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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Energiezellen
ihrer Rösser vollständig aufgeladen werden konnten, und dann machten sie sich
auch schon wieder auf den Weg.
    Die zwei Knights setzten ihre
Patrouille rund um den riesigen Vulkan herum fort, machten dabei aber einen Bogen
um die Hafenanlagen der Magma-Stadt, wo Millionen Tonnen Kriegs-material in die
hungrigen Bäuche jener Transporter verladen wurden, die tief am überlaufenen
Himmel hingen. Kaum hatten sie die rauchende Pracht von Zeths Stadt hinter sich
gelassen, spürte Maven prompt, dass Equitos Bellum erneut in eine andere
Richtung zu ziehen begann. Ein beharrliches Drängen hielt sich in seinem
Hinterkopf und schickte schmerzende Stiche in seinen Verstand, sobald er den Kurs
korrigierte.
    Als sie ostwärts unterwegs
waren und sich damit auf dem Heimweg befanden, wurde das Ziehen nur noch stärker,
und Maven musste die Kontrolle fester umfassen, während sich hinter seinen
Augen allmählich Kopfschmerzen regten. Jeder seiner Steckanschlüsse juckte gereizt,
als ob der Equitos Bellum versuchte, aus eigener Kraft die Verbindung zu
lösen.
    »Was ist denn bloß los mit
dir?«, zischte er.
    Fast wie als Antwort darauf
flammte auf dem Auspex in südlicher Richtung ein Licht auf, und Maven zuckte zusammen,
da es ihn an etwas erinnerte. Das Bild verschwand so schnell, wie es zuvor
aufgetaucht war, und er war sich nicht einmal sicher, dass er es tatsächlich
gesehen hatte. Doch für einen Moment hatte es ausgesehen wie ein erschreckend
vertrautes, spinnenartiges Muster aus elektromagnetischer Energie.
    Er brachte seine Maschine zum
Stehen und verspürte dabei intensiver werdenden Schmerz hinter seinen Augen.
Die Hydraulik zischte, als sie in die Hocke ging.
    »Cronus, warten Sie!«, rief er
und ließ den Oberkörper seines Knights mit einer geschickten Bedienung der Kontrollen
um die eigene Achse kreisen. Es war nichts zu sehen außer der knochen-bleichen
Asche und dem Staub, der vom südlichen Pallidus herüberwehte. Er hörte das wie
ein wohliges Aufstöhnen klingende Ächzen des Metalls, als sich der Equitos
Bellum niederließ, und er spürte die Anspannung in den Beinen und den rasenden
Rachehunger, der in seinem Kern brannte.
    »Was ist los?«, erwiderte
Cronus. Maven konnte durch die Mannigfaltigkeit sehen, dass die Maschine seines
Bruders eine kriegerische Pose einnahm. »Was haben Sie entdeckt?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand
Maven ein. »Ich glaube, eigentlich war da gar nichts, aber Equitos Bellum hat irgendwas gewittert.«
    »Haben Sie einen
Auspex-Rücklauf bekommen?«
    »Ja, vielleicht ... aber ich
weiß nicht so genau«, antwortete er. »Das war wie eine Art Geisterbild. Eine Energiesignatur,
wie ich sie kurz vor dem Angriff auf Maximals Reaktor schon einmal gesehen
habe.«
    Pax Mortis stellte sich zu ihm, und Maven
konnte Leopold Cronus durch die Panzerglaskuppel sehen. Sein Bruder schien
nicht so recht überzeugt davon zu sein, dennoch war er nicht bereit, Mavens —
und Equitos Bellum s — Instinkt für drohende Gefahren zu ignorieren.
    »Schicken Sie's mir rüber«,
befahl Cronus.
    »Das Auspex-Log der letzten
Minuten.«
    Maven nickte und übertrug die
Daten auf Cronus' Maschine.
    Während er darauf wartete, dass
sein Bruder sie auswertete, ließ er den Blick in die Tiefen des Pallidus
schweifen.
    Die Aschewüste war menschenleer
und unbewohnbar, eine Land-schaft von gequälter Pracht, verödet und vergiftet
durch gedanken-losen Raubbau an den Ressourcen des Mars, die unter der
Oberfläche zu finden waren. Schadstoffe vom äquatorialen Raffineriengürtel bedeckten
den kargen, vernarbten Fels und machten ihn zu einer trügerischen Ebene, deren
Gräben und Senken von einer Sandschicht verdeckt wurden.
    Nichts lebte im Pallidus, und
dennoch fühlte sich Maven aus einem unerfindlichen Grund dazu veranlasst, nach
den Kontrollen zu greifen und sich in südliche Richtung zu begeben. Seine
Energiezellen waren randvoll geladen, und er hatte mehr als genug
Nahrungsvorräte und Wasser, um notfalls wochenlang zu überleben.
    Seine Hände lagen zuckend auf
den Kontrollen, und er spürte, wie das Herz seiner Maschine auf sein eigenes
Verlangen reagierte.
    Es köderte ihn mit
kriegerischem Geflüster und einem beharrlichen Druck in seinem Hinterkopf.
Boshaft verzog er den Mund, als er sich vorstellte, wie er das monströse tote
Ding verfolgte, das ihn fast umgebracht hätte.
    Es war irgendwo da draußen, und Equitos Bellum wusste das.
    Er spürte diese Gewissheit in jedem
Molekül seines

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