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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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aber es gibt keinen Grund zur
Sorge. Wir sind hier in Sicherheit. Ich weiß, dieses Gefühl haben Sie im Moment
nicht, aber vertrauen Sie mir. Es ist wirklich so.«
    Sie schaute ihn an und
schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nicht so. Ich ertrage das nicht länger.
Schicken Sie mich bitte nicht wieder dorthin.«
    »Wir werden den Tunnel bald
wieder verlassen, Dalia«, fuhr er mit sanfter, gleichmäßiger Stimme fort. Sie
konnte fühlen, wie sich seine Biometrik mit ihrer zusammenschloss und er mit
seinen rigoros kontrollierten, metabolischen Mechanismen versuchte, ihre zu
stabilisieren.
    »Atmen Sie langsam«, riet er
ihr. »Sie atmen zu viel Sauerstoff ein, und das wollen Sie doch nicht, oder?«
    Sie schüttelte den Kopf und
zwang sich, tiefer und ruhiger zu atmen. Mit der Hilfe seiner Körperkontrolle begann
ihr Herz wieder langsamer zu schlagen, und das Blut strömte nicht mehr so
schnell in ihre Muskeln.
    Rho-mu 31 registrierte, wie
ihre inneren Funktionen allmählich zur Ruhe kamen, und nickte zufrieden. »So ist
das gut. Das sind körperliche Angstsymptome, die sind nicht gefährlich. Eine
Reaktion aus Urzeiten, die sich mit der Evolution nicht verändert hat, als
Menschen alle Sinne beisammenhaben mussten, um zu entscheiden, ob sie den Kampf
wählen oder die Flucht ergreifen. Ihr Körper hat diese Reaktion ausgelöst, aber
es war falscher Alarm, Dalia. Haben Sie verstanden?«
    »Natürlich habe ich
verstanden«, sagte sie zwischen zwei Atemzügen. »Ich bin ja nicht dumm, aber
dagegen kann ich nichts tun!«
    »Doch, das können Sie«,
versicherte ihr Rho-mu 31 und kniete weiter vor ihr, bis die Panikattacke
abgeklungen war. Er hielt ihre Hände und redete leise auf sie ein, dabei hielt
er ihr vor Augen, dass sie in einer Magnetschwebebahn des Mechanicums unterwegs
war, einem der sichersten Transportmittel auf dem Mars, und noch dazu von
Freunden umgeben.
    Schließlich drangen seine Worte
und seine sanfte Art zu ihr durch, bis sie wieder normal atmete und ihr Herz ruhig
und gleichmäßig schlug.
    »Danke«, sagte sie und wischte
sich mit den Ärmeln ihres Ge-wands die Tränen weg. »Ich komme mir so albern
vor. Schließlich sind wir nur in einem Tunnel unterwegs. Ich hatte noch nie
Panikattacken, und ich habe mich auch nie vor der Dunkelheit gefürchtet.«
    »Erst seit dem Unfall in Zeths
innerer Schmiede«, wandte Zouche ein.
    »Ja, das kommt gut hin«,
stimmte sie ihm zu.
    »Vielleicht fühlst du ja seine
Angst«, gab Severine zu bedenken und lenkte damit alle Blicke auf sich. »Wessen
Angst?«, wollte Caxton wissen.
    »Die Angst von dem, was unter
dem Noctis Labyrinthus verbor-gen liegt«, erklärte Severine, der diese
plötzliche Aufmerksamkeit unangenehm war. »Was denn? Sie hat doch gesagt, dass
sie sich mit dem Ding verbunden fühlt, oder nicht? Ich weiß ja nicht, wie's
euch geht, aber wenn ich so lange irgendwo begraben liegen würde, und dann kann
ich einen kurzen Blick auf die Welt über mir werfen, dann würde ich auch nicht
in die Dunkelheit zurückkehren wollen.«
    »Damit könntest du sogar Recht
haben, Severine«, sagte Caxton.
    »Was hältst du davon, Dalia?«
    Sie nickte, fühlte sich aber
nicht so recht in der Stimmung, unmittelbar nach einer Panikattacke über solche
Dinge nachdenken zu müssen. »Könnte sein.«
    »Nein, nein, ich meine
wirklich, dass Severine auf etwas gestoßen sein könnte«, beharrte Caxton. »Ich
meine, wenn ...«
    »Das reicht!«, fiel Rho-mu 31
ihm ins Wort. »Sparen Sie sich das auf, bis wir den Tunnel verlassen haben.
Zouche, wie lange noch, bis wir die andere Seite erreichen?«
    Zouche verband sich rasch
wieder mit den Bordkogitatoren des Zugs, woraufhin Ströme aus Datenlicht hinter
seinen Augen vorbeiliefen.
    Rho-mu 31 richtete seine
Aufmerksamkeit abermals auf Dalia, die ihn anlächelte. »Vielen Dank«, sagte
sie.
    Er nickte kurz, und obwohl sie
sein Gesicht nicht sehen konnte, wusste sie doch, dass er ihr Lächeln
erwiderte.
    »Und?«, fragte sie so entspannt,
wie es ihr nur möglich war.
    »Wie lange noch, Zouche?«
    Der runzelte die Stirn und hob
die Hände, um auf haptische Weise die holographischen Datentafeln
durchzublättern, die nur er sehen konnte. »Ich bin nicht sicher«, erwiderte er.
    »Den Fahrservitoren zufolge
werden wir langsamer.«
    »Wir werden langsamer? Wieso?«,
rief Rho-mu 31, während Dalia spürte, wie sein Gefahren-Auspex aufflackerte.
    »Hier, sehen Sie selbst«,
entgegnete Zouche und projizierte das Bild des Tunnels, das die am

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