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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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stellen.«
    »Es ist faszinierend, mein
Lord, wirklich faszinierend«, redete Fabius weiter, der zwischen den beiden
toten Laer stand. »Ich habe Genanalysen dieser beiden Exemplare vorgenommen und
vieles entdeckt, was von Interesse sein dürfte.«
    »Für mich ist nur von
Interesse, wie diese Kreaturen sterben«, konterte Fulgrim, dessen Tonfall
Fabius erkennen ließ, dass er bald zur Sache kommen sollte. Der Druck, einen
solchen intensiven Feldzug zu führen, machte selbst einem Primarchen zu
schaffen.
    »Ja, mein Lord, das kann ich
gut verstehen«, sagte der Apothe-karius. »Aber ich glaube, es dürfte Sie auch
interessieren, wie diese Exemplare gelebt haben. Meinen Untersuchungen nach zu
urteilen, sind uns die Laer in ihrem Streben nach Vollkommenheit nämlich
erstaunlich ähnlich.«
    Er deutete auf den geöffneten
Brustkorb der beiden Krieger.
    »Nehmen wir diese zwei
Exemplare. Genetisch sind sie in dem Sinn identisch, dass sie beide vorn
gleichen Genstrang abstammen, aber die inneren Abläufe wurden in
unterschiedlicher Weise modi-fiziert.«
    »Modifiziert?«, wiederholte
Fulgrim. »Zu welchem Zweck?«
    »Um besser auf die Rolle
eingestellt zu sein, die sie in der Laer-Gesellschaft einnehmen sollten, würde
ich vermuten«, antwortete Fabius. »Das sind sehr bemerkenswerte Exemplare, sie
wurden von Geburt an genetisch und chemisch verändert, um eine ihnen
vorbestimmte Rolle übernehmen zu können. Beispielsweise ist dieser hier
eindeutig ein Krieger. Sein Nervensystem ist so ausgelegt, dass es auf einem
viel höheren Niveau arbeiten kann als bei den Exemplaren, die wir zu Beginn des
Krieges untersuchen konnten. Sehen Sie diese Drüsen hier?«
    Fulgrim beugte sich vor und
rümpfte die Nase, als ihm übler Gestank aus der Leiche entgegenschlug.
    »Welche Funktion haben die?«
    »Sie geben einen Stoff in den
Panzer des Laer ab, der eine härtere > Kruste < an den Stellen
bildet, die im Kampf verletzt worden sind. Kurz gesagt: Diese Organe stellen biologische
Reparatureinheiten dar, die einen Schaden beseitigen können, kaum dass der
eingetreten ist. Wir können von Glück reden, dass es Hauptmann Demeter gelungen
ist, dieses Exemplar mit einem so präzisen Kopfschuss zu töten.«
    »Verfügen alle Laer über diese
Organe?«, fragte Fulgrim.
    Fabius schüttelte den Kopf und
deutete auf den Datenstrom auf den hololithischen Tafeln. Bilder von sezierten
Laer blitzten auf, flackernde Darstellungen von verschiedenen nichtmenschlichen
Organen rotierten über den Leichnamen in der Luft.
    »Nein, das ist nicht der Fall«,
erwiderte Fabius. »Und genau das macht sie auch so faszinierend. Jeder Laer
wird von Geburt an manipuliert, um perfekt die Aufgabe zu erledigen, die ihm
zugewiesen wurde — ob er nun Krieger, Späher, Diplomat oder sogar Künstler sein
soll. Einige der ersten Gesandten, die wir abfingen, verfügten über vergrößerte
Augenhöhlen, die mehr Licht aufnehmen konnten. Bei anderen war das
Sprachzentrum im Gehirn stärker ausgeprägt, während wiederum andere auf Kraft
oder Ausdauer ausgelegt waren, womöglich wurden sie für körperliche Arbeiten
eingesetzt.«
     Fulgrim betrachtete die
angezeigten Daten und nahm die Informationen mit einer Geschwindigkeit auf, die
die Fähigkeiten eines Sterblichen weit übertrafen. »Sie sind auf ihrem eigenen
Weg zur Vollkommenheit.«
    »Ganz genau, mein Lord. Für die
Laer ist die Veränderung der körperlichen Eigenschaften nur der erste Schritt
auf dem Weg zur Vollkommenheit.«
    »Halten Sie die Laer für
vollkommen, Fabius?«, fragte Fulgrim warnend. »Seien Sie vorsichtig, was Sie
sagen. Es wäre nicht ratsam, diese Xeno-Kreaturen mit der Arbeit des Imperators
gleichzusetzen.«
    »Nein, nein«, beteuerte der
Apothekarius hastig. »Was der Imperator aus uns gemacht hat, ist unglaublich. Aber
was, wenn das nur der erste Schritt auf einem längeren Weg war? Wir sind die
Emperors Children, und wie Kinder müssen wir lernen, aus eigener Kraft zu gehen
und unsere eigenen Schritte zu machen. Was, wenn wir uns selbst betrachten und
dabei feststellen würden, dass es neue Wege gibt, um unser Fleisch zu verbessern
und es der Vollkommenheit näher zu bringen?«
    »Unser Fleisch zu verbessern?«,
knurrte Fulgrim, der Fabius deutlich überragte. »Ich könnte Sie für diese Worte
töten lassen, Apothekarius!«
    »Mein Lord«, gab Fabius nervös
zurück.
    »Unser Daseinszweck ist es, in
allem nach Vollkommenheit zu streben, und das bedeutet, dass wir uns von
Zimperlichkeit und

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