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Dhalgren

Dhalgren

Titel: Dhalgren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel R Delany
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könnte den Rest hier von den Tischchen nehmen, und Sie könnten sie hochtragen. Wenn wir erst den Teppich aus dem Vorderzimmer weg haben, versuche ich, diesen Tisch neben die Balkontür zu stellen. Das mag ich oben wirklich gern, den Balkon. Als wir hierherkamen, haben wir uns um eine Wohnung mit Balkon beworben, konnten da aber keinen bekommen. Ich werde dies hier aufteilen und auf beide Seiten der - «
    Draußen im Flur schrie June: ein langer Schrei, bis sie keine Luft mehr hatte. Dann schrie sie wieder.
    Mrs. Richards öffnete stumm den Mund. Eine Hand zuckte zum Kopf.
    Er rannte zwischen Fernseher und Tischen zur Tür.
    June zog eine Hand an der Wand entlang und kam rückwärts den Flur entlang. Als er sie an der Schulter packte, brach der Schrei ab, und sie fuhr herum. »Bobby . . .!« Da war kaum Stimme. »Ich ... ich habe es nicht gesehen . . .« sie schüttelte den Kopf und wies in den Flur.
    Hinter ihm hörte er Mrs. Richards und rannte noch drei Schritte.
    Der Teppich lag auf dem Boden. Der Rand hing in den leeren Fahrstuhlschacht hinein. Die Tür fuhr dagegen, ging K-tschung, zur Seite, schloß sich wieder.
    »Mom! Bobby! Er ist in den -«
    K-tschung!
    »Nein, nein, lieber Gott, nein!«
    »Ich habe es nicht gesehen! Ehrlich nicht! Er ging einfach rückwärts hinein! Ich hab's nicht gesehen.« K-tschung!  
    Kidd schlug mit beiden Handflächen auf EXIT, fegte die Treppe hinab, landete in Sechzehn, rannte zum Ende des Flurs und schlug gegen die Tür.
    »Ist ja schon gut! Was, zum Teufel, willst du« - Dreizehn öffnete - »was schägst du denn so?«
    »Ein Seil . . .!« Kidd keuchte. »Oder eine Leiter. Habt ihr ein Seil? Und eine Lampe! Der Junge von oben ist gerade in den Fahrstuhlschacht gefallen!«
    »Oh, Teufel . . .!« Dreizehn wich zurück.
    Smokey hinter ihm öffnete die Augen sehr weit.
    »Kommt! Habt ihr Licht und eine Leiter? Und ein Seil?«
    Eine schwarze Frau mit Haaren, wie mit zwei Zoll Brillantine und Roststellen bedeckt, schob Smokey zur Seite und ging um Dreizehn herum: »Was zum Teufel ist denn hier los?« Um ihren Hals hingen ein Dutzend Ketten und fielen zwischen ihre Brüste im Ausschnitt einer Lederweste, die nur in den untersten Löchern verschnürt war. Der Daumen hakte in einem breiten, abgenutzten Gürtel. Ihre Handgelenke waren knochig, die Handrücken rauh. Dunkle Haut schien über dem Gürtel unter der Weste durch.
    »Ein Junge ist gerade diesen verdammten Fahrstuhlschacht runtergefallen.« Kidd holte Luft und versuchte, durch die Leute hindurchzublicken, die sich vor der Tür versammelt hatten. »Wollt ihr Hunde bitte eine Leiter holen und ein Seil und Licht und kommen, huh?«
    »Oh, hey Mann!« Die schwarze Frau blickte über die Schulter. »Baby, Adam, Denny, du hattest dieses Seil! Bring es her. Da ist ein Junge in den Schacht gefallen.« Sie drehte sich wieder um. »Ich habe eine Lampe.« Ein brauner, dreieckiger Fleck verlief über ihre beiden großen Schneidezähne und sah aus, als sei er immer dort. »Komm!«
    Kidd drehte sich um und ging den Flur hinunter.
    Er hörte, wie sie hinter ihm herliefen.
    Als er sich in die Treppenspindel duckte, hörte er Dennys Stimme aus den anderen heraus: »Den Schacht runtergefallen! Oh, Mann«, und ein bellendes Lachen. »Okay, Drachenlady - ich komm' ja schon.«
    Plötzlich warf Licht von hinten seinen Schatten auf die nächste Treppe. Auf dem Absatz blickte er sich um.
    Die leuchtenden Streifen schwebten mit Tatzen und Fangzähnen hinter ihm her, starr und ruckartig wie ein Fernsehbild von einem Monsterfilm in Slow Motion: Es war der Drachen, den er in der ersten Nacht mit Tak im Park gesehen hatte. Er erkannte ihn, weil auch Greif und Grille kurz dahinter aufschimmerten. Bleich wie Geister drängten sich die anderen unter den Streifen dieses Lichts. Kidd rannte weiter. Sein Herz hämmerte. Atem sprengte fast die Nase.
    Er fiel gegen die untere Tür, sie schwang nach außen. Er stolperte hinaus. Die anderen rannten hinter ihm her. Kaltes Licht warf harte Schatten und vertrieb das Grau der Eingangshalle.
    »Wie kommt man in den verdammten Keller?« Er hämmerte auf den Fahrstuhlknopf.
    »Unten ist zu«, sagte Dreizehn. »Ich hab versucht, reinzukommen, als wir zuerst - «
    Beide Fahrstuhltüren rollten auf.
    Drachenlady ging ausgeknipst in einen hinein und zerrte die Tafel von den Knöpfen. Die Platte fiel scheppernd auf den Boden, und sie fummelte irgend etwas an den Schaltungen. »Okay, jetzt bleiben beide Türen offen.«
    Kidd

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