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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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war
schier überwältigend, und ein intensiver Apfelgeruch schnürte ihm fast die
Kehle zu. Die Vorderseite ihres Kleids war skandalös tief ausgeschnitten, und
Ostian merkte, dass ihm der Schweiß ausbrach, da sein Blick immer wieder zum
kaum bedeckten Schwung ihrer Brüste wanderte.
    Er sah hoch und erkannte, dass
Bequa ihm ins Gesicht schaute.
    Als ihm klarwurde, dass sie
seinen Blick bemerkt haben musste, begannen seine Wangen zu glühen.
    »Ich ... ähm ... tut mir leid,
ich war ...«
    »Ganz ruhig, mein Lieber, das
ist schon in Ordnung«, besänftigte sie ihn mit einem amüsierten Grinsen, das auf
ihn genau die entgegengesetzte Wirkung hatte.
    »Es ist doch nichts passiert.
Außerdem sind wir alle erwachsen.«
    Er konzentrierte sich auf die
Welt unter ihnen, die sich langsam um ihre Achse drehte, und versuchte, nur die
wirbelnden Ozeane und Stürme in der Atmosphäre wahrzunehmen.
    »Ich muss zugeben, ich finde
die Aussicht auf einen Krieg recht anregend. Sie nicht auch? Diese pure > Männlichkeit <
eines Kriegs bringt das Blut in Wallung und lässt die Lenden in Flammen
aufgehen. Meinen Sie nicht auch?«
    »Ähm ... ich kann nicht
behaupten, dass ich das jemals so gesehen habe.«
    »Unsinn, natürlich haben Sie
das«, widersprach sie ihm energisch.
    »Sie sind kein Mann, wenn der
Gedanke an einen Krieg in Ihnen nicht das Tier weckt. Was für ein Mensch soll
das sein, der nicht das Blut durch seine Adern jagen spürt, wenn er an solche
Dinge denkt? Ich schäme mich nicht, zuzugeben, dass mir ganz heiß wird, wenn
ich an das Donnern der Geschütze und an den Gefechtslärm denke, wenn Sie
verstehen, was ich meine.«
    »Ich bin mir nicht sicher«,
flüsterte Ostian, obwohl er eine recht klare Vorstellung davon hatte, was sie meinte.
    Bequa stieß ihn spielerisch mit
der freien Hand an. »Tun Sie nicht so begriffsstutzig, Ostian. Ich ertrage das nicht.
Es ist ungehörig von Ihnen, mich so auf den Arm zu nehmen.«
    »Sie auf den Arm nehmen?«,
wiederholte er.
    »Nun, ich weiß nicht ...«
    »Sie wissen ganz genau, was ich
meine.« Sie ließ seinen Arm los und drehte sich zu ihm um. »Ich will Sie, jetzt
und hier.«
    »Was?«
    »Oh, tun Sie doch nicht so
prüde. Haben Sie denn gar kein Gespür für das Sinnliche? Haben Sie meine Musik nicht
gehört?«
    »Doch, aber ich ...«
    »Kein Aber, Ostian«, fiel sie
ihm ins Wort und tippte mit ihrem langen, lackierten Fingernagel auf seine
Brust, woraufhin er zurückwich, bis er das Panzerglas in seinem Rücken spürte.
»Der Körper ist das Gefängnis der Seele, solange sich nicht alle fünf Sinne
vollends entwickelt und geöffnet haben. Öffnen Sie Ihre Sinne, und die Fenster
zu Ihrer Seele werden sich von selbst öffnen. Wenn Sex alle fünf Sinne berührt,
erlebe ich das jedes Mal als mystische Erfahrung.«
    »Nein!«, rief Ostian und wand
sich aus ihrem Griff. Bequa machte einen Schritt auf ihn zu, doch er wich ihr
aus und hielt abwehrend die Hände vor sich ausgestreckt. Sein Körper zitterte
bei dem Gedanken, von Bequa Kynska nach deren Gutdünken benutzt zu werden, und
er schüttelte nachdrücklich den Kopf, als sie sich ihm abermals näherte.
    »Ach, hören Sie schon auf, sich
wie ein dummer Junge aufzuführen, Ostian«, ermahnte sie ihn. »Es ist ja nicht so,
als wollte ich Ihnen wehtun. Außer natürlich, Sie wollen es.«
    »Nein, darum geht es nicht«,
keuchte er. »Es ist nur so, dass ...«
    »Was?«, hakte Bequa sichtlich
verwirrt nach. Womöglich hatte vor ihm kein Mann ihre Avancen zurückgewiesen,
weshalb er nun umso krampfhafter nach einer Antwort auf ihre Frage suchte, mit
der er sie nicht vor den Kopf stoßen würde. Doch ihm wollte einfach nichts in
den Sinn kommen. »Es ist so, dass ... dass ich jetzt gehen muss«, brachte er
schließlich heraus und wand sich innerlich, weil ihm nur eine so klägliche
Antwort hatte einfallen wollen. Er hasste sich dafür, ein so elendes, mutloses
Geschöpf zu sein. »Ich muss zu Serena. Sie und ich, wir ... wir sind verabredet.«
    »Die Malerin? Sind sie beide
ein Liebespaar?«
    »Nein, nein, nein!«, sagte
Ostian hastig. »Das heißt ... ja, wir lieben uns sehr.«
    Bequa zog einen Schmollmund und
verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre Körpersprache verriet, dass er in
ihren Augen noch widerwärtiger war als der schlimmste Abschaum.
    Er wollte noch etwas anfügen,
aber sie fuhr ihm sofort über den Mund: »Nein, Sie können jetzt gehen. Ich habe
mit Ihnen nichts mehr zu bereden.«
    Da er nicht wusste, was er

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