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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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derartige Anlässe nicht meine Krieger in den Kampf
schicken. Die Legios waren immer die Verteidiger des Mars, wir waren stets über
die Streitigkeiten innerhalb des Mechanicums erhaben. Das war immer so, und das
muss auch so bleiben. Wir dürfen uns von niemandem ködern lassen.«
    »Ein wahrer Sohn des Mars weiß,
dass das Feuer der Schmiede dann am heißesten ist, wenn es Unreinheiten wegbrennt«,
gab Camulos zurück. »Wenn Blut vergossen werden muss, damit der Ruhm des Mars
erhalten bleibt, dann soll es eben so sein. Kelbor-Hal selbst, der Fabrikator-General,
empfängt Gesandte des Kriegsmeisters, und die großen Schmiedemeister Urtzi
Malevolus und Lukas Chrom haben ihre Arbeitskraft bereits Horus Lupercal
versprochen. Wer sind wir, dass wir an deren Weisheit zweifeln?«
    »Dann geht es hier nicht um
Glauben«, erklärte Cavalerio.
    »Sie reden von einer
Rebellion.«
    Seine Worte ließen die
Versammelten erschrocken nach Luft schnappen. Noch nie hatte irgendjemand so
etwas laut ausge-sprochen.
    Camulos schüttelte den Kopf.
»Sie sind ein naiver Dummkopf, Cavalerio. Die Dinge, von denen Sie reden, sind
schon seit Jahrhunderten im Gange, seit der Imperator zum ersten Mal herkam und
das Mechanicum seinem Willen unterwarf.«
    »Sie vergreifen sich im Ton!«,
rief Lordkommandant Verticorda.
    »Das ist Verrat!«
    Wütende Ausrufe erfüllten die
Kammer der Ersten, während Princeps, Moderati, Ingenieure und Steuermänner zu
einem lauten Protest ansetzten — die einen als Reaktion auf Camulos' Worte, die
anderen wegen Verticordas Vorwurf.
    Dem Beispiel von Cavalerio
folgend wandte sich der Seniorprinceps der Legio Mortis an die brüllenden
Krieger und sagte: »Wir sind daran gebunden, die Forderungen Terras zu
erfüllen, meine Freunde, aber ich frage Sie, warum wir das tun sollten. Uns
wurde Freiheit anstelle von Einmischung zugesichert, doch welche Freiheiten
können wir tatsächlich genießen? All unsere Arbeit beugt sich dem Willen des
Imperators, jede unserer Schmieden ist damit beschäftigt, seine Visionen
Wirklichkeit werden zu lassen. Aber was ist mit unseren Visionen? Wurde dem
Mars nicht die Möglichkeit zugesichert, wieder ein eigenes Imperium zu werden?
Die Schmiedewelten, die in den Tiefen der Galaxis gegründet wurden, befinden
sich immer noch dort draußen und warten darauf, von einem Sohn des Mars
betreten zu werden. Aber wie lange wird es noch dauern, bis der Imperator sie
für sich beansprucht? Ich sage Ihnen allen, meine Brüder, wenn diese Welten
erst einmal von Terra kontrolliert werden, dann wird es so gut wie unmöglich
sein, sie irgendwann noch einmal zurück-zufordern.«
    Camulos richtete den Blick auf Deus
Tempestus und fügte hinzu: »Princeps Cavalerio hat allerdings in einem Punkt
Recht: Ein Sturm nähert sich, gegen den sich unsere gerühmte Neutralität nicht
wird behaupten können. Jeder von Ihnen wird sich für eine von zwei Seiten entscheiden
müssen. Wählen Sie die richtige Seite, sonst werden sogar Sie verschlungen
werden, Stormlord.«
     
    Dalia starrte auf die komplexen
Linien, die auf dem Plan vor ihr erstrahlten, und auf die in eng geschriebenem
Gotisch verfassten Notizen, die dadurch so gut wie nicht zu entziffern waren.
    Zahlen, Gleichungen und handschriftliche
Anmerkungen flossen ineinander und machten aus Schaltkreisdiagrammen, Konstruk-tionsanordnungen
und Detailzeichnungen ein unübersichtliches Gewirr.
    »Geben Sie es auf, Dalia«,
sagte Zouche in seinem üblichen wütenden Ton. »Wir alle haben uns das schon hundertmal
ange-sehen. Es ergibt keinen Sinn.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Doch, es ergibt einen Sinn. Man
muss nur dem Pfad folgen.«
    »Da existiert kein Pfad«,
wandte Mellicin ein. Ihre Stimme klang müde. »Meinen Sie, ich hätte nicht versucht,
den Plänen zu folgen? Es sieht so aus, als wäre Adept Ulterimus der Meinung
gewesen, dass die Standardmethoden auf seine eigene Arbeit nicht angewendet
werden können.«
    Dalia stützte sich auf dem
Wachspapier ab, auf das die Pläne gedruckt worden waren. Es handelte sich
natürlich nicht um die Originale, die vor vielen Tausend Jahren entstanden
waren, sondern um eine Kopie, die andere Adepten im Verlauf von Jahrhunderten
übertragen hatten. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Zwar hätte sie
sich mittlerweile an die pessimistische Haltung ihrer Kollegen gewöhnen sollen,
doch allmählich regte es sie auf, täglich mit diesen negativen Ansichten
konfrontiert zu werden.
    Sie zwang sich zur Ruhe und
stellte

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