DGB 05 - Fulgrim
durch die
Räume der astropathischen Chöre an Bord der Stolz des Imperators . Die
Alarmsirenen gellten los, und durch die Gewalt der entfesselten psionischen
Kräfte wurde eine komplette Kanzel vom Schiff weggerissen. Violette Blitze
zuckten über dem Rumpf, bevor Nullfelder und Integritätsfelder aktiviert werden
konnten, um den Hüllenriss zu verschließen. Hunderte Telepathen kamen ums
Leben, und diejenigen, die es überlebten, waren nur noch ein Haufen brabbelnder
Idioten. Bevor sie eliminiert wurden, berichteten diejenigen, die sich noch
irgendwie mitteilen konnten, von verheerenden entfesselten Kräften, die die
ganze Galaxis zu verändern drohten, von einer Welt, die von einem ungeheuren,
schleichenden Tod verzehrt wurden, von Feuern, die bis in den Himmel reichten,
und von Milliarden Leben, die binnen Sekunden ausgelöscht wurden. Nur Fulgrim
und seine engsten Vertrauten verstanden, was in Wahrheit hinter diesen Kräften
steckte, und die Freude, mit der diese Nachrichten aufgenommen wurden, führte
den Wahnsinn in neue Abgründe. Die Emperors Children genossen die
Zielstrebigkeit des Kriegsmeisters mit einem Eifer, der mittlerweile überall in
der Legion Verbreitung gefunden hatte.
Während das Gelage der Astartes
andauerte, erreichten die Vorbereitungen für Bequa Kynskas Maraviglia neue
wundersame und dekadente Höhen, da mit jeder weiteren Probe neue und
unerwartete Freuden entdeckt wurden, die noch in diese Arbeit einfließen
konnten. Coraline Aseneca stand Abend für Abend auf der Bühne, um ihre Stimme
zu trainieren, damit sie die Töne traf, die im Laer-Tempel aufgenommen worden
waren. Bequas Symphonie, mit der diesen Klänge in musikalischer Form Leben
eingehaucht wurde, steigerte sich leidenschaftlich. Auf der Suche nach etwas,
das die Töne möglichst originalgetreu wiedergeben konnte, baute sie neue,
fremdartige Musikinstrumente, die genauso neue und fremdartige Klänge
produzierten. Sie waren so extrem anders, dass sie mehr an Waffen denn an
Instrumente erinnerten: überdimensionierte Hörner, die wie Raketen aussahen,
und Saiteninstrumente mit Hälsen, die an Gewehrläufe erinnerten.
Das La Fenice entwickelte
sich zu einem magischen Ort der Musik und der Kunst, an dem die Memoratoren am
Dekor und an den Verzierungen arbeiteten und sich dabei selbst übertrafen, um
eine Arena zu erschaffen, die einer Aufführung der Maraviglia wirklich
würdig war.
Fulgrim verbrachte viel Zeit im La Fenice , um den Künstlern und Bildhauern mit seinen Ratschlägen zur Seite
zu stehen. Sie lösten allesamt hektische Kreativitätsschübe aus, da man jeden
seiner Vorschläge sofort in die Tat umsetzte.
Von Isstvan III trafen nur
bruchstückhafte Informationen ein, doch nach einer Weile kristallisierte sich heraus,
dass beim ersten Schlag des Kriegsmeisters nicht alle ausgelöscht worden waren,
deren Loyalität nach wie vor dem Imperator galt. Anstatt dies aber als
Rückschlag zu werten, schien der Kriegsmeister es als Gelegenheit zu nutzen,
mit noch mehr Energie zum Abschluss zu führen, was mit dem Krieg gegen die
Bruderschaft der Auretianischen Technokratie begonnen hatte.
Krieger der World Eaters, Death
Guard und Sons of Horus kämpften in den vom Feuer überrannten Ruinen einer
ermordeten Welt, um die Narren zu jagen und zu vernichten, die dem Irrglauben
erlegen waren, sie könnten sich dem Willen des Kriegsmeisters widersetzen.
Sogar jetzt, so erklärte
Fulgrim, machten sich Ordenspriester Charmosian und Lordkommandant Eidolon um
das Lob des Kriegsmeisters verdient, da sie die Perfektion zur Schau stellten,
mit der ihre geliebte Legion ins Gefecht zog. Sobald das Töten auf Isstvan III
ein Ende hatte, hätte die Spreu von Horus' Streitmacht getrennt werden sollen,
um wie eine geschärfte Klinge auf das Herz eines korrupten Imperiums zu zeigen.
Doch wie es schien, würde sich
das Wiedersehen von Fulgrim und Horus verzögern.
Nach dem Tod der meisten
Astropathen erwies sich eine Kommunikation mit der 63. Expedition als
ausgesprochen schwierig, da es durch den zerschmetterten Verstand derer, die
überlebt hatten, kaum noch möglich war, präzise Informationen zwischen beiden
Flotten auszutauschen. Die Navigatoren konnten keinen Kurs bestimmen, der durch
jene Bereiche des Warp führte, die nicht von den verheerenden Stürmen
heimgesucht wurden, weshalb sie davon ausgingen, dass es mindestens zwei Monate
dauern würde, Isstvan III zu erreichen.
Fulgrim reagierte wütend auf
diese Verzögerungen, doch selbst
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