DGB 07 - Legion
einen anderen Schädel.
Irgendetwas traf ihn in den Bauch, er wirbelte herum und weidete mit seiner
Klinge einen Nurthener aus. Einen weiteren Angreifer stieß er mit der Schulter
zur Seite und schoss dem Teufel in den Kopf. Er drehte sich zur anderen Seite
und trieb seinem nächsten Gegner die Klinge so tief in die Brust, dass ein
kräftiger Ruck nötig war, um sie wieder aus dem Leib zu ziehen.
Nach zwanzig Sekunden hatte er
sein Magazin verschossen. Er schleuderte die Waffe nach einem Nurthener und
schnaubte, als die vom Schädel des Mannes abprallte.
Dann zog er seine andere,
sechsläufige Waffe.
Die nurthenische Kavallerie
bahnte sich ihren Weg durch den dichten Wald aus Kriegern und war dabei so
schnell, dass Freund und Feind gleichermaßen niedergetrampelt wurden.
Die Reptilienreiter trieben
ihre Tiere zur Eile an, als müssten sie Pferde dazu bringen, einen Hochwasser
führenden Fluss zu durchqueren. Die Spieße erwischten vereinzelte dieser
Reiter, die aus den Sätteln gerissen wurden, während das reiterlose Unge-heuer
schnappend und um sich schlagend weiterstürmte. Weitere Eisenpfeile kamen aus
der Wolke geschossen und fällten dutzend-weise Krieger. Der aufgewühlte Boden
war mit Pfeilspitzen übersät, was es so aussehen ließ, als würde dort ein
neues, fremdartiges Getreide sprießen.
Die ersten monströsen Kaimane
kamen aus der wirbelnden Wolke zum Vorschein. Nie zuvor hatte Bronzi so
gewaltige Tiere zu Gesicht bekommen: Der Kopf mit den matten Augen war so groß
wie ein Speeder, der Leib von den Ausmaßen eines imperialen Panzers. Der Schwanz
schien gar kein Ende nehmen zu wollen.
Von den verzierten Sitzen und
Plattformen auf dem Rücken der Tiere feuerten nurthenische Bogenschützen in blauer
Seide und silbernen Kettenhemden unablässig Salve um Salve ihrer eisernen
Pfeile ab.
Die Kaimane waren
unverwüstlich. Ihre schwarzen Schuppen ließen kleinkalibrige Geschosse
abprallen und Spieße durch-brechen, und sie rannten einfach alles nieder, was
sich ihnen in den Weg stellte.
Bronzi steckte seinen Säbel weg
und zielte mit seiner sechsläufigen Waffe. Die Kleidung auf seinem Rücken fühlte
sich schwer an, doch er wusste, es lag daran, dass sich der Stoff mit Blut
vollgesogen hatte. Er zielte auf den Sitz auf dem Rücken des sich ihm am
nächsten befindlichen Krokodils, dann feuerte er aus allen sechs Läufen
gleichzeitig.
Die Munition stellte er selbst
her, sie setzte sich zusammen aus Knäueln aus Monofil-Draht, Adamantiumkugeln
und aus Xygnite-Masse geformten Kügelchen. Sechs davon genügten, um den
Tragekorb auf dem Rücken des Tiers explodieren zu lassen und ihn mit allem, was
sich in ihm befand, in Fetzen zu reißen.
Umherfliegende Splitter
verletzten auch die Kreatur, die ihren trägen Leib als Reaktion auf die
Schmerzen zur Seite neigte. Bronzi öffnete seine Waffe, die Hülsen der
verschossenen Patronen wurden automatisch ausgeworfen, und er lud mit
zitternden Fingern nach.
Der Kaiman drehte sich zu ihm
um, wobei er mit seinem gewaltigen Maul Krieger nach links und rechts durch die
Luft schleuderte. Bronzi klappte die Waffe zu und visierte erneut sein Ziel an,
wobei der Ballen seines rechten Daumens gegen die Wange gedrückt wurde. Wieder
feuerte er, und im nächsten Moment zerfetzten seine Geschosse Kehle und rechte
Schulter der Kreatur, die daraufhin in sich zusammensackte. Das lange Maul bohrte
sich wie eine Pflugschar in den Boden, die Hinterläufe traten reflexartig nach
hinten aus, und der Schwanz zuckte unkontrolliert und mit solcher Wucht hin und
her, dass mindestens drei Dutzend Männer getroffen und meterweit durch die Luft
gewirbelt wurden.
Er wollte abermals nachladen,
doch dazu bekam er keine Gelegenheit mehr. Zwei Echvehnurth kamen mit ihren
Falxen auf ihn zugelaufen. Es gelang ihm, den ersten Hieb mit seiner
ungeladenen Waffe abzulenken, dann warf er sie weg und stürzte sich auf den
Mann. Der schrie ihn an, aber Bronzi hielt dessen Falx fest und zog ihn nahe
genug an sich, um ihm einen Kopfstoß zu verpassen, mit dem er seinem Gegenüber
die Nase brach. Der Nurthener war von dem Treffer einen Moment lang wie
gelähmt, so dass Bronzi ihn mitsamt der Falx herumdrehen konnte, um ihn als
Schutzschild zu benutzen. Der andere Echvehnurth hatte bereits zum Schlag mit
seiner Falx ausgeholt, doch die Klinge traf nicht Bronzi, sondern schnitt sich
durch den Rücken seines Kameraden.
Mit einem Mal hielt Bronzi die
Falx in seinen Händen. Er entriss sie dem toten Nurthener,
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