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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Aufzählungen war ihm entglitten, die Konzentration gebrochen,
nachdem er hatte mit ansehen müssen, wie sein Primarch in der Grube verschwand.
Normalerweise war er in der Lage, getrennt von Sorgen zu kämpfen, die seine
klare Wahrnehmung des Kampfgeschehens trüben konnten, aber jetzt wurde sein
Verstand von den wetteifernden Feuern des Zorns und des Hasses überschwemmt.
    Da er nicht länger seinen
Verstand unter Kontrolle hatte, wusste er mit einem Mal auch wieder, was Angst bedeutete.
    Eine solche Leere in seiner
Seele hatte er zuletzt empfunden, als er Ohrmuzd hatte sterben sehen.
    Da hatte er sich geschworen,
niemals wieder so zu fühlen, doch das hier war sogar noch schlimmer.
    Ahriman rang mit sich, um den
Weg zurück auf seine höheren Ebenen zu finden, doch das Schicksal seines
Primarchen ging ihm einfach zu nahe, als dass er sich in die Aufzählungen hätte
flüchten können. Stattdessen konzentrierte er sich auf den Überlebenskampf und
ließ sein Bewusstsein nicht weiter wandern als nur bis zum nächsten Gegner, den
es zu töten galt. Ein solcher Wesenszustand war ihm zwar fremd, aber reinigend.
    Es wimmelte von Gegnern, was es
ihm unmöglich machte zu sagen, in welcher Richtung der Ausgang aus der Höhle
lag. Die dunkle Macht, die die Tentakel mit Energie versorgte, hatte den ganzen
Raum erfüllt und drückte wie ein bleiernes Gewicht auf seinen Verstand.
    Uthizzar konnte er nicht mehr
sehen, daher wusste er nicht, ob der Krieger noch lebte. Die Thousand Sons und die
Space Wolves kämpften isoliert, kleine Gruppen, die durch die schwarze Masse
von den anderen abgeschnitten waren. Dennoch waren sie vereint wie eine große Streitmacht,
da niemand von ihnen mehr um den Sieg, sondern alle nur noch ums Überleben
kämpften.
    Ahrimans Pistole war längst
nutzlos, da alle Magazine aufge-braucht waren, und er konnte nur noch mit seinem
Stab angreifen, den er mit beiden Händen hielt und unablässig hin und her
bewegte. Mit jeder Bewegung fühlten sich die Arme noch etwas schwerer an, und
sein Verstand arbeitete allmählich immer langsamer. Der Große Ozean war eine
nützliche Macht, wenn er im Gefecht zum Einsatz kam, aber umso größer war auch der
Preis, den ein Krieger für diese Unterstützung zahlen musste.
    Seine Begabung, diese Macht im
Kampf einzusetzen, überstieg die aller anderen Astartes seiner Legion, doch selbst
er war mit den Kräften fast am Ende. Sein Kampfgeist war erlahmt, sein Körper
befand sich an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit. Längst kämpfte er so, wie
es sonst nur Sterbliche machen mussten, indem er Mut und Herz in die Waagschale
warf und mit brutaler Gewalt gegen den Feind vorging. Er wusste jedoch bereits,
dass das auf Dauer nicht genügen würde. Er brauchte die Macht, aber er fühlte
nur die Energie, die aus dem Abgrund hochkochte, in dem der Primarch
verschwunden war. Sogar unter dem Druck der Verzweiflung, die ihn befallen
hatte, wusste er, dass die der erste Schritt auf einem Weg sein würde, der nur
ein Ziel kannte.
    Er würde sich dem Rest dieses
Kampfs ohne die Hilfe des Äthers stellen.
    Das machte es für ihn zu einer
ungewohnten Erfahrung, und er fühlte sich daran erinnert, wie er amüsiert zu
Hathor Maat gesagt hatte, dass der vielleicht eines Tages ohne seine Kräfte in
eine Schlacht würde ziehen müssen. Wie prophetisch diese Worte gewesen waren, wurde
ihm nun bewusst, auch wenn er sie nicht mit Gedanken im Hinterkopf gesprochen
hatte, dass er selbst einmal in eine solche Situation geraten könnte.
    Ahrimans Konzentration ließ
weiter nach, und ein ganzes Rudel aus Tentakeln schlang sich um seinen Arm, um
den Heqa-Stab zur Seite zu ziehen. Er versuchte sich dagegen zu wehren, doch da
hatte der Gegner längst seinen anderen Arm zu fassen bekommen.
    Einen Moment später legten sich
die Tentakel auch um seinen Rumpf und die Beine, und dann verlor er den Boden unter
den Füßen, während die Gelenke seiner Rüstung unter dem ungeheuren Druck zu
ächzen und zu knarren begannen.
    Wyrdmake versuchte ihn
festzuhalten, aber selbst die Kraft des Runenpriesters konnte es nicht mit
diesem Feind aufnehmen. Über das abscheuliche Geräusch hinweg, das die
gleitenden Tentakel verursachten, konnte er hören, wie Krieger starben, wie die
Space Wolves Flüche ausstießen und wie die Thousand Sons verbittert schimpften.
    Dann auf einmal ließ der Druck
nach, und die Tentakel um seinen Leib zerfielen und lösten sich in nichts auf. Sogar
in seinem völlig erschöpften Zustand

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