über das
Gesicht des Nichtmenschen, und Solomon versteifte sich, als er seinen Bronzehelm
abnahm.
    »Willkommen auf Tarsus«, sagte
der Eldar, während er eine formvollendete Verbeugung beschrieb.
    »Sie sind Eldrad Ulthran?«,
fragte Fulgrim und erwiderte die Geste.
    »Der bin ich«, bestätigte
Eldrad, dann drehte er sich zu der riesigen Kriegsmaschine um. »Und dies ist
Phantomlord Khiraen Goldhelm, einer der am innigsten verehrten Alten des Welten-schiffs
Ulthwé.«
    Solomon lief ein Schauer über
den Rücken, als der gigantische Phantomlord ein wenig den Kopf neigte, eine
eigentlich freundliche Geste, die aber als feindselig übermittelt wurde.
    Fulgrim betrachtete die
Maschine und erwiderte auch deren Gruß, dann redete Eldrad weiter: »Und nach
Ihrer Statur zu urteilen, müssen Sie Fulgrim sein.«
    »Lord Fulgrim von den Emperors
Children«, warf Eidolon ein.
    Wieder bemerkte Solomon die
Andeutung eines Lächelns.
    Er presste die Lippen zusammen,
da er sich sicher war, dass diese Reaktion insgeheim als Beleidigung zu
verstehen war.
    »Ich bitte um Entschuldigung«,
erklärte Eldrad. »Das war weder respektlos noch beleidigend gemeint. Ich wollte
lediglich einen Dialog eröffnen, der nicht auf einem Rang, sondern auf Tugend
basiert.«
    »Ich habe es auch nicht als
Beleidigung aufgefasst«, versicherte ihm Fulgrim. »Ihr Argument ist gut
gewählt, denn nicht die Herkunft oder der Rang bestimmen den Unterschied
zwischen den Menschen, sondern die Tugend. Meine Lordkommandanten wollen
lediglich sicherstellen, dass mein Titel bekannt ist. Auch wenn es keinen
Einfluss auf unser Gespräch hat, ist mir noch immer nicht klar, welchen Rang
Sie innerhalb Ihres Volks haben.«
    »Ich bin das, was man einen
Runenpropheten nennt«, erwiderte Eldrad.
    »Ich führe mein Volk durch die
Herausforderungen, die die Zukunft mit sich bringt, und biete meinen Ratschlag
an, wie diesen am besten begegnet werden kann.«
    »Ein Runenprophet ...«,
wiederholte Fulgrim.
    »Sind Sie ein Hexer?«
    Solomons Hand zuckte, als sie
nach dem Schwertgreifen wollte, aber er kämpfte diesen Impuls nieder. Der
Primarch hatte ihnen den ausdrücklichen Befehl erteilt, erst dann die Waffen zu
ziehen, wenn er es ebenfalls tat. Eldrad schien von Fulgrims provo-zierender
Frage unbeeindruckt, schüttelte aber leicht den Kopf. »Es ist ein alter
Begriff, der sich womöglich nicht so einfach in Ihre Sprache übertragen lässt.«
    »Ich verstehe«, sagte Fulgrim,
»und ich entschuldige mich, dass ich so gedankenlos sprach.«
    Solomon kannte seinen
Primarchen gut genug, umzu wissen, dass der absichtlich diese Formulierung
gewählt hatte, um Eldrads Reaktion darauf beobachten zu können.
    Bei einem menschlichen
Gegenüber hätte dieser Trick vielleicht funktioniert, doch die Miene des
Runenpropheten zeigte nicht die geringste Regung.
    »Dann sind Sie als Runenprophet
also der Führer des Welten-schiffs?«
    »Das Weltenschiff Ulthwé hat in
dem Sinn keinen Führer, eher einen ... ich glaube, Sie würden den Begriff > Rat <
verwenden.«
    »Dann vertreten Sie und Khiraen
Goldhelm diesen Rat?«, hakte Fulgrim nach.
    »Ich möchte gern wissen, mit
wem ich es zu tun habe.«
    »Wenn Sie es mit mir zu tun
haben«, versicherte ihm Eldrad, »haben Sie es auch mit Ulthwé zu tun.«
     
     
    Abermals klopfte Ostian an den
verschlossenen Roll-Laden zu Serenas Atelier und sagte sich, dass er ihr noch fünf
Minuten geben würde, bevor er sich auf den Rückweg machte. Die Statue des
Imperators machte Fortschritte, als würde eine innere Muse seine Hand führen, wenngleich
noch immer einiges zu tun war und dieser Besuch bei Serena ihn viel Zeit
kostete.
    Seufzend sah er ein, dass sie
ihm nicht öffnen würde, da hörte er auf einmal ein Schlurfen. Im nächsten
Moment drang der schwache, aber unverkennbare Geruch eines ungewaschenen
menschlichen Körpers nach draußen.
    »Serena? Bist du das?«, fragte
er.
    »Wer ist da?«, erwiderte eine
heisere Stimme.
    »Ich bin es, Ostian. Mach auf.«
    Dann herrschte wieder Stille,
bis er

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