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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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unerträglich, und er wandte sich zu Israfael um.
»Sie haben meinen Verstand manipuliert«, flüsterte er kaum hörbar.
    »Ja, natürlich«, gab der ohne
ein Zeichen von Bedauern zu. »Der Imperator persönlich hatte es befohlen. Ich würde
von Ihnen erwarten, dass Sie genauso handeln.«
    »Hätte er mir nicht einfach
vertrauen können?«, rief Zahariel.
    »War mein Eid nicht genug?
Besitzt er gar keine Ehre?«
    »Ehre hat damit nichts zu
tun!«, knurrte Israfael. »Wir sind seine Astartes, Zahariel. Es ist nicht an
uns, seinen Willen infrage zu stellen.«
    »Genau da irren Sie sich,
Terraner«, warf Meister Ramiel ein.
    »Sie und Ihre Art mögen sich
damit zufriedengeben, als Sklaven zu leben, aber wir werden das niemals tun.«
    Zahariel spürte, wie die
psionische Kraft im Raum anschwoll, unmittelbar bevor Israfael zuschlug. Die
Zeit verging mit einem Mal unendlich langsam, und alles schien gleichzeitig zu
geschehen.
    Mit einem Wutschrei auf den
Lippen holte Israfael nach Meister Ramiel aus. Stränge aus sengendem Weißen
Feuer zuckten um die Fingerspitzen des Panzerhandschuhs, aber Sar Daviel war
bereits in Aktion getreten und stellte sich zwischen die beiden Männer.
    Der psionische Treffer schlug
in seine Brust ein, verbrannte sein Fleisch und ließ seine Gewänder in Flammen
aufgehen.
    Luther schrie einen Befehl, und
Zahariel merkte, wie sein Körper bereits reagierte, noch bevor sein Verstand
die Worte erfasst hatte.
    Er sprang auf und lenkte seinen
Willen in die psionische Haube seiner Rüstung. Der Dämpfer der Haube diente
nicht nur dem eigenen Schutz, er konnte auch benutzt werden, um die Energie
anderer Psioniker in einem Radius zu beeinträchtigen. Zahariel richtete seine
Kraft auf Bruder Israfael, dessen Energie unter dem Ansturm zusammenbrach.
Gleichzeitig stürmte Ordensmeister Astelan mit erhobener Pistole von der Seite
her auf Israfael zu.
    Doch so leicht wollte sich der
Scriptor nicht geschlagen geben.
    Israfael duckte sich, als
Astelan ihm mit dem Griff seiner Boltpistole einen Hieb versetzen wollte,
gleichzeitig holte er mit der Hand aus. Seine Fingerspitzen berührten zwar
Astelans Brust-panzer nur ganz leicht, doch Zahariel spürte die psionische
Entladung, die den Ordensmeister durch die Luft schleuderte.
    Zahariel musste sich ducken, um
ihm auszuweichen, und für einen winzigen Moment ließ seine Konzentration auf
den Dämpfer nach. Mehr als diesen einen Moment benötigte Israfael jedoch nicht.
Von einem wilden Aufschrei begleitet, riss er die Hände hoch und entfesselte
einen Sturm aus knisternder, krachender Energie, den er auf Luther richtete.
    Zahariel nahm die Hitze wahr,
als sich der Sturm an seinem Kopf vorbeibewegte und mit aller Wucht gegen
Luthers Brust schlug.
    Doch der Ritter begann nicht zu
brennen, stattdessen flammten die Abwehrzeichen auf seiner Haut in eisigem
Licht auf, das die Energie in einer kochenden Welle zurückwarf.
    Er sah, wie Luther den Mund zu
einem wölfischen Grinsen verzog und dann den Mund öffnete, um ein einzelnes
Wort auszustoßen. Dessen Klang traf Zahariel mit der Wucht eines Hammerschlags,
er spürte einen glühenden Schmerz in den Ohren und in den Augenwinkeln, während
der Aufprall ihn nach hinten taumeln ließ.
    Israfael erging es nicht
anders. Er blutete aus Augen und Ohren und wich ein paar Schritte nach hinten
zurück, dann traf ihn ein Plasmablitz in die Brust.
    Der Scriptor riss die Augen
auf. In seinem Brustpanzer klaffte ein handtellergroßes Loch, dessen Ränder
noch flüssig waren. Er schwankte vor und zurück, seine Lippen bewegten sich,
als wollte er etwas sagen, dann sank er auf die Knie und kippte auf die Seite.
    Zahariel sah in die Richtung,
aus der der Schuss gekommen war.
    Soeben ließ Lord Cypher seine
Plasmapistole sinken und schaute zu Luther. »Geht es Ihnen gut, Milord?«,
fragte er.
    Darauf gab Luther keine
Antwort. Rauchfahnen kräuselten sich in der Luft, die von den hexagrammartigen
Schutzzeichen auf seinem Körper aufstiegen. »Wie geht es Sar Daviel?«, wollte
er wissen.
    Meister Ramiel kniete neben dem
verkohlten Leib des alten Ritters. »Er ist von uns gegangen«, erwiderte er
leise.
    Zahariel wandte den Blick von
Cypher ab und ging schwankend zu Israfael. Die Brustwunde war zwar ernst,
dennoch überprüfte er zur Sicherheit die Lebenserhaltungssysteme und musste zu
seiner Überraschung feststellen, dass eine schwache Anzeige noch feststellbar
war. »Israfael lebt noch, Milord«, sagte er.
    »Was sollen wir mit

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