DGB 12 - Verlorene Söhne
handelte sich um
wilde Barbaren, die nichts von der Eleganz und der Haltung besaßen, die man
eigentlich von einem Astartes erwartete. An ihren Rüstungen hingen Fetische,
Schädel und Felle, was sie wie einen Stamm von Wilden wirken ließ, die nichts
anderes als ihre Auslöschung verdient hatten.
Viele von ihnen stürmten ohne
Helm in die Schlacht, weil sie ihn im Blutrausch einfach zur Seite schleuderten
oder einfach zu dumm waren, die wichtigste Partie ihres Körpers vor
Verletzungen zu schützen. Phael Toron ließ sie dafür bezahlen, indem er sie zu
seinen Zielen auserkor und mit jedem Schuss einem weiteren von ihnen den Kopf
von den Schultern sprengte.
Als die Space Wolves ihrerseits
das Feuer eröffneten, brachte er sich schnell wieder hinter den Überresten der Kuppel
in Sicherheit und hörte, wie die feindlichen Projektile auf die mit Kupfer
überzogene Oberfläche prallten.
Ein Krieger in Rot eilte zu ihm
und brachte sich gleich neben ihm in Deckung. Phael Toron nickte seinem
Philosophus Tulekh kurz zu. Der Mann war ein guter Adept, der seine Kräfte
schneller gemeistert hatte als jeder andere in der 7. Gefolgschaft. Selbst
Phael Toron hatte mehr Mühe gehabt, die ganze Bandbreite seiner Fähigkeiten und
ihre Wirkung in den Griff zu bekommen, die von Magnus und der Legion nach
Prospero zurückgebracht worden waren. Während die anderen Gefolgschaften ihre mystischen
Fähigkeiten zum Einsatz brachten, kämpfte die 7. mit konven-tionellen Mitteln
gegen den Feind.
»Wir können so nicht mehr lange
durchhalten«, sagte Tulekh.
»Wir müssen unsere Macht
einsetzen!«
»Noch nicht«, erwiderte Phael
Toron.
»Diese Waffen dürfen wir nur
als letztes Mittel anwenden.«
»Wir haben keine anderen Mittel
mehr«, drängte der andere Mann. »Was bleibt uns sonst noch?«
Phael Toron wusste, der Mann
hatte völlig recht, und doch zögerte er immer noch. Seine Leute waren nicht annähernd
so erfahren darin, die Mächte des Großen Ozeans zu handhaben, wie es alle
anderen Gefolgschaften waren, und er hatte Angst davor, sie ausgerechnet in einem
solchen Hexenkessel zum Einsatz zu bringen. Aber wie hatte Tulekh doch so
treffend gesagt: Was bleibt uns sonst noch?
»Also gut«, sagte er
schließlich. »Lassen Sie alle Männer wissen, dass es jedem von ihnen
freigestellt ist, zu allen Mitteln zu greifen, die erforderlich sind, um diese Bastarde
ins Meer zurückzujagen.«
Tulekh nickte, und Phael Toron
sah dem Mann die wütende Vorfreude an, als er den Befehl hörte.
Er warf einen Blick um die
Trümmer der Kuppel und hielt gebannt den Atem an, als er eine monströse Gestalt
entdeckte, die sich weit hinter den Space Wolves ihren Weg durch die Ruinen
bahnte. Ein grauer Gigant mit dicken Keramitplatten und surrenden, scheppernden
Mechaniken. Der Cybot war mit Staub überzogen und vom Ruß geschwärzt, die Hülle
wies zahlreiche Beulen von erlittenen Treffern auf, das Rückenbanner stand in
Flammen.
Ein Arm lief in eine
blutverschmierte, elektrisch umhüllte Faust aus, der andere bestand aus einem
leise surrenden Rotationswerfer, der nach oben klappte, um sich bei einem
riesigen Raketenvorrat auf seiner Schulter zu bedienen und den Werfer
nachzuladen.
»Rückzug«, brüllte Phael Toron,
als eine Salve Sprengköpfe abgefeuert wurde, die alle Kurs auf die Positionen der
7. Gefolg-schaft nahmen.
Die Raketen schlugen in die
Reste der Kuppel ein, die durch die Explosion durch die Luft gewirbelt wurde.
Die Druckwelle riss Phael Toron den Bolter aus den Händen, und er wurde in
einen Krater geworfen, in dem das Blut stand. Er rollte sich zur Seite, um nach
seiner Waffe zu greifen, fand sie aber nicht.
Um den Krater herum lagen die
in Fetzen gerissenen Leichen der Thousand Sons, die Körper waren durch die
Explosion und den Beschuss entsetzlich zugerichtet worden. Abermals erfassten
ihn Übelkeit auslösende Krämpfe, und als er spürte, wie Dtoaas Macht ungewollt
und unaufhaltsam in ihn hineinströmte, knickte er ein.
Um ihn herum begannen sich die
Trümmer in die Luft zu erheben, und die Blutlache brodelte und warf Blasen. Die
Kraft des Großen Ozeans floss durch ihn, aber tief in seinem Inneren erwachte
auf zellularer Ebene ein fürchterlicher Makel, der für Phael Toron noch zum
Verhängnis werden sollte.
Die Thousand Sons starben.
Scharenweise starben sie in den ersten Minuten des Angriffs des Wolfskönigs,
dessen Zorn unaufhaltsam und dessen Macht unermesslich war. In die edelste
Gefechtspanzerung gehüllt und mit
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