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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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schüttelte den Kopf. »Zu riskant. Ein Fluchtweg für den Fall einer Belagerung müsste den Fliehenden Schutz gewähren. Wenn eine feindliche Streitmacht die Festung übernähme, könnten ihre Bogenschützen auf die Leute schießen, die über den See zu entkommen versuchen. Nein, es muss etwas aus der Zeit sein, als die Festung gebaut wurde, damals während der Herrschaft von König Timeron.«
    Leesil näherte sich dem See, und Magiere beobachtete, wie er nachdenklich übers Wasser blickte.
    »Der Fluchtweg führt nicht über den See«, sagte er langsam. »Er führt darunter hinweg.«
    »Das ist doch Unsinn!«, entfuhr es Byrd.
    »Die Festung wurde in einer flachen Niederung erbaut«, sagte Leesil. »Der See entstand später.«
    Magiere verstand nicht ganz. »Niemand könnte den ganzen Weg bis zum Ufer tauchen, noch dazu in so kaltem Wasser.«
    »Das meine ich nicht«, sagte Leesil.
    »Oh, bei den Göttern«, hauchte Byrd.
    Magiere wollte ihn auffordern, den Mund zu halten, aber wie Leesil starrte er plötzlich auf den See, als sei ihm ein Licht aufgegangen.
    »Wenn die Festung vor dem See da wa r … «, sagte Leesil. »Was könnte Timeron dann noch gebaut haben, bevor das Wasser kam?«
    Byrd schüttelte langsam den Kopf. »All die Jahre befand es sich direkt vor meinen Auge n … «
    »Ein Tunnel?«, fragte Magiere. »Unter dem See?«
    Leesil nickte nicht einmal. »Wir müssen im Wasser danach suchen.«
    »Wenn sich der Tunnel unter dem Grund des Sees befinde t … «, warf Emêl ein, »wie sollen wir ihn dann finden?«
    Leesil warf dem Baron keinen besonders freundlichen Blick zu. »Ein solcher Tunnel müsste gut befestigt sein, um all die Jahre zu überstehen. Und es wäre nicht nötig, ihn unterirdisch anzulegen, denn all das Wasser genügt als Tarnung. Ich würde ihn aus dicken Steinen erbauen, die dem Zahn der Zeit standhalten.«
    »Ja, aber dieser Winter ist s o … « Byrd sprach den Satz nicht zu Ende und betrachtete das dünne Eis am Ufer des Sees. »Na schön, versuchen wir’s.«
    Sie legten ihre Ausrüstung ab, und Leesil bekam den Auftrag, an Land zu bleiben und auf die Waffen aufzupassen. Magiere trat in den See, dessen dünnes Eis unter ihren Stiefeln nachgab. Byrd und Emêl folgten ihr.
    Kälte breitete sich in ihren Beinen aus, noch bevor das Wasser ganz über die Stiefel reichte. Byrd und Emêl begannen zu schnaufen, als sie die eisige Kälte ebenfalls spürten. Magiere hatte erwartet, dass das Wasser kalt war, aber seine Temperatur musste nahe am Gefrierpunkt liegen. Sie wich zurück, als ihre Zehen taub wurden.
    »Das ist Wahnsinn«, sagte Emêl. »Selbst wenn wir einen Tunnel entdecke n … wie sollen wir in die Festung gelangen, wenn wir halb erfroren sind?«
    Leesil trat an Magiere vorbei ins Wasser. Schon nach wenigen Sekunden wich er zurück, beugte sich vor und stützte die Hände auf die Knie. Nach einigen Sekunden richtete er sich auf und sah Magiere an.
    »Wenn d u … in deinem anderen Zustand bis t … «, sagte er, »fühlst du die Kälte dann ebenso?«
    Es gefiel Magiere nicht, in welche Richtung die Frage zielte. »Nicht so sehr wie sonst, manchmal gar nich t … Aber ich kann mich nicht einfach so verwandeln. Zuerst muss ic h … richtig zornig werden.«
    »Dann denk an etwas, das dich zornig werden lässt.« Leesil ergriff sie am Arm. »Wynn ist in der Festung, und unsere Chancen im Wasser sind nicht einmal halb so groß wie deine. Du musst es versuchen.«
    Es war nicht etwa so, dass er sie um etwas Schwieriges bat. Sein Wunsch betraf vielmehr etwas, von dem sie nicht wusste, wie sie es anstellen sollte.
    »Erinnere dich an den Schoner nach Bela«, sagte Leesil und wölbte eine weiße Augenbraue. »Du hast mir Geld gegeben, um Wein zu kaufen, weil ich seekrank war, und ich habe es beim Kartenspiel mit den Seeleuten verloren. Dann fielen einige Halunken über dich her, und ich war so betrunken, dass ich dir nicht helfen konnt e … «
    Magiere verschränkte die Arme und starrte ihn an. Ja, sie erinnerte sich. Es war eine der größten Dummheiten, die er je begangen hatte, aber nicht unbedingt etwas, das sie zur Dhampir werden ließ.
    »Was ist?«, fragte Emêl und wandte sich an Byrd. »Was hat das hiermit zu tun?«
    Byrd schüttelte den Kopf »Was fragt Ihr mich? Leesi l … «
    Leesil warf ihm einen warnenden Blick zu, und Byrd verdrehte die Augen und brummte etwas Unverständliches.
    »So klappt es nicht«, sagte Magiere.
    Chap näherte sic h – im Mondschein glänzte sein

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