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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Wagen, und seine lila
Robe ließ viel blasse Haut unbedeckt, so dass unglaublich viele frische
Verletzungen ebenso sichtbar waren wie silberne Ringe und Stifte, die er in
sein Fleisch getrieben hatte.
    Ostian war von Fulgrims dunklen
Augen wie gebannt gewesen, da der Wahnsinn, den er bei ihm zuvor bei einem
Besuch in seinem Quartier beobachtet hatte, um ein Vielfaches gesteigert worden
war. Die Erinnerung daran bescherte ihm jetzt noch Gänsehaut, und er wandte
seine Aufmerksamkeit lieber wieder dem Marmor zu.
    Vielleicht hatten es die
Memoratoren richtig gemacht, die die 28. Expedition offenbar verlassen hatten,
um anderswo ihr Glück zu versuchen — auch wenn sich in seinem Hinterkopf die
Sorge hielt, es könnte einen anderen, finsteren Grund dafür geben, dass die
Stimmen verstummt waren, die nicht der Mehrheit nach dem Mund hatten reden
wollen.
    Allein der Gedanke an einen
solchen Verdacht genügte Ostian, um sich vorzunehmen, die Versetzung zu einer
anderen Expedition zu beantragen, sobald er gefunden hatte, was seine Statue
mit Leben erfüllen würde. Die 28. Expedition begann ihm sauer aufzustoßen.
    »Je eher ich von hier
verschwinde, desto besser«, flüsterte er.
    Auch wenn er davon nichts
wissen konnte, war Ostian Delafour genau der gleichen Meinung wie Solomon
Demeter, der den Blick über die ausgebombten Ruinen der Choralstadt und des
Kantorenpalasts schweifen ließ. Die vom Feuer geschwärzte, menschenleere
Landschaft erstreckte sich vor ihm, so weit das Auge blicken konnte, und bot
eine Vision der Hölle, wie er sie sich schlimmer nicht hätte ausmalen können.
Dies war einmal eine wunderschöne Welt gewesen. Die nunmehr ausgelöschte Vollkom-menheit
ihrer Architektur stand im krassen Gegensatz zu der in vergoldeten Palästen
losgetretenen Rebellion und dem Verrat, der sich dann in den rußgeschwärzten
Überresten abgespielt hatte.
    Eine dunkle Wolke hatte seit
dem Kampf um die Orbitalstation im Callinedes-System über Solomons Kopf geschwebt.
Nun aber war ihm auf erschreckende Weise klar, warum von Julius und Marius
keine Antwort auf seine Bitte um Verstärkung gekommen war. Seit jenem Gefecht
hatte er keinen seiner Brüder mehr gesehen, und nur wenige Stunden später war
er zusammen mit der Zweiten ins Isstvan-System geschickt worden, um dort mit
drei anderen Legionen zusammenzutreffen, die gemeinsam eine Rebellion auf
Isstvan III niederschlagen sollten.
    Das Herz dieser Rebellion war
auf eine Stadt aus poliertem Granit und hohen Türmen aus Glas und Stahl
konzentriert gewesen, die als die Choralstadt bekannt war. Ihr korrupter
Gouverneur Vardus Praal war unter den Einfluss der Kriegssänger geraten, jener
abtrünnigen Psioniker, die angeblich vor über einem Jahrzehnt von der Legion
der Raven Guard ausgelöscht worden sein sollten.
    Bei der ersten Angriffswelle
auf die Choralstadt waren viele von Solomons Bedenken weggespült worden, da er
Wut und Schmerz im Kampf gegen den Feind ausleben konnte. Er war sogar zu der
Überzeugung gelangt, dass es keinerlei Grund zur Besorgnis gab.
    Doch dann war Saul Tarvitz zu
ihm gekommen, um ihn von einem unglaublichen Verrat und einem bevorstehenden
Angriff zu berichten.
    Viele hatten Tarvitz' Warnung
voller Verachtung in den Wind geschlagen, doch Solomon war sofort klar gewesen,
dass sie kein Hirngespinst war, und er hatte dafür gekämpft, seinen Brüdern den
Ernst der Lage vor Augen zu führen. Als die wahren Dimensionen dieses Verrats
deutlich wurden, hatten die Sons of Horus, die World Eaters und die Emperors
Children versucht, sich in Sicherheit zu bringen, bevor das tödliche Virenbombardement
einsetzte, das diese Welt zu ihrem Grab machen sollte.
    Voller Entsetzen hatte Solomon
die ersten Lichtstreifen am Himmel gesehen, denen Detonationen folgten, durch
die das todbringende Virus weiträumig in der Atmosphäre verteilt wurde.
    Die Schreie der sterbenden Stadt
verfolgten ihn jetzt noch, und er konnte sich nicht einmal ansatzweise
vorstellen, was in den Köpfen derjenigen vorgegangen war, die mit ansehen
mussten, wie das Lebensfresser-Virus das Fleisch ihrer Nächsten verzehrte und
sie zu Klumpen aus verrotteter, toter Materie reduzierte. Solomon wusste, wie
todbringend das Virus war, das innerhalb weniger Stunden den ganzen Planeten in
eine Leichenhalle verwandelte.
    Dann war der Feuersturm
gekommen und hatte alles zu Asche verbrannt, was noch von den vormaligen
Bewohnern dieser Welt übrig geblieben war. Als er an den unterirdischen Bunker
dachte, in

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