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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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schön. Also machen die Menschen aus den Götterboten etwas Schönes. Damit
gibt es keine Angst. Es sind nette Lügen, Lügen von weißen Schwingen.
    »Du bist kein Engel«, sprach
Argel Tal laut aus.
    Und du bist nicht der erste
Colchisianer, der bis zu dieser Welt vorgedrungen ist. Khaane, Fezen, Slanat,
Narag. Alle kamen sie her, schon vor Jahrtausenden, alle hergeführt von
Engelsvisionen.
    »Du bist kein Engel«,
wiederholte Argel Tal und hielt seinen Bolter fester umklammert.
    Es gibt keine Engel. Und es hat
sie auch nie gegeben.
    Aber ich überbringe das Wort
der Götter, so wie Engel das machen müssen. Such nach dem Kern der Wahrheit im Herzen
der Menschheitslügen. Dort wirst du mich sehen.
    Meine Art. Engel. Die Kreatur blinzelte, das
geschwollene Auge ließ das jedoch nicht zu, während das winzige andere Auge für
einen Moment unter feuchtem, faltigem Fleisch verschwand.
    Engel. Dämonen. Nur Worte.
Weiter nichts.
    Lorgar trat vor, der ohne ein
Crozius in seinen Händen auf Argel Tal irgendwie nackt wirkte.
    »Woher kennst du mich?«
    Du bist der Auserwählte. Du
bist der Lieblingssohn der Mächte. Dein Name hallt seit undenkbaren Zeiten in
unserem Reich wider, getragen von den Winden der Schreie der Niegeborenen.
    »Ich verstehe nicht, was das
heißen soll.«
    Aber du wirst es noch
verstehen. Es gibt Lektionen, die du lernen musst. Dinge, die dir gezeigt
werden müssen. Ich werde dich führen. Aber eine Lektion muss zuvor erledigt
werden.
    Ingethel deutete mit je einer
Klaue auf Xaphen und Argel Tal.
    Deine Söhne, Lorgar. Gib mir
ihr Leben.
    »Du verlangst viel von mir«,
erwiderte der Primarch.
    »Du verlangst mein Vertrauen
und die Seele meiner Söhne, dabei schulde ich dir gar nichts. Du bist ein
Geist, ein Dämon, du bist Aberglaube, geboren aus einem Albtraum und in
fleischliche Form gebracht.« Während er redete, ging Lorgar um die Kreatur
herum, ohne Angst oder zumindest Zurückhaltung erkennen zu lassen.
    Argel Tal bemerkte eine leichte
Anspannung in den Fingern des Primarchen. Der Urizen wünschte sich, mit seinem
Crozius auszuholen, das er gar nicht bei sich trug.
    Du kennst die Urtümliche
Wahrheit. Du weißt, dass ein Geheimnis hinter den Sternen verborgen liegt. Du
weißt, diese Galaxis ist nicht gottlos. Die Götter, die du suchst, sind die
Mächte, die dich zu mir geschickt haben.
    Lorgars engelsgleiche Miene
nahm ein geduldiges Lächeln an.
    »Ich könnte auch meinen Söhnen
ein einziges Wort sagen, und dann würden ihre Waffen diesem Zaubertrick ein
Ende setzen.«
    Ingethels Unterkiefer zuckte,
die Zähne schlugen in grotesker Asymmetrie aufeinander. Argel Tal hatte diesen Gesichtsausdruck
schon früher gesehen, bei Ratten und anderen Tieren dieser Art, wenn sie in eine
Falle geraten waren.
    Deine Blutsöhne können mir kein
Ende bereiten.
    »Sie haben allem anderen ein
Ende bereitet, das ihnen diese Galaxis in den Weg geworfen hat«, konterte der Primarch
mit unüberhörbarem Stolz in der Stimme. Argel Tal und Xaphen hoben gleichzeitig
ihre Bolter und zielten auf die Augen der Kreatur.
    Ich bringe dir die Antworten,
nach denen du schon dein Leben lang suchst. Wenn du die Menschheit erleuchten möchtest,
wenn du der Architekt des Glaubens sein möchtest, der die Menschen rettet, dann
...
    »Genug davon. Erklär mir, warum
du mir meine Söhne wegnehmen willst.« Das Ding bewegte sich ruckartig von der
Stelle, der schlangengleiche Schwanz hinterließ eine Spur aus dicklicher,
klebriger Masse auf dem Steinboden. Im nächsten Augenblick hatte es sich direkt
vor Lorgar aufgebaut und sah auf den Primarchen herab.
    Lorgar zuckte trotz der
unerwarteten Bewegung nicht zusammen, sondern hob lediglich den Kopf, um dem
Ding ins Gesicht zu sehen.
    Das Große Auge. Ich werde sie
in den Sturm führen, in das Reich der Mächte. Das ist der erste Schritt, vom
Schicksal selbst so niedergeschrieben. Sie werden mit Antworten zurückkehren.
Sie werden mit Waffen zurückkehren, die du benötigst. Deine Zeit wird kommen,
Lorgar. Aber jetzt verlangen die Mächte nach deinen Söhnen, und ich werde sie
dort hinbringen, wo sie hingehen müssen.
    »Ich werde sie nicht für
Antworten opfern.« Ingethels Zähne schlugen aufeinander, als ein Zittern durch
die Kiefer fuhr, das nichts anderes bedeutete, als dass das Ding vergnügt
kicherte.
    Glaubst du das wirklich? Nichts
ist für dich wichtiger als die Wahrheit. Die Mächte kennen das Herz ihrer Söhne.
    Sie wissen, was du tun wirst,
bevor du es tust. Wenn du

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