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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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aus dem Heck
plötzlich eine Rampe ausgefahren wurde.
    Solomon spürte die Anspannung
der anderen Astartes ebenso wie die Reaktion der Phoenix Guard, die ihre
Hellebarden fester umschlossen hielten. Doch sie wurden nicht aus dem Inneren
der Fahrzeuge angegriffen. Stattdessen erschienen mehrere Eldar in weißen
Gewändern, die Tabletts mit Speisen brachten. Dabei bewegten sie sich mit
solcher Eleganz und Anmut, dass es schien, als würden sie über das Gras
hinweggleiten.
    Die Tabletts wurden abgestellt,
und Solomon stellte fest, dass ein wahres Festmahl angerichtet worden war: zartes
Fleisch, frisches Obst und herzhafter Käse.
    »Essen Sie«, forderte Eldrad
sie auf.
    Fulgrim bediente sich beim
Fleisch und Obst, Lordkommandant Vespasian ebenso, während Eidolon verzichtete.
Julius und Marius griffen ebenfalls zu, doch Solomon war ausnahmsweise einmal
einer Meinung mit Eidolen und nahm nichts von den Tabletts.
    Ihm fiel auf, dass Eldrad das
Fleisch nicht anrührte und nur ein wenig Obst aß.
    »Isst Ihr Volk kein Fleisch?«,
fragte er daraufhin.
    Eldrad richtete seine ovalen
Augen auf ihn, und Solomon kam sich vor wie ein aufgespießter Schmetterling,
der von seinem Sammler begutachtet wurde. Er entdeckte große Traurigkeit in
diesen Augen, und in ihren zeitlosen Tiefen sah er die Echos großer Taten, die er
vielleicht erst noch vollbringen würde.
    »Ich esse kein Fleisch,
Hauptmann Demeter«, antwortete er. »Sein Geschmack ist mir zu intensiv. Aber Sie
sollten davon probieren. Man sagt, es sei wirklich köstlich.«
    Solomon schüttelte den Kopf.
»Nein. Mich interessiert vielmehr, warum Sie entschieden haben, sich uns jetzt
zu zeigen. Meiner Ansicht nach haben Sie uns beobachtet, seit wir hier
eingetroffen sind.«
    Fulgrim warf ihm einen
gereizten Blick zu, aber Eldrad tat, als würde er ihn nicht bemerken.
    »Da Sie schon fragen, Hauptmann
Demeter: Ja, wir haben Sie beobachtet, da es für uns ungewohnt ist, Ihre
Schiffe in dieser Region des Alls zu sehen«, sagte Eldrad. »Wir hatten gedacht,
die Region würde vor Ihnen verborgen bleiben. Wie haben Sie es geschafft, hierherzugelangen?«
    Fulgrim legte das Essen zurück
auf den Teller.
    »Sie haben uns beobachtet?«
    »Lediglich als
Vorsichtsmaßnahme«, erklärte Eldrad. »Die Welten, auf die Sie unterwegs
gestoßen sind, gehören den Eldar.«
    »Ist das wahr?«
    »Ja«, bestätigte er. »Als wir
anfangs Ihre Gegenwart in unserem Territorium bemerkten, überlegten wir, ob wir
angreifen sollten. Aber dann sahen wir, dass Sie weiterreisten, ohne unsere
Welten besiedeln zu wollen, und das machte mich neugierig.«
    »Ich wusste, es wäre falsch
gewesen, solch wunderschöne Welten zu verunstalten.«
    »Es wäre tatsächlich falsch
gewesen«, bestätigte Eldrad. »Diese jungfräulichen Welten warten seit Äonen auf
die Ankunft meines Volks. Sie uns abnehmen zu wollen, wäre ein großer Fehler
gewesen.«
    »Ist das eine Drohung?«, fragte
Fulgrim.
    »Ein Versprechen«, konterte
Eldrad. »Sie haben eine Zurück-haltung gezeigt, die wir von Ihrer Rasse nicht
erwartet hätten, Lord Fulgrim. Immerhin werden Sie von einem Krieger geführt,
der als der Kriegsmeister bekannt ist, und Ihr Ziel ist es, die Galaxis für
Ihre eigene Rasse zu erobern, ganz gleich, welche Herrschafts-ansprüche oder
Wünsche die anderen Völker haben, mit denen Sie sich die Galaxis teilen. Ich
möchte Sie nicht verärgern, wenn ich sage, dass das von einer ungeheuerlichen
Arroganz zeugt.«
    Solomon erwartete, dass Fulgrim
jeden Moment die Beherrschung verlor, doch der Primarch lächelte nur und
erwiderte: »Ich bin kein Geschichtsexperte, aber hat Ihre Rasse nicht von sich
behauptet, sie habe über die ganze Galaxis geherrscht?«
    »Behauptet? Es war tatsächlich
so. Doch dank unserer Arroganz und Selbstgefälligkeit haben wir diese
Herrschaft verloren. Aber stellen Sie mir dazu keine weiteren Fragen, denn ich
werde nicht über diese Zeit reden.«
    »Wie Sie wünschen«, sagte
Fulgrim. »Imperien entstehen und gehen unter, Zivilisationen kommen und vergehen.
Für jede ist es tragisch, aber das ist nun einmal der Lauf der Dinge. Eine
Dynastie muss sterben, damit eine andere aufsteigen und ihren Platz einnehmen
kann. Sie können nicht der Menschheit die offen-kundige Bestimmung verweigern,
so über die Sterne zu herrschen, wie Sie das einst machten.«
    »Die offenkundige Bestimmung?«
Eldrad musste lachen.
    »Was weiß Ihre Rasse schon über
Bestimmung? Wenn sich Dinge zu Ihren Gunsten entwickeln,

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