Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
Vom Netzwerk:
wenn Sie das wollen, Luther«, fügte Lord Thuriel hinzu. »Aber bevor
der Orden geschaffen wurde, kamen aus den Adelshäusern die Ritter, die für die
Bauern kämpften und starben. Ja, wir haben uns unseren Teil genommen, aber wir
haben auch gegeben. Wir haben auf unsere Art gedient. Und wie dienen uns Jonson
und der Imperator? Sie nehmen uns das Beste, was wir haben, und im Gegenzug
erhalten wir von ihnen wenig bis gar nichts. Gerade Ihnen müsste das klar
sein.«
    »Ich wüsste nicht, was mir
daran klar sein sollte«, antwortete Luther, doch seine Miene hatte sich in den
letzten Minuten sichtlich verfinstert. »Was ist mit Medizin? Mit besserer
Ausbildung? Mit Kunst und Zivilisation?«
    Malchial schnaubte verächtlich.
»Medizin und Ausbildung machen uns zu besseren Arbeitern, sollten Sie lieber
sagen. Und was haben wir von Kunst und Unterhaltung, wenn wir uns damit gar
nicht befassen können, weil uns die Arbeit in der Manufaktur keine Zeit mehr
lässt?«
    »Glauben Sie etwa, nur unsere
Welt muss einen Beitrag zum Großen Kreuzzug leisten?«, gab Luther zurück.
»Zahariel hat völlig Recht. Sie haben keine Ahnung von den Dimensionen dessen,
was der Imperator unternimmt.«
    »Wir haben aber genug Ahnung,
um zu wissen, dass wir verarmen, um die Ziele von irgendwelchen Leuten zu
unterstützen, die wir nicht kennen und die wir noch nie gesehen haben«, hielt
Thuriel dagegen.
    »Man hat uns unsere Kultur und
unsere Traditionen weg-genommen«, warf Daviel ein.
    »Und jetzt schwebt unser Volk
in größerer Gefahr als je zuvor.«
    Luther stutzte. »Was soll das
bedeuten?«, fragte er, wobei etwas von seinem früheren Zorn in seinen Tonfall
zurückkehrte.
    Daviel wollte antworten, aber
Malchial kam ihm zuvor: »Es bedeutet, dass Caliban unter der Herrschaft des
Imperiums immer schlimmer leiden wird. Die Frage ist, ob Sie tatenlos zusehen
wollen, wie das geschieht.«
    »Sie sind nicht unser Feind,
Sar Luther«, sagte Lady Alera.
    »Wir wissen, Sie sind ein
tapferer und ehrbarer Mann. Unser Kampf richtet sich gegen das Imperium, nicht
gegen Sie oder Ihre Krieger.«
    Zahariel trat vor. »Wir sind
Diener des Imperiums, Mylady.«
    »Aber Sie sind auch Söhne
Calibans«, hielt die Adlige dagegen.
    »Und Ihre Welt durchlebt
derzeit ihre schwärzeste Stunde.«
    »Schließen Sie sich uns an«,
sagte Sar Daviel zu Luther. »Sie haben sich schon zu lange Ihrer wahren
Bestimmung widersetzt. Nutzen Sie diese Gelegenheit. Denken Sie daran zurück,
wie es war, ein Ritter zu sein, der sein Volk verteidigt.«
    »Sie sind doch diejenigen, die
gegen Ihr eigenes Volk die Waffen erheben. In diesen Minuten kämpfen Ihre
Rebellen gegen Offiziere der Polizei und gegen die Jaeger, und unschuldige
Menschen müssen unter den Aufständen leiden, die Sie angezettelt haben.« Wütend
drehte sich Zahariel zu Luther um und fuhr fort: »Sehen Sie nicht, was sie zu
erreichen versuchen? Wenn wir schnell handeln, können wir diese Revolte
innerhalb von Stunden niederschlagen. Lassen Sie nicht zu, dass sie an Ihre
Eifersucht appellieren und ...«
    »Das reicht jetzt, Bruder«,
fuhr Luther Zahariel in einem Tonfall an, der den Scriptor zusammenzucken ließ.
Der Meister von Caliban sah ihn noch einige Sekunden lang an, dann wandte er
sich wieder den Rebellen zu. »Die Unterredung ist vorüber. Lord Cypher wird Sie
dorthin bringen, wo Sie hergekommen sind. Danach bleiben Ihnen vierundzwanzig
Stunden, um Ihren Leuten den Befehl zu geben, sofort alle Aktivitäten
einzustellen und sich den örtlichen Behörden zu stellen.«
    Die Rebellenführer schauten
Luther wütend an, ausgenommen Daviel, der nur betrübt den Kopf schüttelte.
    »Wie können Sie so etwas nur
machen?«
    »Wie können Sie glauben, ich
würde es nicht machen?«, gab Luther zurück. »Wenn Sie glauben, meine Ehre ist
mir so wenig wert, dann sind Sie nicht mein Bruder. Sie haben vierundzwanzig
Stunden Zeit. Nutzen Sie sie sinnvoll.«
    Thuriel drehte sich zu Lady
Alera und Lord Malchial um.
    »Habe ich Ihnen nicht gesagt,
dass es ein sinnloses Unterfangen ist?« Er warf Lord Cypher einen giftigen
Blick zu. »Wir wären dann so weit«, sagte der Adlige und ging zielstrebig zum
wartenden Shuttle. Die anderen schlossen sich ihm an und traten hinaus in die
Dunkelheit kurz vor Sonnenaufgang. Zahariel spürte, wie die Anspannung von ihm
abfiel und wie seine Kopfschmerzen nachließen. Er nahm sich vor, Israfael bei
nächster Gelegenheit nach den Ursachen dieser Attacken zu befragen. Was immer
auch der

Weitere Kostenlose Bücher