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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Schiffe
reflektierte, die im Landeanflug waren. Fulgrims Hände zuckten, um nach dem Heft
zu greifen, doch eine schreiende Stimme in seinem Kopf flehte ihn an, es nicht
zu tun.
    Er machte einen unsicheren
Schritt auf die Waffe zu und hielt die Hand nach ihr ausgestreckt, obwohl er sich
nicht daran erinnern konnte, dass sein Gehirn den Befehl dazu gegeben hatte.
Seine rußgeschwärzten und verkohlten Finger zitterten, die Armmuskeln
schmerzten, als müssten sie sich durch eine unsichtbare Barriere kämpfen. Der
Sirenengesang des Schwerts war stark, doch sein Wille ebenfalls, und das Bild
von der Geburt des finsteren Gottes ließ seine Hand einen Moment lang innehalten.
    Nur durch mich wirst du
Vollkommenheit erreichen!
    Die Worte gingen durch seinen
Kopf wie ein Donnerschlag, und er sah wieder die Bilder des Kampfs vor sich,
fühlte das Feuer und das Verlangen zu töten, verspürte abermals die wundersame
Erleichterung darüber, dass er eigenhändig einen Gott vernichtet hatte.
    ln diesem Moment kapitulierte
auch noch der letzte Funken Widerstand, und er schloss seine Hand um das Heft.
Kraft strömte durch seinen Körper, und seine Verletzungen verheilten so
spurlos, wie es nicht einmal die stärkste Medizin hätte bewirken können.
    Fulgrim stellte sich gerader
hin, seine vorübergehende Schwäche war vergessen; jede Faser seines Leibs war von
neuem Leben erfüllt. Er sah, wie die Eldar durch das schimmernde Portal die
Flucht antraten, bis nur noch der hinterhältige Runenprophet Eldrad Ulthran
verblieben war, der verloren neben dem Bogen stand.
    Der Prophet schüttelte den Kopf
und trat ins Licht, das so abrupt erlosch, wie es entstanden war.
    »Mein Lord«, wandte sich
Vespasian an ihn, dessen Gesicht blutverschmiert war. »Wie lauten Ihre
Befehle?«
    Fulgrims Wut auf die Falschheit
dieser Nichtmenschen steigerte sich zu neuen Höhen, und während er sein Schwert
wegsteckte, drehte er sich zu seinen Kriegern um.
    Er wusste, es gab nur eine
Lösung, mit der er sicherstellen konnte, dass der Verrat der Eldar für immer
gesühnt wurde.
    »Wir kehren zur Stolz des
Imperators zurück«, sagte er.
    »Befehlen Sie allen Schiffen,
den Abwurf von Virusbomben vorzubereiten.«
    »Virusbomben?«, entgegnete
Vespasian.
    »Aber doch nur der
Kriegsmeister ...«
    »Tun Sie's!«, brüllte Fulgrim.
»Jetzt!«
    Vespasian reagierte mit
sichtlichem Unbehagen auf diesen Befehl, nickte dann aber und drehte sich weg.
    Fulgrims Blick wanderte über
den in die Schwärze der Nacht gehüllten Planeten und flüsterte: »Beim Feuer schwöre
ich, dass jede dieser Eldar-Welten brennen wird.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

     
    TEIL VIER
    Die
Schwelle
     
     
     
    Sechzehn
    Zur Rechenschaft gezogen
    Narben
    Ich fürchte mich vor dem
Versagen
     
     
    ORMOND BRAXTON ÄRGERTE SICH,
dass man ihn so lange vor der goldenen Tür zum Quartier des Primarchen warten
ließ.
    Von einem solchen Mann hatte er
eigentlich bessere Manieren erwartet, anstatt die Geduld eines hochrangigen
Gesandten der Administration Terras so auf die Probe zu stellen. Vor drei Tagen
war er an Bord der Stolz des Imperators gekommen, und derartige
Verzögerungen entsprachen eigentlich einem Verhalten, das er üblicherweise
anderen gegenüber anwandte, um seinen Rang zu unterstreichen.
    Schließlich war seine Bitte um
eine Audienz genehmigt worden, und seine Untergebenen hatten ihn gebadet, bevor
Fulgrims Diener zu ihm kamen und ihn einölten, damit er zum Primarchen gebracht
werden konnte. Das Aroma dieser Öle war durchaus angenehm, für seine
asketischen Neigungen aber etwas zu intensiv.
    Schweißperlen standen auf
seinem Glatzkopf und vermischten sich mit den Ölen zu beißenden Tröpfchen, die seine
Augen reizten und ihm einen trockenen Hals bereiteten.
    Krieger in aufwendiger Rüstung
hielten vor der goldenen Tür zu Fulgrims Quartier Wache, und dahinter war ein
ohrenbetäubender Lärm zu hören, bei dem es sich nach Braxtons Dafürhalten um so
etwas wie Musik handeln musste zumindest das, was der Primarch als Musik
ansehen mochte. Marmorskulpturen, die aus wirren Kurven und Winkeln bestanden,
hatte man neben den Wachen platziert. Was sie verkörpern sollten, war für
Braxton ein Rätsel. Er zog seine Dienstkleidung gerade, während er die Gemälde
betrachtete, die diesen großzügigen, mit Terrazzo ausgelegten Vorraum
schmückten. Die goldenen Rahmen waren so reich verziert, dass es ans
Lächerliche grenzte, und die grellen Farben der

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