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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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ihm.
     
    »Mein Lord!«, rief Vespasian,
während er in Fulgrims Quartier geeilt kam. Der Lordkommandant trug seine Gefechtsrüstung,
die so gründlich poliert war, dass sich alles in ihr spiegelte. Sein Gesicht
war gerötet, und mit ausholenden Schritten bewegte er sich durch das Chaos aus
Marmorbrocken und halb bemalten Lein-wänden, um zu seinem Primarchen zu
gelangen, der nachdenklich vor zwei Statuen saß, die die Hauptleute von zwei Kompanien
darstellten.
    Fulgrim schaute ihn an, als er
sich ihm näherte, und wieder einmal wurde Vespasian die Veränderung bewusst,
die der Mann seit dem Abschied von der 63. Expedition durchgemacht hatte.
    Die vierwöchige Reise ins Callinedes-System
war eine der merkwürdigsten Phasen gewesen, an die sich Vespasian erinnern
konnte. Sein Primarch war mürrisch und verschlossen, die Seele der Legion war
in Aufruhr. Nur ein Blinder konnte nicht bemerken, dass es mit der Moral der
Legion immer weiter bergab ging, je mehr Chemikalien Apothekarius Fabius in den
Blutkreislauf der Krieger pumpte. Da diese Vorgehensweise von Fulgrim und
Eidolon gebilligt worden war, fanden sich nur wenige Hauptleute, die dem Abgleiten
in eine dekadente Arroganz zu widerstehen bereit waren.
    Nur ein paar von Vespasians
Kompanien hielten weiter an den Idealen fest, auf denen diese Legion gründete,
und er wusste nicht, wie er diesen Verfall aufhalten sollte. Da die Befehle
unmittelbar von Fulgrim und Eidolon kamen, erlaubte die strikte Kommando-struktur
nur wenig Spielraum, die Anweisungen in die eine oder andere Richtung
großzügiger auszulegen.
    Vespasian hatte um eine Audienz
bei Fulgrim gegeben, seit sie mit Ziel Callinedes-System aufgebrochen waren.
Obwohl sein Dienstgrad eigentlich ein sofortiges Treffen hätte nach sich ziehen
sollen, waren seine Bitten immer wieder abgeschlagen worden.
    Als er sich schließlich die
hololithischen Aufzeichnungen der Kämpfe angesehen und festgestellt hatte, dass
Solomon Demeters Kompanie ohne zwingenden Grund allein hatte weiterkämpfen
müssen, war er zu dem Schluss gekommen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
    »Vespasian?«, fragte Fulgrim,
dessen blasses Gesicht von Leben erfüllt wurde, als er die beiden Statuen
anschaute.
    »Wie kommt die Schlacht voran?«
    Er zügelte sein Temperament und
zwang sich zur Ruhe.
    »Die Schlacht wird bald
gewonnen sein, mein Lord, aber ...«
    »Gut«, unterbrach ihn der
Primarch. Vespasian sah, dass nun-mehr drei Schwerter vor ihm lagen. Fireblade zeigte mit der Spitze auf das Bildnis von Marius Vairosean, das verdammte
silberne Schwert der Laer war auf Julius Kaesoron gerichtet. Eine Waffe mit
glitzernder grauer Klinge und goldenem Heft lag in einem Haufen Marmorstücke
zwischen den beiden Büsten, und Vespasian konnte an den Überresten erkennen, dass
es sich um das Bildnis von Solomon Demeter handelte. »Mein Lord«, hakte
Vespasian nach.
    »Wieso wurden die Hauptleute
Vairosean und Kaesoron nicht als Verstärkung zu Hauptmann Demeter geschickt?
Ohne das Ein-greifen von Tarvitz und Lucius wären Solomon und seine Männer
jetzt tot.«
    »Tarvitz und Lucius haben
Hauptmann Demeter gerettet?«, fragte Fulgrim, der zu Vespasians Entsetzen einen
Anflug von Verärgerung erkennen ließ. »Wie ... tapfer von ihnen.«
    »Das hätten sie aber eigentlich
nicht tun müssen«, wandte der Lordkommandant ein. »Julius und Marius sollten
die Zweite unterstützen, aber sie wurden zurückgehalten, und ich möchte den
Grund dafür erfahren.«
    »Stellen Sie meine Befehle
infrage, Vespasian?«, konterte Fulgrim.
    »Ich führe den Willen des
Kriegsmeisters aus. Wollen Sie es wagen zu behaupten, Sie wüssten besser als
er, wie mit diesem Gegner zu verfahren ist?«
    Vespasian war einen Moment lang
sprachlos, da er kaum glauben konnte, was er da hörte. »Bei allem nötigen
Respekt, mein Lord, aber der Kriegsmeister ist nicht hier. Wie kann er dann
wissen, wie wir am besten mit den Grünhäuten verfahren sollen?«
    Fulgrim lächelte und hob das
graue Schwert aus den Überresten von Solomons Statue. »Er weiß, dass es in dieser
Schlacht gar nicht um die Grünhäute geht.«
    »Und um wen geht es dann? Das
würde ich wirklich gern wissen.«
    »Es geht darum, ein
schreckliches Unrecht aus der Welt zu schaffen, das uns angetan wurde. Und es geht
darum, unsere Reihen von denen zu säubern, die nicht die Kraft besitzen, das zu
tun, was getan werden muss. Der Kriegsmeister begibt sich ins Isstvan-System,
wo die Abrechnung stattfinden wird.«
    »Ins

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