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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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keinem der beiden bewusst waren.
    Oder vielleicht waren sie ihnen
sehr wohl bewusst. Es war unmöglich, das mit Gewissheit zu sagen.
    »Was führt dich nach Rabenhorst
93, Bruder? Ich dachte, ich würde dich erst vor dem Angriff auf Phönixfels
wiedersehen.«
    »Der Angriff steht unmittelbar
bevor«, sagte Leman Russ, dessen frostiger Tonfall schlagartig jegliche
Leichtigkeit vermissen ließ.
    »Meine Streitkräfte sind
bereit, ein Blutbad unter den Königen unseres Gegners anzurichten.«
    »Und der Urizen?«, fragte
Magnus und benutzte den Begriff, mit dem die Word Bearers ihren Primarchen
bezeichneten.
    »Ist er ebenfalls bereit?«
    »Nenn ihn nicht so«, fauchte
Leman Russ.
    »Sein Name ist Lorgar.«
    »Warum magst du diesen Namen
nicht?«
    »Ich weiß nicht. Brauche ich
dafür einen Grund?«
    »Nein, ich war nur neugierig.«
    »Nicht alles muss erklärt
werden, Magnus«, befand Russ.
    »Manche Dinge sind einfach so,
wie sie sind. Jetzt ruf deine Krieger zusammen, es wird Zeit, dem Ganzen ein Ende
zu setzen.«
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Zwölf
    Phönixfels
     
     
    EXPLOSIONEN ÜBERZOGEN DEN
HIMMEL, brennende Wracks stürzten ihrer endgültigen Zerstörung entgegen, und
Flugabwehrfeuer hinterließ grelle Leuchtspuren. Ahriman fühlte das alles
Augenblicke vor den eigentlichen Ereignissen und zuckte zusammen, noch bevor
Geschosse detonierten und die Flak-Stellungen das Feuer eröffneten.
    Er lehnte sich in dem
umfunktionierten Schwerkraftgeschirr nach hinten, das in das Crewabteil des
erheblich modifizierten Stormhawk-Transporters namens Scarab Prime eingebaut worden war. Der folgte dem Pulk aus Schiffen, die den Luftangriff
durchführten, während Ahrimans Puls schneller ging, während die aufblitzenden
Bilder der Zukunft in seinem Kopf aufflammten wie winzige Sonnen.
    Ein Dutzend Krieger der Scarab
Occult standen hinter ihm in vertikalen Halterungen, die Bolter gegen die Brust
gedrückt, was sie wie Reliquien am Eingang zum Grab eines Königs aus der Antike
wirken ließ. Lemuel Gaumon wirkte neben ihnen winzig, sein Gesicht war bleich und
nassgeschwitzt, die Augen kniff er fest zusammen, um nichts sehen zu müssen.
    Sterbliche auf Gefechtseinsätze
mitzunehmen war eine neue Entwicklung bei den Thousand Sons, aber als Reaktion
auf wiederholte Anfragen hatte Magnus entschieden, dass jeder Memorator, der es
wünschte, die Erlaubnis erhielt, die Schlagkraft der Astartes bei diesem
Angriff aus erster Hand mitzuerleben.
    Überraschenderweise waren nur
wenig auf dieses unerwartete Angebot eingegangen, und Ahriman wusste, Lemuel
würde seine überhastete Zusage noch bereuen. Aber für ihn als Neophyten war es
nur richtig, dass er mit dabei war. Camille Shivani reiste in einem Thunderhawk
der 6. Gefolgschaft mit, und sie war völlig begeistert davon, ganz dicht an
eine Frontlinie in diesem Krieg heranzukommen.
    Immerhin beschränkte sich ihr
üblicher Aufgabenbereich auf Erforschung von vor langer Zeit untergegangenen
Zivilisationen.
    Heute würde sie womöglich
miterleben, wie eine solche Zivilisation vor ihren Augen unterging.
    Kallista Eris hatte sich
dagegen entschieden, in die Schusslinie geflogen zu werden. Ein weiterer Anfall
dessen, was sie als das Feuer bezeichnete, hatte sie heimgesucht und erschöpft.
Mahavastu Kallimakus begleitete Magnus, aber im Vergleich mit den panikartigen,
aufgedrehten Gedanken der anderen Memoratoren war sein Verstand wie ein Feuer,
das mit Löschschaum erstickt worden war.
    In Ahrimans Stormhawk war aller
Platz üblicherweise für Truppen und schweres Gerät reserviert, doch der wurde nun
von Beobachtungsgerät und kristallinen Rezeptoren beansprucht. Dicke Kabel
schlängelten sich über den gepanzerten Boden des Abteils und endeten in dem
erhöhten Geschirr, in dem er saß.
    Ahrimans Kopf war in eine
glänzende Kappe aus schimmerndem Licht gehüllt, einer hauchdünnen Matrix aus
exakt geschnittenen Kristallen, die aus den Spiegelhöhlen unter Tizca stammten.
Sein Geist befand sich in einem meditativen Zustand, befreit vom sterblichen
Fleisch und auf eine höhere Ebene der Aufzählungen aufgestiegen.
    Dünne Kupferdrähte gingen von
der Kristallhaube aus, ihre in Nickel gehüllten Enden waren in ein
psi-reaktives Gel getaucht, das Ahrimans Gedanken verstärkte, sodass sie von
anderen empfangen werden konnten. Sein Geist strich über die Oberfläche des
Großen Ozeans, wo er von Aaetpio die Ströme der potenziellen Zukünfte

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