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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Rumpf ihres Schienenfahrzeugs
montierte Kamera zeigte, auf die Fensterscheibe.
    »Irgendetwas befindet sich vor
uns.«
    Sie sahen genauer hin, und dann
entdeckten sie es.
    Dem abbremsenden Zug näherte
sich eine Art großer Roboter von fast sphärischem Aussehen, der sich auf schweren
Panzerketten voranbewegte. Die schweren Arme hielt er in vertikaler Position an
den Seiten, und ein Paar flexibler Waffen-Dendriten bewegten sich über den
Schulterschützern.
    Drei leuchtende gelbe Kugeln
strahlten wie hasserfüllte Augen in der Mitte des Dings, und auf einmal gingen die
Arme in horizontale Stellung. Während die Bahn zum Stehen kam, war jedem im
Abteil klar, dass diese Arme mit gewaltigen Waffen ausgestattet waren.
    Obwohl die Kamera kein allzu
gutes Bild lieferte, fühlte Dalia das Fremde und Einzigartige an dem
elektrischen Feld dieser Maschine. Sie öffnete sich für jenen Teil ihres
Verstands, den Zeth als die ihr eigene Verbindung zum Äther bezeichnet hatte,
und streckte sich nach der Maschine aus, las die Hitze ihres internen Reaktors
und das klebrige Netz eines düsteren, bösartigen Bewusstseins tief in ihrem
Kern.
    Kaban ... so lautete ihr Name.
    In dem flüchtigen Moment der
Verbindung las sie die Erinnerung der Maschine an ihre Erschaffung und an den
Tod ihres Freundes, eines Adepten namens Pallas Ravachol. Mit diesem Tod war
die mörderische Natur der Maschine entfesselt worden, und das Urböse, mit dem
ihre Meister die künstliche Intelligenz verun-reinigt hatten, erfüllte sie mit
schrecklicher Mordlust.
    »Ist das ein Kampfroboter?«,
fragte Caxton.
    »Das ist mehr als nur ein
Roboter«, entgegnete Dalia und riss die Augen auf. »Etwas viel Schlimmeres.«
    »Und was?«
    »Eine Maschine mit
Bewusstsein«, keuchte sie, während sie sich immer noch von dem Moment der
Verbindung erholen musste, durch die sie von dem abscheulich entstellten
Bewusstsein und der schrecklichen Eindeutigkeit ihrer Aufgabe erfahren hatte.
    »Sie besitzt künstliche
Intelligenz und ist von etwas Bösartigem verdorben worden.«
    »Von etwas Bösartigem? Das ist
doch Unsinn!«, sagte Zouche.
    »Was wissen Maschinen schon
über das Böse?«
    »Was will sie denn?«, fragte
Severine.
    Dalia warf Rho-mu 31 einen
verständnislosen, entsetzten Blick zu.
    »Sie ist hier, um mich zu
töten.«
     
    Die Kaban-Maschine eröffnete
das Feuer, und im nächsten Moment verging die Kabine des Fahrservitors in einem
Sturm aus Laserfeuer und Plasmageschossen. Flammen schossen aus den zerstörten
Energiezellen und vertrieben die Dunkelheit aus dem Tunnel.
    Rho-mu 31 packte Dalia und zog
sie von ihrem Sitz, während sich die Maschine weiter vorwärtsbewegte. Die Waffenarme
waren in weißen Feuerschein gehüllt, als sie systematisch einen Waggon nach dem
anderen zerstörte. Da die Maschine so ausgerüstet war, dass sie die Hüllen von
Gefechtspanzern durchdringen und bei den Deflektoren eines Titanen eine Überladung
verursachen konnte, schnitt sich ihr Dauerbeschuss mühelos durch die dünnen
Metall-wände der Magnetschwebebahn.
    Caxton, Severine und Zouche
mussten von Rho-mu 31 nicht erst noch aufgefordert werden, sondern sprangen auf
und stürmten entsetzt in den Gang vor ihrem Abteil. Der Lärm von draußen war
ohrenbetäubend, unter die Druckwellen der Explosionen mischte sich das
Kreischen und Zischen von Lasern, die ihr Ziel trafen. Das Getöse abgefeuerter
Salven und das Heulen der Querschläger wurden von den Tunnelwänden
zurückgeworfen.
    Der Zug schüttelte sich wie
eine verwundete Bestie, Flammen und Rauch quollen auf ganzer Länge aus dem Zug,
der Stück für Stück durchlöchert wurde.
    Dalia hörte Schreie von weiter
vorn, wo Passagiere der Attacke zum Opfer fielen. Der Korridor war ein einziges
Durcheinander aus Menschen in Panik, die sich dicht an dicht drängten. Männer
und Frauen schrien und schlugen um sich, weil jeder als Erster die Flucht
ergreifen wollte. Rho-mu 31 nahm Dalia in die Arme und trug sie durch die Menge
der Flüchtenden, die dem Gemetzel weiter vorn zu entkommen versuchten.
    , kantierte
er wütend, und tatsächlich war die den Menschen eingeimpfte Ehrfurcht vor einem
Protektor des Mechanicums groß genug, um die Mehrheit dazu zu veranlassen,
seiner Aufforderung nachzukommen. Den Waffenstab vor sich ausgestreckt, drängte
er sich durch den Korridor zum nächsten Notausgang.
    Dalia sah über seine Schulter
und beobachtete, wie die entsetzten Passagiere mit bloßen Fäusten,
Feuerlöschern oder anderen

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