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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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    Sechs – Todesengel
    Caliban
    Im 200. Jahr des Großen Kreuzzugs
    des Imperators
     
     
    »HIER IST EPSILON THREE-NINER
HEAVY, verlasse Zone vier! Ich werde beschossen!«

Die panische Kom-Übertragung zerschnitt
das hektische Stimmengewirr im Strategium der Festung und lenkte Zahariels
Aufmerksamkeit von den leuchtenden Fenstern mit den Abschlussberichten ab, die
über seinen Schreibtisch projiziert wurden. Zähneknirschend schaltete er das
Hololith-Display ab und wechselte rasch von seinem Büro in den Raum dahinter,
in dem Aufregung herrschte.
    Es war der Nachmittag des
vierzehnten Tages, seit die Aufrührer ihren globalen Feldzug gestartet hatten,
und bislang schien die Gewalt nicht im mindesten abzuebben. Das Strategium
wurde seitdem rund um die Uhr benutzt, besetzt war es mit einer Kombination aus
Offizieren der Legion, Adjutanten und Seniorkommandanten der Jaeger-Regimenter,
die überall auf Caliban im Einsatz waren. Die Männer und Frauen der Jaegers hatten
alle Hände voll damit zu tun, sich auf die ständig wechselnden Strategien der
feindlichen Attacken einzustellen, zudem standen sie unter dem Druck, die
öffentliche Ordnung zu wahren, dabei aber zu versuchen, rebellische Zellen
auszuheben, die ihrerseits alles unternahmen, um direkte Gefechte möglichst zu
vermeiden. Sie tranken zahllose Tassen bitteren Tee und schluckten
Stim-Kapseln, und sie waren bemüht, die gleiche stoische Ruhe zu bewahren, die
auch die Astartes in ihrer Mitte zur Schau stellten.
    Dennoch konnte Zahariel
deutlich spüren, wie frustriert sie auf den Notruf des Frachters reagierten,
der aus der Kom-Einheit ertönte. Er sah Luther in der Nähe der Kom-Einheit
stehen, wo er aufmerksam den eingehenden Mitteilungen lauschte. Soweit Zahariel
wusste, hatte der Meister von Caliban seit Tagen nicht mehr das Strategium
verlassen.
    Als sich Zahariel einen Weg
durch den Raum bahnte, drang eine neue Stimme krächzend aus dem Kom. Ein
Luftverteidigungs-überwacher der Legion sagte: »Epsilon Three-Niner Heavy, ich
kann Ihnen mitteilen, dass eine Gefechtspatrouille zu Ihnen unterwegs ist. Zeit
bis zum Eintreffen: dreißig Sekunden. Was sehen Sie?«
    Wieder meldete sich der zivile
Pilot über Kom: »Mein Co-Pilot sagt, er sieht in nördlicher Richtung rote
Blitze, außerhalb des Geländes. Mein Steuerbordmotor wurde getroffen, die
Temperatur steigt rasch an. Ich muss umkehren und notlanden.«
    »Negativ, Three-Niner Heavy«,
gab der Überwacher sofort zurück. »Erhöhen Sie die Geschwindigkeit und steigen
Sie auf. Versuchen Sie nicht zu landen! Ich wiederhole: Versuchen Sie nicht zu
landen!«
    Verständnislos schüttelte
Zahariel den Kopf. Zivilpiloten wollten beim ersten Anzeichen von Problemen
immer sofort landen, und sie sahen einfach nicht ein, dass sie sich für
Beschuss vom Boden nur viel verwundbarer machten, wenn sie wendeten und
langsamer wurden, um zur Landung anzusetzen. Der Raum erzitterte, als die
Gefechtspatrouille dicht an den Türmen von Aldurukh vorbeijagte und mit
maximaler Geschwindigkeit in Richtung Norden davonflog.
    »Worauf haben es die Rebellen
denn um diese Uhrzeit abgesehen?«, fragte Zahariel, als er bei Luther
angekommen war.
    »Auf einen Frachter vom Typ II,
der zehntausend Tonnen Promethium geladen hat«, erwiderte der grimmig ohne den
Blick von dem feinmaschigen Gitter der Kom-Einheit abzuwenden.
    »Ein besseres Ziel hätten sie
sich nicht aussuchen können.«
    Zahariel riss die Augen auf.
Three-Niner Heavy war ohne Übertreibung eine fliegende Bombe. Ein direkter
Treffer bei einem der Drucktanks, in denen das Promethium gelagert wurde,
genügte, um aus dem Schiff einen riesigen Feuerball zu machen und brennenden
Treibstoff auf den nördlichen Landezonen zu verteilen. Er dachte an die
Treibstoff-Substationen und die Lagerhäuser in diesem Sektor, dabei versuchte
er zu überschlagen, welche Zerstörungen eine solche Explosion anrichten würde.
    Wieder knisterte die
Kom-Einheit. Diesmal war die tiefe Stimme eines Astartes zu hören. »Hier ist
Lion Vier, ich habe Three-Niner Heavy erfasst. Warten Sie.« Sekunden später
meldete er sich wieder. »Ich habe Kontakt! Ich habe eine Gruppe von Rebellen
entdeckt, die auf der Ladefläche eines zivilen Lastwagens mit einer Laserkanone
hantieren. Ich greife sie jetzt an.«
    »Beeilen Sie sich!«, brüllte
Three-Niner Heavy.
    »Wir wurden gerade eben nochmal
getroffen!«
    Lion Vier reagierte nicht.

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