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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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eine Truppe aus dem zusammenstellen,
was ihm zur Verfügung stand, deshalb gehe ich davon aus, dass ihre Vorräte auch
nur begrenzt sind. Wenn wir ihre Bodentruppen schlagen und vom Planeten
vertreiben können, dann wird der Kriegsmeister wohl keinen dritten Versuch
unternehmen können, da ihm bis zum Eintreffen der Streitmacht des Imperators
nicht mehr viel Zeit bleibt.« Er schaute die beiden Kommandanten eindringlich
an. »Das hier wird keine langwierige Belagerung werden. Ganz im Gegenteil. Die
Ressourcen erlauben dem Feind nur, sich ein paar Tage lang schwere Kämpfe mit
uns zu liefern, danach muss er sich zurückziehen. Das war ein weiterer Grund,
weshalb ich die Schmiede bombardiert habe. Innerhalb einer Woche werden sie
Nachschub dringender nötig haben als wir.«
    Die Beteuerungen des Primarchen
setzten der Diskussion ein Ende. Alle wussten um Jonsons Genialität in Sachen
Strategie, und die Stimmung der Befehlshaber erfuhr durch seinen überzeugten
Tonfall eine deutliche Besserung. Nur Nemiel in seiner stets zynischen Art
bemerkte die Dinge, die der Primarch bei seinen Ausführungen unerwähnt gelassen
hatte. Die anrückende Streit-macht war zwar klein, aber ausgeruht, und auch
wenn deren Ressourcen endlich waren verfügten sie dennoch ohne jeden Zweifel
über eine bessere Ausrüstung. Außerdem war es unbedeutend, ob die Dark Angels
einen Monat oder länger durchhalten konnten oder nicht, wenn die Sons of Horus
sie schon beim ersten Aufeinandertreffen einfach überrannten.
    Die Kompaniebefehlshaber zogen
sich zurück und begaben sich zu ihren Einheiten, um die Vorbereitungen für den
kommenden Kampf abzuschließen. Nemiel und sein Trupp schlossen sich der
Reserveeinheit an, da Jonson ausdrücklich den Befehl gegeben hatte, dass sich
der Redemptor zur mobilen Einheit begab. »Sie werden dann am dringendsten
benötigt, wenn am härtesten gekämpft wird«, hatte er zu Nemiel gesagt. »Ich
kann es mir nicht leisten, Sie irgendeine Straße bewachen zu lassen, wenn der
Feind auf der anderen Seite unsere Linien durchbricht.«
    Nemiel akzeptierte den Befehl
mit einem knappen Nicken.
    »Wo werden Sie sein, Milord?«,
wollte er wissen.
    Ein flüchtiges Grinsen huschte
über Jonsons edles Gesicht.
    »Nun, ich werde versuchen, überall
gleichzeitig zu sein.«
    Stunden vergingen, und die
Stimmung wurde immer ange-spannter. Je weiter der Tag fortschritt, desto
häufiger waren die Geräusche von Orbitaltransportern zu hören, die die
geschlossene Wolkendecke in Richtung Raumhafen durchflogen. Irgendwann am
Vormittag war in der Ferne das Knattern von Handfeuerwaffen zu hören, das
irgendwo aus der grauen Zone zu ihnen drang.
    Automatisch fragten sich die
Astartes, ob wohl ein paar Dragoner doch überlebt hatten. Nach wenigen Minuten
verstummten die Schüsse aber wieder, und die anschließende Totenstille löste
bei den Männern Unbehagen aus.
    Vier Stunden nach Sonnenaufgang
hörte sie aus nördlicher Richtung Motorengeräusche, und die Beobachter auf dem
Hallendach meldeten eine kleine Gruppe APCs, die sich ihrer Position von Norden
her mit hoher Geschwindigkeit näherten.
    Nemiel und die
Reservestreitmacht stiegen von Jonson persönlich begleitet in ihre Rhinos und
fuhren der herannahenden Bedrohung entgegen. Kaum waren sie in den
Häuserruinen, zu beiden Seiten der Zufahrtsstraße in Stellung gegangen, kamen
die vier Testudos auch schon in Sichtweite. Auf dem obersten Deck kauerten
Dragoner, die allesamt matt und abgekämpft wirkten, und die Fahrzeuge selbst
trugen deutlich erkennbar frische Kampfspuren.
    Jonson und Nemiel kamen aus
ihrer Deckung hervor und winkten die Fahrzeuge zu sich, die sofort die
Fahrtrichtung wechselten und gut zehn Meter vor den beiden Kriegern zum Stehen
kamen. Die Dragoner, die auf dem Dach saßen, betrachteten die zwei mit glasigen
Augen.
    Die Sturmrampen der Testudos
wurden heruntergelassen, und weitere Truppen quollen nach draußen ans
Tageslicht. In ihrer Mitte befand sich auch Gouverneur Kulik, der noch immer
seine Rüstung trug und sich beim Gehen humpelnd auf einen Stock stützte.
    Jonson ging auf ihn und hob die
Hand zum Gruß. »Schön, Sie zu sehen, Gouverneur«, sagte er. »Nach Magos Archois
Verrat hatten wir das Schlimmste befürchtet.«
    »In den ersten Stunden dachte
ich das auch«, antwortete Kulik.
    »Der verdammte Archoi hat uns
alle damit völlig überrascht.« Er deutete mit einer ausholenden Geste mit
seinem Stock auf seine Leute. »Das ist alles, was ich noch habe.

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