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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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Die
Sekunden verstrichen, und plötzlich wurde Zahariel bewusst, dass im Strategium
völlige Stille Einzug gehalten hatte. Dann auf einmal krachte und knisterte das
Kom erneut.
    »Hier ist Lion Vier. Ziel
zerstört. Wiederhole: Ziel zerstört. Keine Gefahr mehr für Three-Niner Heavy.«
    Erleichterter Jubel brach bei
den Jaeger-Offizieren und den Adjutanten der Legion aus. Jeder Sieg war es
unter den gegebenen Umständen wert, gefeiert zu werden, auch wenn er noch so
klein ausfiel. Die Astartes im Strategium nahmen die Meldung ohne eine
Gefühlsregung hin und beschäftigten sich weiter mit ihrer Arbeit.
    Zahariel atmete tief durch und
schaute Luther an.
    »Die Rebellen werden mutiger«,
stellte er fest.
    »Das ist der dritte Anlauf in
den letzten zwölf Stunden.«
    Der Meister von Caliban machte
eine nachdenkliche Miene. »Wir müssen den überwachten Bereich rings um die
Landezonen um fünf Kilometer ausweiten und mehr mobile Patrouillen raus-schicken.
Früher oder später wird ihnen klarwerden, dass eine Laserkanone auf einem
Fahrzeug zu leicht entdeckt werden kann, und wenn sie dann auf Raketenwerfer
umsteigen, die sie über die Schulter gelegt abfeuern können, dann wird es für
uns nur noch schwieriger.«
    Zahariel nickte. Bislang hatten
sie noch Glück gehabt. In den letzten zwei Wochen waren zwar zwei Shuttles
abgeschossen worden, aber die größeren Transporter hatten im schlimmsten Fall
leichte Schäden davongetragen. Es war eindeutig, dass die Rebellen hofften,
allen Verkehr zwischen Aldurukh und den im Orbit über Caliban wartenden
Versorgungsschiffen zu unterbinden, aber Luther war entschlossen, den Betrieb
aufrechtzuerhalten, auch wenn die zivilen Piloten zunehmend energischer dagegen
protestierten. Für Zahariel stellte die größere Sorge jedoch die Tatsache dar,
dass keine neuen Vorräte angeliefert wurden, die an den Platz jener Fracht
rücken konnten, die Caliban verließ.
    »Wir haben vier
Jaeger-Regimenter in Ausbildung, alle so weit fortgeschritten, um einfachen
Patrouillendienst zu übernehmen«, gab der Scriptor zu bedenken.
    »Wir könnten sie sofort dort
einsetzen.«
    »Was ist mit
Frontregimentern?«, fragte Luther.
    Zahariel schüttelte den Kopf.
»Alle gefechtsfähigen Einheiten sind bereits im Einsatz. Im Augenblick sind die
Jaeger sehr strapaziert.«
    Nach einer kurzen Pause fügte
er an: »Wir haben einen fast kompletten, einsatzbereiten Scout-Orden, Bruder.
Diese Leute könnten wir paarweise losschicken, um auf dem Land rings um
Aldurukh zu patrouillieren. Dabei könnten sie auch anstelle der Auszubildenden
Jagd auf Waffenteams der Rebellen machen.«
    Einen Moment lang schien Luther
über diesen Vorschlag nachzudenken. »Wenn die Angriffe der Rebellen noch
zahlreicher werden, dann denke ich darüber nach«, entgegnete er schließlich.
    »Bis dahin sollen die Trainingsregimenter
im Wechsel eingesetzt werden.«
    »Wird erledigt«, erwiderte
Zahariel, der Mühe hatte, sich seine Empörung nicht anmerken zu lassen. Seit
zwei Wochen herrschte auf Caliban die Gewalt, und die Dark Angels hatten bis
jetzt noch nicht Aldurukh verlassen! Er verstand nicht, warum Luther so
unwillig war, die Legion zu entsenden. Aber er sagte sich, dass der Meister von
Caliban sie zurückhielt, um sie letztlich für einen schnellen und
entscheidenden Schlag gegen die Rebellen einzusetzen.
    Die einzige andere Erklärung
wäre gewesen, dass sich Luther nicht sicher war, wem seine Verbundenheit galt,
doch diese Möglichkeit war so schrecklich, dass Zahariel darüber gar nicht erst
nachdenken wollte.
     
    »Diese Situation ist nicht
akzeptabel!« Talia Bosk, die Magos Administratum, zerschnitt mit ihren in
Metallkappen steckenden Fingern die Luft. Sie saß auf der äußersten Kante ihres
hohen, an einen Thron erinnernden Stuhls in den Räumlichkeiten des
Großmeisters, wobei ihre zierliche Gestalt fast im Stoff ihres mehrlagigen,
wuchtigen Gewands verschwand.
    »Unsere Produktionsquote ist um
dreiundsechzig Prozent gesunken. Es muss umgehend etwas wegen dieser Angriffe
unternommen werden, sonst können wir unsere Verpflichtung gegenüber dem
Imperator nicht einhalten.« Nach dem verängstigten Tonfall zu urteilen, hätte
man meinen können, dass sie das Ende des Lebens beschrieb, wie sie es kannte – obwohl
das aus ihrer Sicht wahrscheinlich sogar der Wahrheit nahe kam.
    Bosk und die meisten aus ihrem
Stab stammten von Terra und waren vom Administratum nach Caliban versetzt
worden, um die wachsende Bürokratie des

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