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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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und ich glaube, sie haben Angst vor dem,
was geschehen wird, wenn wir alles wissen, was wir dadurch erfahren können.
Überleg doch mal: Wenn jemand alles wissen kann, was geschieht dann mit den
Bewahrern des Wissens? Wissen ist Macht, nicht wahr? Was passiert also, wenn
jeder auf alles Wissen zugreifen kann?«
    »Sie verlieren ihre
Machtposition«, sagte Caxton.
    »Ganz genau«, bestätigte Dalia.
»Und ich bin fester als zuvor davon überzeugt, dass diese Kreatur unter dem
Noctis Labyrinthus der Schlüssel für die Funktionsfähigkeit des Akashischen
Lesers ist. Die Leute haben Angst vor dem, was uns alles möglich sein wird,
wenn wir sein Potenzial entschlüsseln, deshalb versuchen sie verzweifelt, sich
an dem festzuklammern, was sie haben.«
    »Und was hat das alles mit den
Dingen zu tun, die sich überall auf dem Mars abspielen?«
    »Keine Ahnung«, räumte Dalia
ein. »Wirklich nicht. Aber was immer es ist, auf jeden Fall ist es größer als wir
alle.«
    In diesem Moment der
Unterhaltung kamen Rho-mu 31 und Zouche mit einem wahren Schatz an Fundstücken
zu ihnen zurück, die alle aus den für Crater Edge und Red Gorge bestimmten
Frachtcontainern stammten: Medipacks, Kartons mit Lebensmittel-rationen,
Wasseraufbereiter und Atemmasken. Die Medipacks wurden geöffnet, um die Wunden
zu versorgen, die gereinigt und mit Antiseptika behandelt wurden, ehe Pflaster
und Verbände folgten.
    Das Beste aber war, dass Zouche
einen umgekippten Cargo-5-Schlepper entdeckt hatte, ein unzuverlässiges und
launisches Gefährt, das in Städten entlang den Grenzen und in weniger solventen
Schmieden häufig zum Einsatz kam. Rho-mu 31 richtete es mühelos auf, jedoch wurde
dabei offensichtlich, dass durch den rücksichtslosen Beschuss durch ihren
Angreifer die Kette durchtrennt und die Mechanik der Steuerkontrollen
durchlöchert worden war.
    Unbeeindruckt machte sich
Zouche daran, mit der Hilfe von Rho-mu 31 die defekte Kette zu reparieren, während
Caxton die Ver-kleidung des Kontrollpults entfernte und gemeinsam mit Dalia
begann, die Kabelverbindungen wiederherzustellen. Rho-mu 31 benutzte Metallteile
aus dem Zugwrack, um den Cargo-5 schnau-fend in die Höhe zu stemmen, damit die
anderen die reparierten Kettenglieder aufziehen konnten, und schließlich waren
sie in Jubel und Beifall ausgebrochen, als Caxton tatsächlich den Antrieb
startete, der mit lautem Grollen zum Leben erwachte.
    Nachdem sie in die hinteren
Abteile des Cargo-5 alle Vorräte gepackt hatten, die ihnen von Nutzen sein
konnten, machten sie sich auf den Weg durch den dunklen Tunnel und gelangten
nach draußen, als gerade der neue Morgen anbrach. Dalia war noch nie so
glücklich gewesen wie in diesem Moment, den freien Himmel über sich zu sehen,
auch wenn der rote Schein der Dämmerung und die Flammensäulen, die sie in
weiter Ferne erkennen konnte, von größeren Problemen kündeten, die ihnen noch
bevorstanden.
    Als Rho-mu 31 den Cargo-5 die
holprige Schräge hinunter zur Syria Planum lenkte, da konnten Dalia und die
anderen zum ersten Mal einen Blick auf den Schmiedekomplex Mondus Gamma werfen,
der sich wie dunkler Teppich nach Süden und Osten über die Landschaft erstreckte.
Schwarmmanufakturen, riesige Waffen-hangars und lodernde Gießereien pulsierten
im Takt der Produktion. Vor sich hatten sie eine der größten Schmieden auf dem
Mars, die eine so große Fläche bedeckten, dass sich die entferntesten Ausläufer
sogar ihren Blicken entzogen.
    Über allem hingen dichte,
schwarze Wolken, als wollten sie nicht, dass Außenstehende einen Blick auf die
Fabrikationsanlagen und Subschwärme warfen.
    Der Anblick war zutiefst
beunruhigend. Dalia wusste, vor ihnen lag das Reich des Adepten Lukas Chrom, des
Erbauers jener Maschine, die erst kürzlich versucht hatte, sie alle zu töten.
    Dennoch war sie von einem
neuen, brennenden Eifer erfüllt — möglicherweise aber auch nur eine Reaktion darauf,
dass sie dem Tod so knapp entronnen war. Sicher war nur, dass sie lebte und
dass all die Dinge, die sie bereits für unerreichbar gehalten hatte, nun doch wieder
darauf warteten, von ihr erfahren zu werden.
    Auch die anderen schienen von
dieser Art Aufbruchsstimmung erfasst worden zu sein, und daran änderte sich
auch im Verlauf der nächsten Stunden nichts. Während sie die weitläufige Ebene
zügig überquerten, entspannten sich Dalias Begleiter. Der neue Abschnitt ihrer Reise
begann. Sogar Severine, deren Arm trotz des von Rho-mu 31 angelegten Verbands
und der Medikamente

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