Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
zu.
    »Versuch zurückzukommen«, fügte
sie an.
    »Ich würde dich gern
wiedersehen.«
    »Ich werde wiederkommen«,
erwiderte er, und was er dann ergänzte, war nicht gelogen: »Ich will dich nämlich
auch wieder-sehen.«
    Uxor Rukhsana lächelte und
legte den Kopf schräg, während sie ihn weiter ansah. »Du hast irgendetwas an dir,
Konig. Es ist, als könntest du geradewegs in mein Inneres sehen.«
    »Das liegt daran, dass ich
genau das mache«, sagte er.
     
    Seine Eskorte — ein junger
Geno-Kompanie Bashaw und drei schläfrige Soldaten — wartete auf dem
rückwärtigen Hof der Palastanlage. Das Fahrzeug war ein leichter Speeder,
dessen Rumpf vom Wüstensand bis aufs nackte Metall blank poliert worden war.
    »Mein Herr.« Der Bashaw
salutierte, als Grammaticus aus der hell erleuchteten Türöffnung mit seiner Tasche
über der Schulter auf den dunklen Hof kam. Er brauchte einen Moment, ehe er den
unterschwelligen Akzent des Mannes zuordnen konnte.
    Yndonesien, Verwaltungsbezirk
Purwakarta. Möglicherweise einer der Cianjur-Schwarmstädte.
    »Zu welcher Einheit gehören
Sie?«, fragte Grammaticus den Bashaw in Bahasa Malay, woraufhin der überrascht
zwinkerte und zu lächeln begann.
    »Arachne, mein Herr«,
antwortete er. »Ich wusste nicht, dass Sie ein Pan-Pac sind, mein Herr.«
    »Bin ich auch nicht. Ich komme
von überall her.«
    Sie stiegen ein, verließen den
Hof des antiken Wüstenpalasts und bewegten sich Ebene um Ebene nach unten,
vorbei an Kontroll-punkten, Schranken und Barrikaden, an denen Wachposten neben
Kohlenpfannen kauerten, während sie ihre Gewehre mit verschränkten Armen an
sich drückten. Routinemäßig wurden die Papiere sowie die Biometrie überprüft.
    Die Nurthener hatten eine
subversive Art an sich, und aus Erfahrung wusste die Imperiale Armee, dass sie
Spione und Saboteure einzuschleusen versuchten. Es war ein sonderbares Gefühl,
ein Spion zu sein, der sich auf dem Weg nach draußen ausweisen musste.
    Nachdem sie den Palast
verlassen hatten, nahm der Speeder Fahrt auf, und sie folgten dem Verlauf der
ausgebombten Alleen und der dick mit Staub überzogenen Straßen der Stadt, von
der die Palastanlage umgeben war. Die Sonne drohte bereits, hinter den
Häuserruinen aufzusteigen. Grammaticus lehnte sich auf dem Rücksitz nach hinten
und versuchte, sich zu entspannen und auf das Eintauchen in die andere
Identität zu konzentrieren, während er den Fahrtwind auf der Haut spürte. Er
bedauerte bereits, dass er den jungen Bashaw in dessen Muttersprache
angesprochen hatte.
    Jetzt drehte sich der Offizier,
der vorn Platz genommen hatte, immer wieder um und erzählte ihm von Orten in
Cianjur, die Grammaticus noch nie besucht hatte und die er auch nie besuchen
wollte. Vor langer Zeit war er einmal in Cianjur gewesen, als Teil einer Armee,
die dort alles in Schutt und Asche legte, allerdings fünfhundert Jahre bevor es
überhaupt einen Plan gegeben hatte, den Schwarm zu bauen, in dem der Bashaw
später aufgewachsen war.
    Er schloss die Augen und dachte
an Rukhsana.
    Es ist, als könntest du
geradewegs in mein Inneres sehen. Darin steckte mehr Wahrheit, als sie hätte
erahnen können. Es ließ ihn an die eine Sache denken, an die er nie zu denken
versuchte: an jenen Tag vor langer Zeit, als er dem Imperator begegnete, ihm
die Hand schüttelte, von der Macht kostete und hinter die glänzende Fassade
dieses gut aussehenden, anständigen, gesunden Gesichts blickte und dabei sah
...
    Nur eine Nanosekunde lang.
    ... und dabei sah ...
    »Fühlen Sie sich nicht wohl,
mein Herr?«, fragte der Bashaw. »Sie sind plötzlich so blass geworden. Lösen
die Bewegungen des Fahrzeugs bei Ihnen Übelkeit aus?«
    »Nein, es geht mir gut. Ich
fühle mich bestens«, versicherte Grammaticus.
     
    Sie ließen die Ruinen hinter
sich und folgten den zerfurchten Umgehungsrouten, die um die eingegrabenen imperialen
Linien herumführten. Die Sonne kam hinter dem Horizont hervor und versengte den
unteren Rand des Himmels. Entlang der Feldschanze bildeten Geschützstellungen
Kilometer um Kilometer trotzende Silhouetten vor der Morgendämmerung. Millionen
Biwakzelte wuchsen wie Brandblasen aus dem Boden, hier und da brannten
Lagerfeuer, auf denen das Frühstück zubereitet wurde. Sie kamen an Standarten
und Bannern vorbei, die in der sich allmählich erwärmenden Luft schlaff
herabhingen.
    »Das ist meine Einheit«, rief
der Bashaw, als sie an einer bestimmten Standarte vorbeisausten. Grammaticus
drehte sich um und sah, dass

Weitere Kostenlose Bücher