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Dhalgren

Dhalgren

Titel: Dhalgren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel R Delany
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Seit wann? Heute morgen? Neue Monde kommen, dachte er, und der ganze Himmel ändert sich; und immer noch steuern wir still auf die Vereinigung von Fleisch und Fleisch zu. Solange der Boden noch ruhig ist, spielt es keine Rolle, was oben passiert. Er schnallte den Gürtel auf, schlüpfte aus der Hose und sah auf und konnte ein bißchen von ihr erkennen: auf der anderen Seite der Decke, ein Heck, der dort herumwütete, raschelnder Stoff, Jeans - ein Tennisschuh fiel ins Gras.
    Er stieß die Sandale aus und legte sich am Rand der Decke nackt auf den Rücken.
    »Wo bist du . . .?« fragte sie.
    »Hier.« Es klang aber, weil er die Haut im Gesicht schüttelte, mehr wie ein Grunzen.
    Sie fiel gegen ihn; ihre Haut war warm wie Sonnenlicht in der Dunkelheit. Sie glitt auf ihn, ihre Knie zwischen seine. Glücklich umschloß er sie mit den Armen; er lachte und wiegte sie auf die Seite, während sie versuchte, seinen Mund zu finden, fand ihn, schob ihre Zunge hinein.
    Eine Hitze, deren Zentrum genau hinter seinen Lenden lag, baute sich Schicht für Schicht auf, bis sie ihn zu erfüllen schien, von den Knien bis zu den Brustwarzen. Der Knochen hinter ihrem Schamhaar bewegte sich auf seiner Hüfte, während sie seine Schulter umklammerte - aber er bekam keine Erektion.
    Sie wiegten sich, küßten sich, er berührte sie, rieb ihre Brüste; sie berührte ihn, rieb dann seine Hände, die sie streichelten; sie küßten und umarmten sich, fünf? zehn Minuten? Er versuchte eine Entschuldigung. »Ich glaube, es geht . . . nicht so gut, ich meine für dich . . .«
    Ihr Kopf fiel zurück. »Mach dir darüber keine Sorgen«, sagte sie, »du hast Zehen, eine Zunge . . . Finger . . .«
    Er lachte - »Yeah.« - und bewegte sich nach unten: Seine Füße, dann die Knie kamen von der Wolldecke ins Gras.
    Mit zwei Fingern berührte er ihre Scham. Sie streckte ihre Hand aus und preßte seine Finger gegen sich. Sein Mund kam herab; sie breitete die Finger aus, das Haar drang zwischen ihnen durch.
    Der Duft, wie ein Schlag gegen sein Gesicht, brachte ihm - war es in Oregon? die Erinnerung an den ersten Schlag einer Axtschneide in einen nassen Tannenscheit. Er stieß die Zunge heraus.
    Und sein Penis drängte gegen die Wolldecke; das zartere Oval stieß sich in der losen Kappe nach vorn.
    Sie hielt seinen Kopf fest mit einer Hand, hielt seine beiden Finger fest gegen ihre Hüfte mit der anderen.
    Mit nasser Zunge erforschte er die gegeneinanderfallenden Falten, die rauhe Nuß in dem gefalteten Strudel und den weichen, körnigen Trog dahinter. Sie bewegte sich und hielt für eine halbe Minute den Atem an, keuchte, hielt wieder inne, keuchte. Er rieb sich ein bißchen gegen die Wolldecke, nur ein bißchen, so wie er sich als neunjähriger Junge befriedigt hatte. Dann kroch er auf sie. Die beiden Hände zwischen ihren Schenkeln umfaßten seinen Penis: Er stieß in sie hinein. Ihre Arme kämpften sich unter ihm frei und schlossen sich plötzlich um seinen Hals. Er umfaßte ihre Schultern, stieß, zog zurück, stieß wieder, sacht, wieder hinein. Ihre Hüften rollten unter seinen. Ihre Fersen krochen die Decke hinauf, Knöchel gegen seine Schenkel.
    Schließlich umklammerte sie seine Faust wie einen Felsen oder eine Wurzelknolle, zu groß für ihre Finger, zuerst von außen, bog sie und bog sie, drückte ihre Handrücken ins Gras; zwischen ihren Fingern hindurch kitzelten Grashalme seine Knöchel - dann, als er keuchte und fiel und keuchte, zog sie sie zuckend auf die Decke, zog die Decke hoch und hielt sie schließlich gegen ihre Wange, den Mund, das Kinn.
    Sein Kinn, naß und unrasiert, glitt über ihre Kehle. Er erinnerte sich, wie sie vorher an seinem Daumen gesaugt hatte und öffnete mit neugierigem Mut seine Finger und stieß ihr drei in den Mund.
    Aus ihren Bewegungen merkte er (ihre Atemstöße waren laut, lang und naß neben ihm; die Unterseite ihrer Zunge zwischen seinen Knöcheln heiß), daß es genau das war, was sie gewollt hatte, und das ließ ihn ungefähr vierzig Sekunden nach ihr kommen.
    Er lag auf ihr, schauderte: Sie preßte seine Schultern.
    Nach einer Weile weckte sie ihn praktisch mit den Worten »Geh runter. Du bist zu schwer.«
    Er hob das Kinn. »Magst du es nicht . . . wenn man dich nachher festhält?«
    »Doch.« Sie lachte. »Du bist aber sehr schwer.«
    »Oh«, und er rollte herum — und nahm sie mit.
    Sie quieckte, aus dem Quieken wurde Lachen, als sie auf ihm landete. Ihr Gesicht flog auf seines, immer noch lachend. Es

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