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DGB 06 - Gefallene Engel

DGB 06 - Gefallene Engel

Titel: DGB 06 - Gefallene Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitchel Scanlon
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festgeschnallt bist, wo man dir deine
Geheimnisse mit Gewalt entreißen würde«, fuhr Midris ihn an.
    »Sag uns alles, was du weißt.
Und lass lieber nichts aus, sonst wird es dir schlecht ergehen. Fang damit an,
woher du wusstest, was Bruder Ulient geplant hatte.«
    »Bruder Ulient? Heißt er so?
Das wusste ich nicht.«
    »Und warum hast du ihn dann in
der Menge verfolgt?«, fragte Midris.
    »Mir fiel sein Gesicht in der
Menge auf und ... ich weiß nicht, er wirkte irgendwie fehl am Platz.«
    »Er wirkte fehl am Platz?«,
wiederholte der Astartes. »Ist das alles? Ein Gesicht unter Tausenden, und das fällt
dir auf?«
    »Ich spürte, dass etwas nicht
stimmte«, beharrte Zahariel. »Ich wusste einfach, irgendwas ist nicht so, wie es
sein sollte. Und als ich mich ihm näherte, lief er davon.«
    »Sehen Sie?«, rief Midris. »Er
lügt. Wir müssen Gewalt anwenden, um ein umfassendes Geständnis aus ihm
herauszuholen.«
    »Ein Geständnis?«, schrie
Zahariel entsetzt.
    »Nein! Ich versuche Ihnen doch
nur zu sagen, was passiert ist!«
    »Lügen! Alles Lügen!«, spie
Midris aus. »Du warst von Anfang an bei dieser Verschwörung dabei, gib es zu!
Du wusstest genau, was Ulient vorhatte, und dann bist du in Panik geraten. Du
bist ein Verräter und ein Feigling!«
    »Ich bin kein Feigling!«,
protestierte Zahariel.
    »Aber du streitest nicht ab,
ein Verräter zu sein, wie?«
    »Natürlich streite ich das auch
ab! Sie drehen mir das Wort im Mund herum!«
    »So kann nur ein wahrer
Verräter reden«, befand der Astartes.
    »Warum geben wir uns mit ihm
überhaupt so viel Mühe?«
    »Weil er wissen wird, wer die
anderen Verschwörer sind, ob er nun selbst einer ist oder nicht«, erklärte Israfael.
    »So oder so wird er uns die
Antworten liefern.«
    »Bitte, Bruder Israfael«, sagte
Zahariel. »Sie wissen, dass ich kein Verräter bin. Sagen Sie das den anderen!«
    Die Stimmen kreisten in der
Dunkelheit weiter um ihn, und jede attackierte ihn mit einer Anschuldigung, als
würde ein unsicht-barer Angreifer aus der Schwärze Pfeile auf ihn abfeuern. Mit
jedem neuen Vorwurf steigerte sich Zahariels Wut. Wenn sie ihn schon für einen angeblichen
Verrat hinrichten wollten, würde er ihnen nicht auch noch den Gefallen tun und
sich von ihnen seinen Willen brechen lassen.
    »Ich habe nichts Unrechtes
getan«, erklärte er.
    »Ich bin ein Ritter des
Ordens.«
    »Du bist gar nichts«, fauchte
Midris ihn an.
    »Du bist ein Sterblicher, der
es gewagt hat, mit den Feinden des Imperiums gemeinsame Sache zu machen. Für
jemanden wie dich kann kein Schicksal grausam genug sein.«
    »Ich habe den Attentäter
aufgehalten, oder etwa nicht?«, konterte er. »Oder sind Sie nur zu dumm, das zu
erkennen?«
    Eine Hand schoss aus der
Dunkelheit auf ihn zu, packte ihn am Hals und hob ihn hoch. Vor Schmerz keuchte
er, als der Panzerhandschuh drohte, seine ohnehin lädierte Luftröhre vollends
zu zerquetschen.
    »Wenn du noch einmal so mit mir
redest, töte ich dich«, sagte Midris.
    »Lassen Sie ihn runter, Midris«,
ging Israfael dazwischen.
    »Ich werde mich darum kümmern.«
    Zahariel wurde losgelassen und
landete japsend auf dem Metall-boden. Plötzlich nahm er die Präsenz eines weiteren
Kriegers wahr, der sich ihm näherte. Er hörte schwere Schritte und fröstelte,
als die Temperatur noch um einige Grad sank.
    »Bruder Israfael?«, fragte er
unsicher.
    »Ja, Zahariel, ich bin es«,
sagte der, und dann wurde eine bloße Hand auf seinen Kopf gelegt. Die schweren Finger
zitterten durch sonderbare innere Bewegungen.
    Unwillkürlich schnappte er nach
Luft, als hätte ein Adrenalinstoß seinen Körper durchflutet. Er kämpfte gegen
das Gefühl an, merkte dabei aber, wie er schläfrig und gehorsam wurde. Sein Auf-begehren
gegen dieses Verhör ließ nach, und er hatte Mühe, sich an dieser Wahrnehmung
festzuklammern, da er spürte, wie sich eine unbekannte Macht in seinem Kopf in
seinen Gedanken umsah.
    Zahariel schmeckte Metall,
obwohl er vor Schmerz die Lippen aufeinanderpresste. Gleißendes Licht erfüllte seinen
Kopf, als sich die unbekannte Macht, derer sich Israfael bediente, ihren Weg
durch ihn bahnte.
    Als weißglühende Finger seinen
Schädel von innen berührten, schrie er auf und griff nach der gleichen Macht,
die ihm geholfen hatte, die Bestie von Endriago zu besiegen.
    »Raus aus meinem Kopf!«,
brüllte er und spürte, wie sich die fremde Macht zurückzog. Zuckende Nachbilder
flammten in seinem Geist auf, und hinter seinen Augen bildete sich

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