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Dhalgren

Dhalgren

Titel: Dhalgren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel R Delany
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hättest?«
    »Hmm«, sagte Jack. »Ich weiß nicht, ob . . .«
    Lanya wandte sich plötzlich zu ihm. »Oh, komm schon. Also, du mußt mit uns kommen. Du bist gerade angekommen. Tak möchte dich herumführen.« Sie strahlte ihn an.
    »Nun . . .« Jack grinste auf den Tisch, grinste Tak an, den Leuchter.
    »Ich mach' dir was zu essen«, sagte Tak. »Teufel, ich habe keinen . . .« »Oh, komm schon«, drängte Lanya.
    (Seine Finger glitten über das Notizbuch, das mit Blut und Kohle befleckt war, bis zu einer Seite, wo die Zeitung steckte .. .) Lanya streckte die Hand herüber und legte eine Fingerspitze auf seinen abgekauten Daumen. Er sah hoch. Tak war im Begriff, zu gehen. Jack: »Also gut«, und trank sein Bier aus. Tak nahm seine Jacke von der Rücklehne der Bank. Lanya stand auf.
    Er nahm Zeitung und Notizbuch und stand neben ihr. Jack und Tak (wieder fiel ihm der Reim auf) gingen vor. Sie preßte seinen Arm und flüsterte: »Ich würde sagen, mein Essen habe ich mir gerade verdient, meinst du nicht auch?«
    Sie gingen dicht an den Harrison-Leuten vorbei. »Heh, seht euch doch nur den ollen Eisenwolf an«, griente Harrison hinter seinen Karten hervor.
    »Geh ins Wasser, Affe«, spottete Tak, »oder ich erzähle jedem, was du hast - «
    Harrison warf die Karten hin und brach in Gelächter aus - als plötzlich der silberhaarige Tänzer in ihre Mitte sprang. Der Slip war repariert. Er griff nach Lanyas Arm: »Darling, wie schaffst du es bloß immer, mit so hübschen Männern hier rauszugehen?
    Also, seht euch das an! Ein schönes Lächeln für deine Mutter . . . Großartig! Kann ich auch mit?«
    Tak schwang seine Jacke, und der Silberkopf duckte sich weg. »Mach dich fort!«
    »Oh, also sie mit ihrer dicken, haarigen Brust, ist einfach zuuuviel!«
    Sie drängten sich zur Tür.
    Die rothaarige Frau und Lila Angora standen an der Wand und unterhielten sich ruhig. Muriel lag japsend zwischen ihren Beinen. Die flackernden Kerzen malten immer neue tiefe Falten in das gelbe Gesicht der Frau. Sie war weder so zurechtgemacht, merkte er, als sie vorbeigingen, noch so alt. Aber die grobe Haut ließ in diesem unruhigen Licht auf ungeschickte Künstlichkeit schließen. Über ihrer Jacke (er hatte es vorher nicht gesehen und fragte sich, wie ihm das hatte entgehen können, außer, daß die schiere Fülle ihn verleitet hatte, es für etwas anderes zu halten) hingen Schlaufen um Schlaufen der merkwürdigen Kette, die Faust, Alptraum, der Tänzer und schließlich er selber trugen.
    Muriel bellte.
    Er stieß vor in den Flur, hinter Lanya her, vor Jack.
    Teddy lächelte sie unter seiner Kappe wie ein mechanischer Schädel an und hielt die Tür auf.
    Das superblonde Mädchen am Straßenrand kaute auf den Fingerknöcheln und sah sie eindringlich an.
    Die Kühle überraschte sie.
    Er hatte gerade gefühlt, ob die Orchidee immer noch in seiner Gürtelschlaufe hing, als sie sagte: »Entschuldigen sie, es tut mir furchtbar leid, wenn ich sie belästige, aber war . . .« - sie hatte ihr Gesicht kaum unter Kontrolle - »George Harrison ... da drin?« verlor sie dann vollends. Ihre grauen Augen waren sehr intensiv.
    »Huh? Yeah, er ist drin.«
    Ihre Faust flog wieder ans Kinn, und sie zwinkerte. Hinter ihnen sagte Jack, »Jesus, seht euch das an!«
    »Na, das ist aber was!« sagte Tak.
    »Sie sagen, daß er dort drin ist? George Harrison, so ein großer Farbiger?«
    »Yeah, er ist da drin.« Lanya zog ihn am Ärmel: »Kid, sieh dir das an! Bitte!«
    »Huh? Was?« Er blickte hoch. Der Himmel -
    Er hörte Schritte, senkte den Blick: Die Blonde lief die Straße hinab. Stirnrunzelnd blickte er wieder hoch.
    - silber und schwarz gestreift. Der Rauch, der vorher niedrig hing und endlos schien, hatte sich zu Wolken zusammengeballt, die durch einen hohen Wind, der nicht bis in die Straßen hinabkam, zerrissen und gejagt wurden.
    Etwas wie Mond legte silberne Netze über den wabernden Nebel.
    Er berührte Lanyas Schulter (auch sie hatte dem Mädchen nachgeblickt), seine Seite wurde warm. Ihr kurzes Haar wischte über seinen Arm. »So habe ich es noch nie gesehen!« Und dann lauter: »Tak, ist es jemals so gewesen?«
    (Eines Tages werde ich sterben, dachte er gleichgültig, schüttelte den Gedanken aber beiseite.)
    »Verdammt!« Loufer nahm die Kappe ab. »Nicht, seit ich hier bin.« Er hielt seine Jacke mit einem Finger über der Schulter. »Wie findest du das, Jack? Vielleicht hört es endlich auf.«
    Sie gingen, immer noch nach oben starrend, bis

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