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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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aufgefallen, als sie ihn sahen, weshalb sie auch augenblicklich ihre Waffen
gegen ihn gerichtet hatten. Das Chaos hatte seine giftigen Klauen ausgefahren
und sich in Dimi Shibans Seele festgesetzt.
    Wenn das zutraf, warum kannte
dann Soneka den gleichen Vers?
    Und warum hatte Mutter ihm das
Kinderlied mit diesem Vers darin vorgesungen?
    »Peto?«
    Soneka wurde aus seinen
Gedanken gerissen und sah nach links.
    Lon kam zu ihm, das Gewehr
baumelte an einem langen Gurt hin und her.
    »Gibt es Neuigkeiten?«, fragte
er Lon.
    Der schüttelte den Kopf. »Das
Kommando wiederholt seine Anweisung, dass wir hier in Stellung bleiben sollen.
Zwei Einheiten der Outremars kommen von Osten her, um unsere Position zu
festigen.«
    Soneka nickte bestätigend.
    »Danke. Dann bereitet alles
vor, um sie hier aufzunehmen.«
    »Ach ja, Strabo möchte dich
sprechen«, fügte Lon an.
    Soneka ließ den Blick über den
Kamm der Düne wandern. Die Clowns hatten sich in Reih und Glied aufgestellt,
vor sich die gazeartige Wunde in der Staubwolke, wo die Sonne hätte aufsteigen
müssen. Die geschulterten Spieße funkelten im toxischen Licht, die Banner der
Kompanie hingen wie todgeweihte Drachenseile herab. Strabo ging durch den
zimtfarbenen Sand, gefolgt von zwei Scharfschützen und einem großen Mann, der
die Uniform eines Geno-Het trug.
    Soneka erkannte diesen Het
nicht.
    »Mein Herr«, sagte Strabo und
salutierte, als er vor Soneka stehen blieb. »Dieser Het hat soeben unsere
Position erreicht und bittet Sie um einen Moment Ihrer Zeit.«
    »Wie heißt er?«
    »Ähm ...«, begann Strabo.
    »Shon Fikal«, antwortete der
Het und hielt ihm die Hand hin, die Soneka ergriff und schüttelte.
    Der Name war ihm überhaupt kein
Begriff.
    »Kann ich Sie bitte unter vier
Augen sprechen?«, fragte Fikal.
    Soneka nickte und schaute zu
Lon. »Lass die Clowns die Akkad-Formation einnehmen, mit Lycad-Reservelinien.
Wenn die Outremars eintreffen, dann sollen sie sich nach Süden begeben und
unsere linke Flanke bilden. Danach werde ich ihre Offiziere empfangen. Gib das
so an alle weiter, vor allem an ...«
    »... den bescheuerten Strabo?«,
fragte Strabo.
    Soneka grinste. »Ja, vor allem
an ihn.«
    Lon und Strabo lachten, dann
kehrten sie zur wartenden Kompanie zurück.
    »Shon Fikal«, sagte Soneka und
zog den Het mit sich.
    »Und in welcher Kompanie dient
Shon Fikal?«
    Der Het zuckte mit den
Schultern. »Sie kennen mich vermutlich unter einem anderen Namen besser, mein Herr«,
erwiderte er.
    »Konig Heniker.«
    Soneka starrte ihn sekundenlang
an, gleichzeitig wanderte seine Hand zur Waffe im Halfter.
    »Das ist nicht nötig«,
beteuerte Heniker und sah ihm ins Gesicht.
    »Mein echter Name ist John
Grammaticus, und ich muss dringend eine Nachricht an die Alpha-Legion
übermitteln. Wie ich gehört habe, können Sie so etwas arrangieren.«
    »Wie Sie gehört haben?«
    »Sie müssen mir nichts
vormachen. Stimmt es oder stimmt es nicht?«
    »Womöglich«, gab Soneka vage
zurück.
    »Dann will ich hoffen, dass es
stimmt. Es ist dringend. Das dort ist die Schwarze Morgendämmerung, und uns
bleibt nur noch wenig Zeit.«
     
    Bronzi erreichte mit noch gut
der Hälfte seiner Kompanie einen Tel zwei Kilometer südlich der Gefechtslinie. Sie
waren alle erschöpft und von Kopf bis Fuß mit Staub überzogen. Dreißig Minuten
lang hatten sie verbissen und brutal kämpfen müssen, um sich aus den Fängen des
alles überrollenden Gegners zu befreien.
    Allen dröhnten jetzt noch die
Köpfe. Bronzi wusste, er war nicht der Einzige, der vergeblich versuchte, einen
klaren Kopf zu bekommen, nicht der Einzige, dessen Hände nicht aufhören wollten
zu zittern.
    Zwei Outremar-Einheiten hatten
es zum Tel geschafft, allesamt Überbleibsel einer stark dezimierten
Streitmacht, außerdem ein paar Torrent-Kanoniere, die gezwungen worden waren,
ihre Artillerie im Stich zu lassen und die Flucht zu ergreifen. Bronzi hatte
die Überlebenden in seine Obhut genommen und dem Kommando Zahlen und Position
durchgegeben. Von seinen Bashaws ließ er überprüfen, ob die bestürzten Kanoniere
bewaffnet waren, auch wenn es nur etwas so Simples wie ein Messer oder eine
abgebrochene Speiche war.
    Durch sein Fernglas entdeckte
Bronzi eine lange Reihe gepanzerter Fahrzeuge, die von Westen kommend die Wüste
durchquerten. Jedes wirbelte eine eigene Staubfahne auf. Es handelte sich um
die Zanzibari Hort in voller Gefechtsstärke, die von Wadi Suhn kamen. Er fragte
sich, warum er bei diesem Anblick das Gefühl

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